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Vöhringen: Fridays for Future: Alles fürs Klima lautet die Devise

Vöhringen

Fridays for Future: Alles fürs Klima lautet die Devise

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    Vor dem Vöhringer Rathaus sind rund 200 Demonstranten zusammengekommen, um am weltweiten Fridays-for-Future-Aktionstag ihre Stimme für mehr Klimaschutz zu erheben.
    Vor dem Vöhringer Rathaus sind rund 200 Demonstranten zusammengekommen, um am weltweiten Fridays-for-Future-Aktionstag ihre Stimme für mehr Klimaschutz zu erheben. Foto: Ursula Balken

    Rund 200 Besucher, darunter auffallend viele junge Leute, haben am Freitag bei einer Demonstration vor dem Vöhringer Rathaus ihren Willen für mehr Klimaschutz bekundet. Die Sprecher aus Politik, von Naturschutzverbänden und Schulen waren sich einig, dass ein Weitertrödeln nicht mehr geht. Nach Auskunft von Wissenschaftlern bleiben noch rund zehn Jahre Zeit, die globalen Treibhausgase zu reduzieren. Aufgerufen zu der Klima-Demo hatte der Vöhringer Grüne Tisch in einer Blitzaktion.

    Schüler wollen mit Vorurteilen aufräumen

    Mona und Fabio Potrykus, Schülersprecher des Illertal-Gymnasiums, räumten mit einem Vorurteil auf. Wenn junge Menschen sich für den Klimaschutz einsetzten, tun sie das nicht, weil dafür Unterricht ausfalle. „Wir sind nach der Unterrichtszeit zusammengekommen, weil uns der Klimaschutz am Herzen liegt und wichtig ist.“ In der Vergangenheit habe man nicht so gut auf die Umwelt geachtet, das müsse sich ändern, „um diesen wundervollen blauen Planeten für alle nachkommenden Generationen in einem anständigen Zustand zu hinterlassen.“ Beide waren sich einig, dass man mit kleinen Schritten eine beachtliche Strecke zurücklegen kann. Man kann kurze Strecken mit dem Fahrrad bewältigen oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, anstatt Auto zu fahren. So hieße die Devise „Alles fürs Klima.“

    Vöhringen war am Freitag nicht der einzige Ort, an dem sich für den Klimaschutz stark gemacht wurde. Die Aktivisten der Fridays for Future-Bewegung hatten zu einem globalen Aktionstag aufgerufen. In der Region gab es noch eine ganz Reihe weiterer Veranstaltungen. Viele Schulen hatten sich beteiligt, nachdem auch das Staatliche Schulamt im Landkreis Neu-Ulm die Teilnahme unterstützte. Bucher Mittelschüler packten zum Beispiel im Obenhausener Ried, um die noch einigermaßen intakte Natur dort auch weiterhin zu erhalten. In Illertissen überlegten sich die Schüler der Bischoff-Ulrich-Grundschule, was sie für das Klima tun können: Die ersten Klassen versprachen, zu Fuß zur Schule zu gehen, die zweiten wollten weniger tierische Produkte essen. Die Drittklässler entschieden sich für das Stromsparen und die vierten Klassen wollen Plastik vermeiden.

    Bürgermeister Janson: Vöhringen ist auf einem guten Weg

    In Vöhringen sei man bereits auf einem guten Weg in Sachen Klimaschutz, sagte Bürgermeister Karl Janson. Die Stadt sei etwa Mitglied im Klimabündnis, das sich mit 1700 Mitgliedskommunen weltweit als größtes Städtenetzwerk dem Klimaschutz widmet. Janson betonte aber auch, dass die Kluft zwischen dem, was erforderlich ist, und dem, was machbar scheint, immer größer werde.

    Ralf Schreiber, Biologe und Mitglied im Landesbund für Vogelschutz, forderte ein Umdenken in der Politik. Franz Schmid, Kreisrat der Grünen und im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club aktiv, sprach vom Unvermögen der Politik. Wieso sei es in Deutschland unmöglich, in engen und gefährlichen Ortsdurchfahrten Tempo 30 einzurichten. „Die jetzigen Regierungen in Berlin und München können keinen richtigen Klimaschutz.“ Für Schmid heißt das, nur Klimaschützer gehörten in die Regierung, wer das nicht könne, müsse abgewählt werden. Auch in Vöhringen gebe es Verbesserungsmöglichkeiten. Er könne sich eine Strecke für Radfahrer in der Bachgasse bis hin zum hin zum Kirchplatz sehr gut vorstellen.

    Gemeinsam kann die Aufgabe bewältigt werden

    Theo Span, aktiver Umweltschützer, stellte fest, „wir wollten unseren Lebensraum schützen, doch wir müssen eingestehen, das haben wir gründlich vermasselt. Da müssen erst unsere Kinder und Enkel jeden Freitag auf die Straße gehen und uns sagen, dass wir unsere Verantwortung nicht ernst genommen haben.“

    Eröffnet hatte die Demo Markus Harzenetter, der zusammen mit anderen Mitgliedern des Grünen Tisches eine Linde an Bürgermeister Janson übergab – als Ermutigung, Vöhringen zum Vorreiter für den Klimaschutz zu machen. Sie soll in beim Spielplatz an der Rue de Vizille ihren Platz finden. Harzenetter sagte zum Abschluss: „Packen wir die Aufgabe mit Optimismus und Willenskraft an, gemeinsam können wir es auch noch schaffen.“

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