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Unterallgäu: Rentnerin aus dem Unterallgäu zahlt 33.000 Euro an Betrüger

Unterallgäu

Rentnerin aus dem Unterallgäu zahlt 33.000 Euro an Betrüger

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    Perfide Betrüger haben eine Seniorin hereingelegt.
    Perfide Betrüger haben eine Seniorin hereingelegt. Foto: Matthias Becker (Symbol)

    Am vergangenen Wochenende haben mehrere Bürgerinnen und Bürger erneut Anrufe von falschen Polizeibeamten bekommen. Dabei haben sie die Masche auf eine ganz neue Art und Weise angewendet.

    In den meisten Fällen wurde vorgetäuscht, dass in der Nachbarschaft Einbrecher festgenommen worden seien. Bei diesen Einbrechern wäre eine Liste mit weiteren möglichen Einbruchsopfern aufgefunden worden. Um ihre Wertgegenstände zu schützen, sollten sie der Polizei übergeben werden. Die Angerufenen erkannten die Masche beendeten die Gespräche.

    Rentnerin übergab zwei Mal Geld an Betrüger

    Im Fall einer Unterallgäuer Seniorin gingen Betrüger nun besonders rücksichtslos vor. Vergangene Woche erstatte die Frau Anzeige bei der Polizei, nachdem ein angeblicher Kriminalkommissar angerufen und sie überredet hatte, 18.000 Euro abzuheben und an einen Abholer zu übergeben. Noch am Tag der Anzeigenerstattung nahmen die Betrüger erneut Kontakt mit der Geschädigten auf. Obwohl die Frau darauf hinwies, Anzeige erstattet zu haben, gelang es den Betrügern durch geschickte Gesprächsführung und Verunglimpfung der örtlichen Polizeiinspektion sie erneut davon zu überzeugen, 15.000 Euro abzuheben. Das Geld übergab sie wie verlangt an einen Kurier. Als die Betrüger zwei Tage später erneut anriefen, wandte sich die Rentnerin an die örtliche Polizeidienststelle. Diesmal bezahlte sie nicht.

    Die Polizei rät zu folgenden Verhaltensweisen: Am Telefon sollte nie über die eigenen Vermögensverhältnisse gesprochen werden. Die Polizei oder andere Behörden fordern solche Auskünfte nie am Telefon. Vorsicht sei auch geboten, wenn Anrufe unter der Nummer 110 eingehen. Von dieser Nummer rufe die Polizei in Bayern nie an. Sollten bei einem Gespräch irgendwelche Zweifel aufkommen, sollten Betroffene selbst den Polizeinotruf, also die 110, wählen. Die Beamten raten außerdem dazu, nie Unbekannte in die Wohnung zu lassen.

    Betrüger machen sich auch moderne Technik zu Nutze

    Die Polizei warnt darüber hinaus vor dem professionellen und sprachgewandten Vorgehen der Anrufer. Sie geben sich nicht nur als Polizisten, sondern auch als andere behördliche Vertreter aus. Durch geschickte Manipulation und wiederholte, teils über Wochen dauernde Kontaktaufnahme gelinge es ihnen, ein starkes Vertrauensverhältnis zu ihren Opfern aufzubauen. Mithilfe modernen Technik überzeugen sie ihre Opfer weiter: Um sicher zu gehen, dass die Anrufer echte Polizisten seien, sollen die Betrugsopfer bei der örtlichen Polizeidienststelle zurückzurufen. Der Täter täuscht dann durch das Einspielen eines Freizeichens vor, dass die Verbindung unterbrochen wurde, obwohl diese noch weiter besteht. Wenn das Opfer nun die Nummer der örtlichen Polizei oder die 110 wählt, wird keine neue Verbindung aufgebaut. Stattdessen täuscht derselbe Täter oder ein Komplize vor, den Anruf als „richtige Polizei“ wieder anzunehmen. Mithilfe einer Software können die Täter die Nummer der örtlichen Polizei oder die Notrufnummer 110 im Display der Angerufenen erscheinen lassen.

    In der Region waren schon öfter Telefonbetrüger unterwegs: Telefonbetrügerin scheitert an Senioren in Vöhringen und Illertissen

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