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Vöhringen: Die alte Schule muss für die Neue Rathaus-Mitte in Vöhringen weichen

Vöhringen

Die alte Schule muss für die Neue Rathaus-Mitte in Vöhringen weichen

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    Das Gebäude der alten Schule an der Illerstraße in Vöhringen hat schon mehrere Funktionen erfüllt. Seit vielen Jahren dient es als Domizil der Stadtjugendpflege.
    Das Gebäude der alten Schule an der Illerstraße in Vöhringen hat schon mehrere Funktionen erfüllt. Seit vielen Jahren dient es als Domizil der Stadtjugendpflege. Foto: Ursula Katharina Balken

    Es war ein zähes Ringen um die Entscheidung, wie die Neue Rathaus-Mitte in Vöhringen einmal aussehen wird. Dennoch blieb die Diskussion im Vöhringer Stadtrat sachlich. Der Bereich zwischen Rathaus, Wolfgang-Eychmüller-Haus und der historischen Marienkirche soll einmal „die gute Stube der Stadt“ werden. So formulierte es Karl Haag vom Stadtplanungsbüro Wick + Partner aus Stuttgart. In zahlreichen Vorgesprächen zwischen Bürgermeister, Bauamt, Planer und dem Stadtrat zeichnete sich der Wille ab, für das große Vorhaben eine möglichst breite Mehrheit zu erreichen. Das ist gelungen: Mit 18 zu zwei Stimmen votierte das Gremium in seiner Sitzung am Donnerstagabend für den vorliegenden Entwurf, der jetzt Grundlage für die Feinplanung sein wird. Markus Harzenetter (Grüne) und Roland Bader (SPD) konnten sich mit der Planung nicht einverstanden erklären und stimmten dagegen.

    Seit 2013 wird über das Projekt diskutiert. Der Anstoß dazu kam von den Plänen der Volksbank, ihren bisherigen Standort im Stadtcenter aufzugeben. Ein Neubau sollte westlich der Illerstraße entstehen. Die Stadt unterstützte die Pläne, trat in Vorleistung und kaufte zwei Häuser an der

    Der Verkehr wird aus dem zentralen Bereich in Vöhringen verbannt

    Wie berichtet, sollen neue Baukörper entstehen, in denen Wohnen möglich sein soll, gewünscht ist aber auch ein urbanes Leben im Umfeld. Der Verkehr wird aus dem Bereich verbannt, dafür ist eine Tiefgarage im Bereich der Einmündung Vöhlinstraße/Illerstraße geplant. Die Vöhlinstraße wird nach Westen weitergeführt, um an den Wieland-Werken vorbei in großem Bogen in die Marienstraße einzumünden. Im Zentrum dieser neuen Mitte wird ein Platz entstehen, auf dem Weihnachtsmärkte stattfinden können, ebenso kulturelle Aktivitäten. Um die Planung in jetzt vorliegender Form zu verwirklichen, muss das Jugendhaus, die ehemalige alte Schule, weichen.

    Dagegen sträubt sich entschieden Markus Harzenetter (Grüne). Er fordert den Erhalt des Jugendhauses und machte dies einmal mehr bei der jüngsten Stadtratssitzung deutlich. Ausführlich listete er auf, warum das Haus erhaltenswert sei, es habe Historie und Flair, bei einer Sanierung sollte durch ein Gutachten eine Kohlendioxid-Bilanz gezogen werden. Jedenfalls sei das Gebäude vielseitig nutzbar. Er warf den Befürwortern der Planung „Rücksichtslosigkeit“ vor, weil sie den Abriss der alten Schule und jetzigen Jugendhauses in Kauf nehmen.

    Wie geht es mit dem Jugendhaus in Vöhringen weiter?

    Den Vorwurf der Rücksichtslosigkeit wies der Bürgermeister zurück. Man könne nach acht Jahren Planungsphase jetzt nicht umstoßen, was man in demokratischen Entscheidungen erreicht habe, sagte Michael Neher. „Da kann man nicht von Rücksichtslosigkeit sprechen.“ Zweiter Bürgermeister Herbert Walk wandte sich an die Mitglieder des Stadtrates: „Also Leut‘, jetzt haben wir zehn Jahre über das Projekt diskutiert, wir sind an einer Wegmarke angekommen, wir müssen uns entscheiden.“ Er richtete dann „einen Appell“, wie er ausdrücklich betonte, an das Gremium, um zu einer möglichst breiten Zustimmung zu kommen.

    Damit erklärte sich auch Werner Zanker (SPD) einverstanden, wenngleich er gerne wissen wollte, wie es mit dem Jugendhaus weitergeht, wenn es das Gebäude nicht mehr gibt. Und Christian Lepple (Grüne) fragte, was denn eigentlich der Investor zu den jetzt vorliegenden Planungen sage. Da konnte sich der Rathauschef ein Lächeln nicht verkneifen. Er habe mit dem Investor gesprochen und ihm klargemacht, dass er erst mal das Votum des Stadtrates einholen müsse, „schließlich ist es unser Projekt“, sagte Neher.

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