Startseite
Icon Pfeil nach unten
Illertissen
Icon Pfeil nach unten

Versammlung: Moschee-Gegner machen mobil

Versammlung

Moschee-Gegner machen mobil

    • |
    Das zweite Treffen der Bürgerinitiative Pro Vöhringen fand große Resonanz. Auch ein deutsches Ehepaar mit türkischen Wurzeln war vor Ort.
    Das zweite Treffen der Bürgerinitiative Pro Vöhringen fand große Resonanz. Auch ein deutsches Ehepaar mit türkischen Wurzeln war vor Ort. Foto: Balken

    Es waren nicht die schweißtreibenden Temperaturen im Nebenzimmer des Hotels Ihle, die die Gemüter in Wallung brachten. Es war das Thema Moscheebau in Vöhringen. Die noch vor zwei Wochen beschworene Sachlichkeit durch den Vorsitzenden der Bürgerinitiative (BI) Pro

    Beim neuerlichen Treffen der BI ging es um die Einzelheiten des Bürgerbegehrens. Dazu hatte sich Vorsitzender Heiß juristischen Rat bei einer Augsburger Anwaltskanzlei gesucht. Demnach wird es zwei Bürgerbegehren geben. Das eine ist betitelt „Keine Veräußerung städtischer Gewerbegrundstücke für nicht gewerbliche Zwecke“, das andere lautet, „Firmen in das Gewerbegebiet Vöhringen-Nord“ (siehe Info-Kasten). Diese Auskunft hätte die BI auch bei der Stadt Vöhringen haben können, seit 2001 existiert dort eine Satzung für die Durchführung zu Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden in Vöhringen.

    Was in den teilweise polemischen Diskussionsbeiträgen deutlich wurde, war das Thema Angst. Vielfach wurde betont, dass sich in die Unterschriftenliste niemand eintragen wolle, weil man dadurch schlicht Nachteile für sich oder sein Gewerbe befürchtet. Den Sammlern würde erklärt, man sei auch gegen den Bau einer Moschee mit Minarett, wolle sich aber aus Angst nicht mit der Unterschrift outen.

    BI-Vorsitzender Heiß ergänzte, man wolle nicht, dass in Gewerbegebieten Wohnungen entstehen, in denen Imame, die möglicherweise sogar in der Türkei studiert haben, einziehen. Auch ging es um Toleranz. Einige Sprecher meinten, dass Toleranz auch bedeutet, Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung zu nehmen, und das trotz der im Grundgesetz verankerten Religionsfreiheit.

    Eine Türkin, die mit ihrem Mann zu der Versammlung gekommen war, betonte, dass sie seit 17 Jahren einen deutschen Pass besitze. „Die Angst besteht auf beiden Seiten“, war ihre Meinung. Die Türken hätten Angst vor den Deutschen und die wiederum Angst vor dem Islam. Das war für einen anderen Versammlungsteilnehmer das Stichwort. Warum man angesichts dieser schrecklichen Vorkommnisse durch den sogenannten Islamischen Staat Angst habe, müsse man verstehen. Und dass die türkisch-islamische Gemeinde so gut wie nichts nach außen dringen lässt, erzeuge Misstrauen. So wollten die Vöhringer gerne wissen, was will die Ditib. „Was wir brauchen, ist ein offener Dialog.“ Eine Forderung, die von der türkischen Frau nachhaltig unterstrichen wurde. Auch sie vertrat die Ansicht, dass ein Muslim fünf Mal am Tag betet, aber dafür brauche er kein Minarett. Die Diskussion drohte auszuufern. Stefan Heiß wörtlich: „Religionsfreiheit begrüßen wir, aber diese Religionsfreiheit sollte nicht unsere Baugesetze aushebeln.“

    Jetzt werden in den nächsten Tagen die Vertreter der Bürgerinitiative Stimmen sammeln, Heiß mahnte, da sei sorgfältiges Arbeiten angebracht. Auf die Frage, wie viel Unterschriften es bereits gebe, antwortete Heiß: „Dazu sage nicht nichts.“ Aber es seien so viele, dass man die angelaufenen Verfahren nicht mehr rückgängig machen könne.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden