Die 70 Lenze sind William Capoen nicht anzumerken. Doch nach 18 Jahren als Veranstalter des Französischen Dorfs in der Friedrichsau hört der kraftstrotzende, in Évreux in der Normandie aufgewachsene Mann auf. „Isch will nischt, dass misch meine Frau hier mit dem Rollstuhl ’erum schiebt“, sagt er mit seinem französischen Akzent. Und lacht laut. Denn das ist nur die halbe Wahrheit. Eigentlich hätte der Wahl-Berliner mit seiner belgischen Gattin Marie-Louise noch gerne ein paar Jährchen weiter den Vorzeigefranzosen gemacht. Doch das parallel stattfindende Ulmer Weinfest auf dem südlichen Münsterplatz habe in den vergangenen Jahren zu viel Kundschaft gekostet. Capoen kann nicht verstehen, dass das Weinfest nicht einfach im September veranstaltet wird. „Das würde zum Monat der Weinlese passen.“
Ulm