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Vöhringen: Digitale Busanzeigen werden eine Nummer kleiner

Vöhringen

Digitale Busanzeigen werden eine Nummer kleiner

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    Solche Tafeln werden an einigen Vöhringer Haltestellen aufgestellt.
    Solche Tafeln werden an einigen Vöhringer Haltestellen aufgestellt. Foto: DING

    Keine Frage, der Öffentliche Personen Nahverkehr in und um Vöhringen muss gestärkt werden. Das Auto ist nicht das Verkehrsmittel der Zukunft. Da sind sich die Vöhringer Stadträte im Hauptausschuss einig. Uneinigkeit gibt es über die Frage, inwiefern Digitale Fahrgastinformationssysteme, also Bildschirme an den Haltestellen, die die Abfahrtszeiten (inklusive aktueller Verspätungen) anzeigen, die Vöhringer anregen würden, öfter in den Bus zu steigen.

    DING will moderne Anzeigetafeln aufstellen

    Wie bereits mehrfach berichtet will der Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING) einige dieser Displays aufstellen und hat dazu vor einigen Monaten bei den Kommunen im Verbund angefragt, wer wie viele dieser Displays brauchen könnte. Der DING will die Geräte dann gesammelt bestellen. Zur Auswahl standen zwei Modelle. Der Hauptausschuss des Vöhringer Stadtrates hat bereits im Mai nach langer Diskussion eine Entscheidung zu dem Thema getroffen: Man wollte neun der größeren Modelle anschaffen lassen. Kosten sollten die Geräte rund 83.000 Euro, eine Förderung werde geprüft.

    Nun hat der DING noch ein drittes Display-Modell aufgetan, qualitativ und preislich liegt es zwischen den beiden bereits bekannten Bildschirmanzeigen. Gleichzeitig schlug der Verband vier zusätzliche Haltestellen vor. Die Mitglieder des Hauptausschusses sollten entscheiden, ob in diesem Fall nicht die mittlere Variante der Geräte und die bereits beschlossene Anzahl ausreiche. Kostenpunkt wären dann knapp 52.000 Euro abzüglich der zu erwartenden Förderung, die der DING nun mit 70 bis 80 Prozent beziffert.

    CSU will mehr Geld in die Hand nehmen

    Wie in der ersten Sitzung, in der das Thema auf der Tagesordnung stand, kreiste die Diskussion wieder um die Frage „Bringt das was für den Nahverkehr?“. Laute Stimmen kamen aus der CSU-Fraktion, die sich dafür aussprach, sich für das mittlere Modell zu entscheiden und mit dem dadurch eingesparten Geld mehr Geräte anzuschaffen. Die Angst: Folgt man dem Vorschlag der Verwaltung und kauft jetzt weniger, um die Sache zu testen, werde man für eine Nachrüstung weiterer Haltestellen deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen.

    SPD und Grüne sprachen sich gegen mehr digitale Anzeigen aus. Markus Harzenetter (Grüne): „Wir hatten ja damals schon gesagt, dass es andere Dinge gibt, um den ÖPNV attraktiver zu machen.“ Ideen waren ein verbilligtes Jahresticket oder am Samstag, wie in Ulm und Neu-Ulm, umsonst fahren zu können. Letzteres war ein Vorschlag der SPD. Volker Barth (SPD) vertritt die Ansicht, mit den digitalen Echtzeitanzeigen nur eine kleine Lücke zu schließen: Leute, die den ÖPNV nutzen, aber nicht mit dem Smartphone umgehen können.

    Zwei der neu vorgeschlagenen Haltestellen liegen in Illerzell, nahe des Illertalgymnasiums. Ein Großteil derer, die dort ein- und aussteigen, sind also Schüler, denen der Umgang mit Smartphone und entsprechender DING-App wohl gut vertraut sein dürfte.

    Auch Bürgermeister Neher setzt in Sachen Ausbau des ÖPNV eher auf andere Faktoren, etwa die geplante engere Taktung der Regio-S-Bahn.

    Dietmar Brocke (CSU) stellte dann den Antrag, den ursprünglichen Beschluss zu erweitern und die vom DING zusätzlich vorgeschlagen Geräte mit zu bestellen. Außer ihm selbst stimmten nur noch drei weitere Fraktionskollegen für den Vorstoß. Die übrigen Hauptausschussmitglieder beschlossen dann, die bereits festgelegten neun Geräte in der mittleren Ausführung zu bestellen.

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