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Vöhringen: Ausgrabungen in Vöhringen verzögern den Umzug der VR-Bank

Vöhringen

Ausgrabungen in Vöhringen verzögern den Umzug der VR-Bank

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    An der Ecke zwischen Memminger Straße und Bachgasse soll die neue VR-Bank-Filiale entstehen. Doch die Arbeiten verzögern sich – seit Mitte Mai sind Archäologen auf dem Grundstück am Werk.
    An der Ecke zwischen Memminger Straße und Bachgasse soll die neue VR-Bank-Filiale entstehen. Doch die Arbeiten verzögern sich – seit Mitte Mai sind Archäologen auf dem Grundstück am Werk. Foto: Alexander Kaya

    Eigentlich sollte das Gebäude an der Ecke zwischen Memminger Straße und Bachgasse längst abgerissen sein. Doch stattdessen wird auf dem Grundstück in Vöhringen nach historischen Fundstücken gegraben. Auf den ersten Blick ist davon kaum etwas zu sehen. Lediglich ein weißes Zelt hinter dem Haus deutet darauf hin, dass es sich hier nicht um eine normale Baustelle handelt. Denn im Schutz des Zeltes sind derzeit Archäologen am Werk.

    Das Grundstück südlich des Mühlbachs, auf dem sich früher das Café Nieser befand, gehört der VR-Bank Neu-Ulm. Das Geldinstitut erwarb das Gelände, um dort eine neue Filiale zu errichten und das Vöhringer Stadtcenter zu verlassen. Wie berichtet, wurde das Vorhaben im Februar bekannt gegeben.

    Seit Mitte Mai sind Archäologen am Werk

    Doch das geplante Projekt muss warten. Zwar wurde der Bauantrag von der Stadt Vöhringen bereits genehmigt. Doch dann wurde der Denkmalschutz auf dem Grundstück fündig. Was genau bei der Untersuchung des Geländes an der Memminger Straße in Vöhringen entdeckt wurde, ist unklar. Nur eines steht fest: Seit Mitte Mai sind dort Archäologen am Werk.

    Das bayerische Landesamt für Denkmalpflege, das für die Grabungen auf dem Grundstück zuständig ist, hält sich auf Nachfrage bedeckt. Eine Sprecherin erklärt, nichts zu dem Fall sagen zu können, solange die Ausgrabungen laufen. Sie bitte um Geduld. Auch zu einem möglichen Abschluss der Arbeiten könne sie keine Angabe machen.

    Jürgen Herzog, Hauptamtsleiter der Stadt Vöhringen, kann über mögliche Fundstücke ebenfalls nur spekulieren. „Es wurden wohl Kleinigkeiten entdeckt, die nun größere Ausgrabungen nach sich ziehen.“ Auch er wisse nichts Näheres dazu.

    VR-Bank will neue Filiale und Wohnungen bauen

    Selbst Wolfgang Kaimer, Sprecher der VR-Bank Neu-Ulm, tappt im Dunkeln, wenn es darum geht, welche historischen Funde sich auf dem Grundstück wohl verstecken. „Die Archäologen lassen sich nicht in die Karten schauen“, sagt Kaimer. Der VR-Bank als Grundstückseigentümerin bleibt also nur eines: abwarten. Denn solange die Ausgrabungen laufen, kann das Geldinstitut das Bauvorhaben nicht verwirklichen.

    Geplant ist die Errichtung von zwei Gebäudeteilen. Im vorderen Teil, das direkt an der Memminger Straße liegt, soll im Erdgeschoss die neue Geschäftsstelle der Vöhringer Volksbank einziehen. Darüber sind 16 Wohnungen vorgesehen. Im zweiten Gebäudeteil sollen weitere 15 Wohneinheiten entstehen. Aber bis es so weit ist, wird es noch dauern. Denn wegen der Ausgrabungen konnte noch nicht einmal der alte Gebäudekomplex vollständig abgerissen werden.

    Wegen der Ausgrabungen verzögert sich der Neubau

    Laut Planungen hätte der Abriss bereits abgeschlossen sein sollen. Doch Wolfgang Kaimer, Sprecher der VR-Bank Neu-Ulm, betont: „Noch hat sich das Vorhaben wegen der Ausgrabungen nicht wahnsinnig verzögert.“ Maximal drei Monate sei man mit Abriss und Neubau im Verzug. „Es wäre schön, wenn wir spätestens im Herbst weitermachen können“, sagt Kaimer auf Nachfrage. „Aber wir wollen keinen Druck ausüben.“ Man müsse abwarten, wie die Ausgrabungen voran gehen. So ist auch noch nicht abzusehen, was das Ganze die VR-Bank Neu-Ulm kostet. Denn sie trägt als Grundstückseigentümer die Kosten für die Ausgrabungen. Das sei gesetzlich so vorgegeben, so Kaimer.

    Dass die VR-Bank das Vöhringer Stadtcenter verlassen will, ist seit Langem bekannt. Einige Geschäfte hätten den inneren Stadtkomplex verlassen. Deshalb sei die bisherige Lage nicht mehr so attraktiv, hatte Vorstandsmitglied Alois Spiegler im Februar gegenüber unserer Zeitung erklärt. Zudem sei wohl geplant, das Stadtcenter auf Dauer in eine Wohnanlage umzuwandeln. Kurzzeitig war das Gelände westlich der Illerstraße als neuer Standort im Gespräch gewesen. Doch aufgrund der langen Planungsphase der Stadt entschied sich die VR-Bank für einen anderen Standort.

    Zwar zeigten sich die Eigentümer des Geländes südlich des Mühlbachs lange nicht verkaufsbereit. Doch Anfang des Jahres wurde bekannt, dass die VR-Bank das Grundstück erworben hatte. Sprecher Wolfgang Kaimer bezeichnet das Gelände an der Memminger Straße in Vöhringen als „absoluten Wunschstandort“ – auch wenn der geplante Neubau aufgrund der Ausgrabungen wohl vorerst eine Wunschvorstellung bleibt.

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