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Unterhaltung: Kaffeekränzle und Kulturrevolution

Unterhaltung

Kaffeekränzle und Kulturrevolution

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    Ein Gruppenbild mit Seltenheitswert: Vor 100 Jahren wurde das Stück „Josef und seine Brüder“ gespielt. Da steckte die Fotografie noch in den Kinderschuhen.
    Ein Gruppenbild mit Seltenheitswert: Vor 100 Jahren wurde das Stück „Josef und seine Brüder“ gespielt. Da steckte die Fotografie noch in den Kinderschuhen. Foto: Repro: ub

    Vöhringen Der Bierkrug landet laut und etwas unsanft auf dem Tisch. Das Geschirr klappert, die Tür fällt ins Schloss und Thomas Kaim ruft „doch it sooo!“ Es geht hoch her auf der Bühne im Gasthaus „Zum Brückle“. Das muss nicht wundern. Denn die Illerzeller Theatergruppe „MundArt“ bereitet wieder ihre Theaterabende vor. Die Proben sind in vollem Gange. Premiere ist am Samstag, 5. November, 19.30 Uhr.

    „Wenn oin was druckt!“ – für Nicht-Schwaben „Wenn einen etwas bedrückt“ – steht über den fünf Einaktern, die Thomas Kaim – er ist Spielleiter – schlicht Sketche nennt. Das Wort Regisseur hört er nur ungern, „denn bei uns ist alles Teamarbeit, sonst könnten wir einen solchen Abend gar nicht vorbereiten.“ Jeder hilft da, wo es gerade nottut. Schon die Proben sind sehr arbeitnehmerfreundlich. Einige der Spieler stehen pünktlich um 19.30 Uhr auf der Matte, andere eine Stunde später.

    „Shakespeare ist cool“, „Kulturrevolution“, „Kaffeekränzle“, „Rosskur“ und “Glocka putza” stehen in diesem Jahr auf dem Programm. Nahezu das gesamte Ensemble ist gefordert. Die Gruppe MundArt kann stolz auf sich sein. „Wir haben keine Nachwuchsprobleme“, sagt Thomas Kaim, „es gibt keine Abwanderungen, nur Zuwanderungen.“ Da bewahrheitet sich ein alter Spruch, „Wie der Vater, so der Sohn“ oder „Wie die Mutter, so die Tochter.“

    Die Stücke kommen aus diversen Quellen und werden aber auf Illerzeller Verhältnisse zugeschnitten. „Bei uns hat der Unterhaltungswert oberste Priorität“, sagt Kaim und dämpft seine Stimme, um die Spieler auf der Bühne nicht zu stören. „Es kommt uns darauf an, dass die Leute zwei entspannte Stunden erleben, mit Musik und Komik. Die Menschen sollen lachen.“ Wer in die Proben hineingehorcht hat, weiß, dass Lachen an diesem Abend garantiert ist.

    Im Frühjahr wird das Gehirn „durchgegruschtelt“

    Die Vorbereitungen für die Theaterabende beginnen im zeitigen Frühjahr mit „Durchgruschteln“ des Gehirns. Ideen werden gesucht – und gefunden. Wert legt die Gruppe auf die schwäbische Mundart. Darin sieht sie auch eine Aufgabe für die Jugend. „Wir peilen als Ziel an, im Rahmen der Theaterabende auch mal Vorstellungen von Kindern für Kinder zu machen.“ Allerdings werden das dann Theaternachmittage sein. Die Idee ist geboren, aber mit der Umsetzung wird es wohl noch etwas dauern, meint Kaim. Jetzt heißt es erst mal „Wenn oin was druckt.“

    Für die musikalische Begleitung haben sich die Unterillertaler Tanzmusikanten, die „Lodders“, die Illerzeller „Zieh & Zupf“, die Trachtenkapelle und die „Wassergassmusikanten“ aus Göppingen angesagt.

    Aufführungstermine: Samstag, 5. November, 19.30 Uhr (Premiere), Sonntag, 6. November, 19 Uhr, Freitag, 11. November, 19.30 Uhr, Samstag, 12. November, 19.30 Uhr, Freitag, 18. November, 19.30 Uhr, Samstag, 19. November, 19.30 Uhr. Saalöffnung 18.30 Uhr, Sonntag um 18 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf bei der VR-Bank Stadtcenter und im Gasthaus „Zum Brückle“ in Illerzell.

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