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Unterallgäu: Europawahl im Unterallgäu: Der Sonntag der drei großen Gewinner

Unterallgäu

Europawahl im Unterallgäu: Der Sonntag der drei großen Gewinner

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    Die Wahlbeteiligung im Unterallgäu ist enorm gestiegen.
    Die Wahlbeteiligung im Unterallgäu ist enorm gestiegen. Foto: Peter Kneffel, dpa (Symbolbild)

    Die Europawahl hat die Menschen wie lange nicht mobilisiert: Die Wahlbeteiligung stieg von 39,4 Prozent vor fünf Jahren auf 58,9. Klarer Sieger im Unterallgäu wurde die CSU mit 44,7 Prozent. Sie büßte nur unwesentlich ein. Die Grünen landeten deutlich erstarkt bei 14,6 Prozent (2014: 8,8).

    Die stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende Christine Vogginger wertete das Ergebnis als Bekenntnis zu Europa. „Ich bin absolut zufrieden.“ Auch über die stark gestiegene Wahlbeteiligung freute sie sich. Die CSU sei die einzig verbliebene Volkspartei. Das Abschneiden der SPD nannte sie „tragisch“.

    Für den Aufschwung der Grünen auf 14,6 Prozent macht Bernhard Thrul insbesondere das Thema Klimaschutz verantwortlich. Das bewege vor allem auch die jungen Leute. Viele von ihnen seien auf keine bestimmte Partei fixiert. „Offenbar sprechen aber die Grünen die Themen an, die sie bewegen. Und wir machen keine Angst, sondern versuchen, ein positives Gefühl zu vermitteln“, so der Fraktionsvorsitzende im Memminger Stadtrat. Bedrohungsszenarien, die seiner Meinung nach andere Parteien wie CSU, SPD und AfD aufbauen, würden bei jüngeren Wählern nicht verfangen.

    Die SPD erlebte ein Desaster. Die einstige Volkspartei fiel im Unterallgäu auf sechs Prozent und halbierte damit ihren Stimmenanteil von 2014. Für David Yeow ist das eine „massive Enttäuschung“. Vor allem das Thema Klimaschutz habe eine große Rolle gespielt, sagte der Vorsitzende der Memminger Sozialdemokraten. Die SPD habe es nicht geschafft, zu erklären, wo sie in diesem Punkt stehe und sich auf andere Dinge konzentriert.

    Die AfD konnte von 9,6 auf 10,0 Prozent zulegen. Hochburgen sind Oberrieden und Kirchhaslach. Kreisvorsitzender Christoph Maier sagte, die CSU mit Manfred Weber sei ein starker Konkurrent gewesen. Der Memminger vermochte keine „Negativtendenz“ gegen die AfD auszumachen. „Die Kampagnen gegen mich haben nicht gegriffen“, meinte er. Unsere Zeitung hatte die Nähe Maiers zum Rechtsaußenflügel von Björn Höcke thematisiert.

    Die ÖDP, die das Bienenvolksbegehren auf den Weg gebracht hatte, kletterte auf 5,0 Prozent. Alexander Abt (ÖDP) äußerte sich zufrieden, auch wenn die Grünen als bekanntere Partei von der Debatte mehr profitiert hätten. Wie bei Parteifreundin Lucia Fischer reichte es nicht für den Einzug ins Europaparlament.

    Als „nicht gut“ bezeichnete Heike Schalk das Ergebnis der FDP. Sie habe im Wahlkampf für Europa geworben. Leider könne sie als Kandidatin vor Ort nicht die groben Tendenzen aus der Bundes- und Landespolitik umkehren, so die schwäbische Spitzenkandidatin. (jsto/johs)

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