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Ulm: Mysteriöser Tod im vierten Stock

Ulm

Mysteriöser Tod im vierten Stock

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    Bei einem Wohnungsbrand am Dienstagabend im Ulmer Dichterviertel wurde eine tote Person gefunden. Gegen 21 Uhr hörten Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Schillerstraße einen Haushaltsrauchmelder.
    Bei einem Wohnungsbrand am Dienstagabend im Ulmer Dichterviertel wurde eine tote Person gefunden. Gegen 21 Uhr hörten Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Schillerstraße einen Haushaltsrauchmelder.

    Einen grausigen Fund machten die Löschkräfte der Ulmer Feuerwehr nach einem Brand im Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Schillerstraße: Der 64-jährige Wohnungsinhaber lag leblos in seiner 90 Quadratmeter-Zwei-Zimmer-Wohnung. Notarzt und Rettungsdienst konnten nur noch den Tod feststellen. Der Mann wies nach Polizeiangaben Verletzungen auf, deren Herkunft bislang unklar ist. Über die Art der

    Die Kriminalpolizei hat für die Ermittlungen die Sonderkommission „Schiller“ eingerichtet und untersucht die Brandursache sowie die genauen Umstände, die zum Tod des Mannes geführt haben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wird ein Gewaltverbrechen vermutet. Denn die Polizei sucht Zeugen, die am Dienstagabend gegen 21 Uhr im Bereich Schillerstraße, Schillersteg oder rund um den Bahnhof Personen mit auffälligem Verhalten gesehen oder andere Wahrnehmungen gemacht haben, die für die Ermittlungen von Bedeutung sein könnten.

    Am Morgen nach dem tödlichen Wohnungsbrand gegenüber des Bahnhofstegs lief die Spurensicherung auch vor dem Gebäude weiter. Dabei interessierte sich die Polizei insbesondere für rötliche Fingerspuren die neben der Klingelanlage im Eingangsbereich an die Hauswand geschmiert wurden. Dabei könnte es sich um die blutigen Fingerabdrücke des Täters handeln.

    Das 64-jährige mutmaßliche Opfer einer Gewalttat lebte alleine im Obergeschoss des Eckhauses mit insgesamt zwölf Wohnungen. Eine Frau, die in der Wohnung direkt unterhalb der Tatort-Wohnung lebt, beschreibt ihren Nachbar als einen „ganz netten Mann“.

    Das Entsetzen in der Nachbarschaft ist groß. Anwohner berichten von einer blutverschmierten Leiche, die aus dem Haus getragen wurde. Andere wollen die Flucht des Täters über den Bahnhofssteg an der Schillerstraße in Richtung Innenstadt beobachtet haben. Gemunkelt wird, dass der 64-Jährige seinen Mörder freiwillig in die Wohnung gelassen haben muss. Denn dass Einbrecher sich eine Wohnung im vierten Stock in einer belebten Wohngegend aussuchen wäre zumindest sehr ungewöhnlich. Hans-Günther Fröhlich, der Hausmeister des Gebäudes, das im Erdgeschoss einen Kiosk beherbergt, war nach eigenen Angaben 20 Jahre mit dem 64-jährigen Opfer befreundet. „Das war ein Schock für mich.“ Der Schwabe packte mit an, als er den Notstand bemerkte: „Guck’, dass alle Leute aus dem Haus raus gehen“, habe er zu seiner Frau gesagt, als er den Brandmelder gehört habe und Rauch aus dem Balkon drang. Eine 90-jährige Bewohnerin bekam in der Stresssituation ihre Türe nicht auf, sodass die Feuerwehr habe etwas nachhelfen müssen.

    Um kurz nach 21 Uhr ging bei der Feuerwehr am Dienstagabend der Notruf ein. Die Löschkräfte trafen kurz darauf ein und verschafften sich über das Treppenhaus Zugang zu der im vierten Obergeschoss befindlichen Wohnung. Sie hatten das Feuer schnell unter Kontrolle. Die übrigen Wohnungen waren durch den Brand nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Hausbewohner konnten nach Abschluss der Löscharbeiten und der Spurensicherung schnell wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Mit in die eigenen vier Wände nahmen sie die Befürchtung, dass ein geschätzter Freund und Nachbar Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.

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