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Unterroth: Dorffest fällt aus: Die Enttäuschung in Unterroth ist groß

Unterroth

Dorffest fällt aus: Die Enttäuschung in Unterroth ist groß

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    Achselzuckend und mit leeren Händen stehen Vertreter der Vereine nach der Absage auf dem Dorffestplatz in Unterroth. Von links: Johannes Ritter, Patrick Niederreuter, Hedi Olbrich, Hermann Dreier, Jürgen Stegmann, Monika Rothmund, Carmen Sax, Michael Trumpfheller, Isabell Konrad und Bürgermeister Norbert Poppele.
    Achselzuckend und mit leeren Händen stehen Vertreter der Vereine nach der Absage auf dem Dorffestplatz in Unterroth. Von links: Johannes Ritter, Patrick Niederreuter, Hedi Olbrich, Hermann Dreier, Jürgen Stegmann, Monika Rothmund, Carmen Sax, Michael Trumpfheller, Isabell Konrad und Bürgermeister Norbert Poppele. Foto: Regina Langhans

    Der Sommer 2020 in Unterroth wird einen Knick haben und in die 42-jährige Geschichte der

    Mit ihrer Enttäuschung, aber auch den wegbrechenden Einnahmen sind die Unterrother weit und breit nicht allein. Und doch scheint es die zwölf veranstaltenden Vereine unter bewährter Federführung der Musiker auf der emotionalen Schiene besonders zu treffen. Herzblut, Zeit und hohen Personaleinsatz haben sie investiert und so eine Tradition begründet. Isabell Konrad, frischgebackene Vorsitzende der Blaskapelle Unterroth, sagt über den Ausfall der 43. Auflage: „400 Unterrother werden sich am Sonntag, 9. August, tierisch langweilen.“

    Der neugewählte Bürgermeister hatte schon den Fassanstich geübt

    Denn für diesen Tag und auch schon davor haben sich die vielen Helfer – fast das halbe Dorf ist dann auf den Beinen – wie jedes Jahr Urlaub genommen. Damit lagen sie bislang auch immer richtig. Das Dorffest fiel niemals aus. „Wobei wir schon alle Wetterlagen erlebten“, erzählt Konrad. Jetzt werde ihre Premiere als Hauptverantwortliche eben um ein Jahr verschoben.

    Durch ihre Zugehörigkeit zum Dorffest-Orga-Team der Blaskapelle bringt Konrad Erfahrung mit. Sie sagt: „Mein Part waren Helfersuche, Zeitpläne oder Einteilungen.“ Nun sei es komisch, an den Juni- und Juliabenden keine Anfragen oder Listen mehr zu bearbeiten. „Es fällt schwer, das Dorffest abzusagen, wir haben die Entscheidung bis zuletzt hinausgezögert“, sagt sie. Den finanziellen Ausfall versuchten die Vereine je nach ihren Möglichkeiten zu kompensieren, sagt Konrad. Sie würden auf etwaige Rücklagen zurückgreifen oder geplante Investitionen auf 2021 verschieben.

    Auch der neugewählten Bürgermeister Norbert Poppele bedauert die Dorffest-Absage sehr. Er habe schon an seiner Eröffnungsrede gebastelt und den Fassanstich geübt, erzählt er – und verspricht, sich für nächstes Jahr etwas Besonderes auszudenken. Wer sich gewissermaßen noch umorientieren muss, ist der Dorfpoet Adalbert Vill. Er hat der für Unterroth längst zum Aushängeschild gewordenen Riesenfete lange Gedichte gewidmet. Stets wird mit Spannung im Dorf erwartet, wer oder was dem Verseschmied diesmal unter seine spitze Feder kommt. Als letztes noch lebendes Gründungsmitglied ist Vill geradezu prädestiniert dafür, Erinnerungen an das erste Dorffest wachzuhalten. Das lief nämlich auch nicht nach Plan: Heftiger Regen veranlasste die Feiernden, mitsamt den Biertisch-Garnituren in Adolf Berteles Stadel am Pestweg umzuziehen. „Vom Wetter haben wir uns noch in keinem Jahr das Feiern verbieten lassen“, betont Vill.

    Die Unterrother wollten es besser machen als die Nachbarorte

    Dass überhaupt ein Dorffest initiiert wurde, lag an den feierfreudigen, aber kritischen Unterrothern, die in den Nachbarorten Vergleiche einholten, um es daheim besser zu machen, erzählt Vill. Den Anstoß dazu habe die Blaskapelle gegeben. Da sie aber die gestellten Ansprüche nicht alleine bewältigen konnte, bezog sie andere Vereine in die Vorbereitungen ein. „Wir wünschten uns ein gemütliches herzliches Zusammensein bei günstigen Preisen.“ Ziel beim ersten Dorffest war, 2500 Liter Bier zum Preis von umgerechnet 1,35 Euro pro Maß zu verkaufen. Dem Regen gaben sie die Schuld, es nicht erreicht zu haben.

    Anlässlich des nicht stattfindenden 43. Dorffestes hat Adalbert Vill ein Gedicht verfasst, das denkbar knapp ausfällt:

    „Wia soll i a Gedichtle schreiba / zum Dorffestausfall? - I lass’ bleiba. / Ma miasst ja au des ganze Drama / dick und dunkelschwarz umrahma. / Vielleicht meah nägscht’s Jauhr, so Gott will, / coronafrei ….., Adalbert Vill.“

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