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Unterroth: Schlagabtausch um „D’r Holz-Rudi“

Unterroth

Schlagabtausch um „D’r Holz-Rudi“

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    Schlagabtausch bei der Wallfahrt (von links): Opa (Franz Konrad), Bürgermeister (Armin Bergmüller), Bernd (Johannes Ritter) sowie die Pilgerinnen Caroline Becker (Ulrike Poppele) und Jennifer Becker (Juliana Hüber).
    Schlagabtausch bei der Wallfahrt (von links): Opa (Franz Konrad), Bürgermeister (Armin Bergmüller), Bernd (Johannes Ritter) sowie die Pilgerinnen Caroline Becker (Ulrike Poppele) und Jennifer Becker (Juliana Hüber). Foto: Regina Langhans

    Vertrackte Konstellationen und komische Situationen, wie sie in Wirklichkeit doch scheinbar nicht vorkommen, hat die Theatergruppe Unterroth geradezu handgreiflich umgesetzt. Dazu mangelt es nicht an Spitzfindigkeiten und Wortgefechten. „D’r Holz-Rudi“ oder „Die unheilige Wallfahrt“, so der Titel des Dreiakters von Ralf Kaspari, feierte am Samstag im Lindensaal eine turbulente Premiere.

    Die Legende um eine vermeintlich 387 Jahre alte Heiligenfigur, den Holz-Rudi, sorgt dafür, dass in den verschlafenen Wallfahrtsort einmal im Jahr Leben einkehrt. Doch diesmal hat sich neben der Pilgerschar auch Professor Doktor Alois Kern (Adolf Buchmiller, verschrobener Forscher) angekündigt, der dem wahren Alter des „heiligen Rudolf“ auf die Spur kommen will. Bürgermeister Armin Bergmüller (Wolfgang Buchmiller, geübter Bühnen-Schultes) ist irritiert, ihm schwant nichts Gutes. Opa Josef Bergmüller (Franz Konrad, wunderlicher Kauz) hingegen beobachtet mit heimlichem Vergnügen, was sich im Dorf zusammenbraut. Er war dabei, als sein Vater vor 62 Jahren in einer Bierlaune die Figur geschnitzt hat. Nun beginnt ein köstlich anzusehendes Verwirr- und Versteckspiel, das die neun Darsteller mit wilden Wortwechseln und überraschenden Wendungen innerhalb der Handlung inszenieren – bis zum alle verblüffenden Schluss.

    Verschiedene Interessensgruppen stoßen aufeinander, vor allem mit Bürgermeister und Opa, die durch einen vorgetäuschten Raub des Holz-Rudi die Untersuchung verhindern wollen. Seine Tochter Sandra (Andrea Jutz) will die Notlage ausnutzen, um ihren Freund Bernd (Johannes Ritter) zu legitimieren, dieser wiederum sieht Gelegenheit, mit Pilgerin Jennifer Becker (Juliana Hüber) anzubandeln. Mit ihrer Mutter Caroline (Ulrike Poppele) tritt sie als höchst suspektes Gespann auf – weshalb später sowohl die Bratpfanne als auch K.o.-Tropfen zum Einsatz kommen.

    Das Publikum darf sich auf amüsante Szenen mit ausgespielter Situationskomik freuen, etwa bei den verfeindeten „besten Freundinnen“ Inge Birkenhagen (Claudia Sturm) und Renate Bergmüller (Brigitte Jutz). Oder aber auf turbulente Szenen, wenn alle Mimen auf der kleinen Bühne agieren und in Wortwechsel verwickelt sind. Bis zum Schluss bleibt es spannend mit dem Holz-Rudi, dessen Legende gar nicht so falsch ist.

    Das eingespielte Team – Claudia Sturm im 20. Jahrhundert – hatte nach den ersten Sätzen die Lacher auf seiner Seite und wurde am Ende mit viel Applaus belohnt. Neu dabei war Johannes Ritter aus Unterroth, der es bislang nicht bereut, in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Andrea Jutz ist aus Jedesheim dazu gestoßen, „weil sie nach der Auflösung des

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