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Illertissen
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Verwirrspiel um Autobahnanschluss

Illertissen

Verwirrspiel um Autobahnanschluss

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    Verwirrspiel um Autobahnanschluss
    Verwirrspiel um Autobahnanschluss

    Von derartigen Irritationen will Dr. Georg Nüßlein nichts wissen. Der CSU-Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Günzburg hat auf Nachfrage gestern betont, dass ihm von erneuten Problemen im Zusammenhang mit dem Anschluss zwischen dem Illertisser Stadtteil Tiefenbach und Bellenberg nichts bekannt sei. "Es würde mir auch keinen Spaß mehr machen, wenn das Projekt sich weiter verzögern würde." Immerhin sei er selbst schon seit acht Jahren an der Sache dran, die noch während der rot-grünen Regierungskoalition entschieden wurde.

    Während Gegner des Autobahnanschlusses, wie der Tiefenbacher Robert Klöckler, solche Nachrichten über eine Verschiebung oder gar ein mögliches Aus durchaus mit Zufriedenheit zur Kenntnis nehmen, ärgern sich die Fürsprecher umso mehr. Wie Helmut Kiechle, Zweiter Bürgermeister von Bellenberg, der zurzeit die Amtsgeschäfte im Rathaus führt: "Das ist inzwischen eine unendliche Geschichte und grenzt an Volksverdummung." Durch die Gemeinde quälen sich täglich circa 15 000 Fahrzeuge, so Kiechle, darunter viele Riesenlaster. Der FWG-Kommunalpolitiker hat kein Verständnis mehr für die Politik, die seit 15 Jahren den Anschluss versprechen. Seiner Ansicht nach habe der Lkw-Verkehr massiv zugenommen, viele würden als Mautflüchtlinge die alte B 19 - jetzt Staatsstraße 2031 - benutzen.

    Kritische Stimmen und Protest

    Im Dezember vergangenen Jahres hatte, wie berichtet, das Bundesverkehrsministerium gegen den Widerstand des Bundesrechnungshofes endgültig grünes Licht für den Autobahnanschluss gegeben. Kritiker halten das Projekt für völlig überflüssig, da die Anschlussstellen Illertissen und Vöhringen lediglich sieben Kilometer auseinanderlägen. Und Bürger in Tiefenbach befürchten eine drastische Zunahme des Durchgangsverkehrs. Sie haben bereits vor vier Jahren eine Unterschriftenliste gegen den Anschluss organisiert.

    Dass der kommt, ist für den Bundestagsabgeordneten Nüßlein aber eine klare Sache. Bundesverkehrsministerium und Oberste Bayerische Baubehörde hätten ihm versichert, dass das Verfahren so weiter laufe wie geplant.

    Das bestätigt auch Leo Weiß. Einzig die ökologischen Untersuchungen in dem Plangebiet liefen noch, so der stellvertretende Dienststellenleiter der Autobahndirektion in Kempten. Mit dem Abschluss werde zwar noch 2010 gerechnet, das aber bedeute noch nicht, dass im nächsten Jahr schon mit dem Bau begonnen werden könne. Erst müssen die Planunterlagen bei der Regierung von Schwaben eingereicht werden und dann der Planfeststellungsbeschluss erfolgen. Einsprüche und Widerstände könnten den Start aber weiter hinauszögern. Außerdem müssten die Finanzmittel in Höhe von 1,5 bis zwei Millionen Euro bereitgestellt werden.

    Weil er "die Innenstadt unheimlich entlasten würde", hofft Illertissens Zweiter Bürgermeister Josef Kränzle, dass der Autobahnanschluss möglichst bald realisiert wird. Was die mögliche Belastung für Tiefenbach betrifft, meint der Abgeordnete Nüßlein, sei die Stadt ihrerseits gefordert, sich um eine Verkehrslösung zu kümmern.

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