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Vöhringen: Digitaler Natur-Spielplatz in Vöhringen nimmt Form an

Vöhringen

Digitaler Natur-Spielplatz in Vöhringen nimmt Form an

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    So soll der Spielplatz einmal aussehen: Auf dem Plan gut zu erkennen sind die einzelnen Zonen, die passend zur Iller in der Form von Flusskieseln gestaltet sind.
    So soll der Spielplatz einmal aussehen: Auf dem Plan gut zu erkennen sind die einzelnen Zonen, die passend zur Iller in der Form von Flusskieseln gestaltet sind.

    Es kommt eher selten vor, dass ein Bürgermeister gegenüber einem anderen Stadtoberhaupt unumwunden zugibt, wie neidisch er auf dessen neuestes Projekt ist. So passiert jedoch beim Spatenstich zum neuen „Digitalen Naturspielplatz“ in Vöhringen, wo der Kellmünzer Bürgermeister Michael Obst in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Vereins für Regionalentwicklung dabei war. Das Spannungsfeld zwischen digitalem und analogen Erleben bei diesem Projekt empfinde er als unheimlich interessant, sagte

    Seit vier Wochen wird in der Grünen Lunge gebaut

    Der Spielplatz, der in Vöhringens Naherholungsgebiet „Grüne Lunge“ entstehen soll, nimmt schon langsam Form an. Bereits seit rund vier Wochen wird dort gebaut, auch wenn der symbolische Beginn der Arbeiten nun am Donnerstag erst mit dem Spatenstich zelebriert wurde. Wer derzeit an der Baustelle vorbei läuft, kann schon erahnen, wo sich die einzelnen Bereiche befinden werden.

    Die Erlebniszonen werden, passend zur Iller, in der Form von Flusskieseln gestaltet. Neben klassischen Elementen wie Sandkasten, Schaukel, Balancierbalken und Rutsche – der Rutschenhügel ist ebenfalls fast schon als solcher zu erkennen – wird es an diesem Spielplatz auch digitale Bereiche geben. Zum Beispiel eine Bank, an der per Solarenergie Strom erzeugt und ein WLAN-Netz betrieben wird. Es sollen auch QR-Codes angebracht werden, die verlinkt sind mit Seiten, die über den Naturraum an der Iller informieren. Mithilfe der Codes soll es auch eine Schnitzeljagd über den Spielplatz und die daneben gelegene Liegewiese geben.

    Symbolischer Baubeginn für den Digitalen Naturspielplatz (von links): Timo Söhner (Bauamt), Bürgermeister Michael Neher, Viola Naser (B2 Landschaftsarchitekten), Alexandra Wehrle (Regionalentwicklung, Ideengeber Sebastian Almer, Michael Obst (Regionalentwicklung), Viktor Kern (Stadtrat) und Patrick Wolther (Wolther und Baur Garten- und Landschaftsbau).
    Symbolischer Baubeginn für den Digitalen Naturspielplatz (von links): Timo Söhner (Bauamt), Bürgermeister Michael Neher, Viola Naser (B2 Landschaftsarchitekten), Alexandra Wehrle (Regionalentwicklung, Ideengeber Sebastian Almer, Michael Obst (Regionalentwicklung), Viktor Kern (Stadtrat) und Patrick Wolther (Wolther und Baur Garten- und Landschaftsbau).

    Auch für Patrick Wolther, der mit seiner Firma schon viele Spielplätze gebaut hat, ist dieses Projekt mit seiner digitalen Komponente ein ganz neues Betätigungsfeld. Doch er ist überzeugt davon, dass es sicher nicht der letzte Spielplatz dieser Art ist, den er umsetzen wird. „Da spielen doch nicht nur Kinder, sondern auch Papa und Mama gerne“, sagt er.

    Der Spielplatz sollte eigentlich in Senden entstehen

    Die Idee dazu hatte der Sendener Innovations- und Gründungsberater Sebastian Almer. Der hatte das Konzept eigentlich für seine Heimatstadt ausgearbeitet. Dort gab es Bestrebungen aus dem Buschele, einem Areal bei Wullenstetten, einen Digital-Naturspielplatz zu machen. Der dortige Stadtrat zeigte sich zwar angetan von der Idee, letztlich scheiterte das Vorhaben in Senden aber an der Finanzierbarkeit. 200000 Euro kostet der Spielplatz in Vöhringen insgesamt, 84000 Euro gibt der Verein für Regionalentwicklung dazu, der die Fördermittel für dieses Leader-Projekt organisiert hat. Den Rest zahlt die Stadt, die sich laut Bürgermeister Michael Neher aber auch über Spenden für das Projekt freut.

    Nachdem Senden dem Digital-Spielplatz eine Absage erteilt hatte, hatte sich Almer an die Stadt Vöhringen gewandt. Das Konzept war schließlich fertig und die entsprechenden Förderanträge bereits gestellt. Neben dem Digitalen Spielplatz soll auch ein Reallabor entstehen, in dem Kinder und Jugendliche selbst die Umwelt entdecken können. So soll es laut Almer beispielsweise einen Sensor geben, an dem der Wasserstand abgelesen werden kann. Das Reallabor soll nach Angaben der Regionalentwicklung zudem die Kooperation von Schulen, Hochschulen, Kommune und Unternehmen in den Bereichen Digitalisierung und Klimaschutz fördern.

    Der Bürgermeister freut sich auf den Spielplatz

    Auch Bürgermeister Michael Neher fand in seiner Ansprache einige lobende Worte für das Projekt, schon allein wegen der Lage an der Iller. Der Fluss spiele eine große Rolle in Vöhringen, nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die Menschen im Ort, die die Uferbereiche zur Naherholung nutzen. Seit die Renaturierung in diesem Bereich abgeschlossen ist, scheint sogar noch mehr los zu sein als früher, sagte Neher. Mit dem Spielplatz bringe man Mensch, Natur und Technik in Einklang und schaffe gleichzeitig die Gelegenheit, mehr über den heimischen Naturraum zu erfahren. Der Bürgermeister wünscht sich, dass der neue Spielplatz dazu anregt, so oft wie möglich mit Kindern in die Natur zu gehen.

    Der Spielplatz soll Ende dieses Jahres fertig sein. Dann kann schon losgespielt werden.

    Lesen Sie dazu auch: In der Grünen Lunge entsteht ein digitaler Spielplatz

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