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Tiefenbach: Endlich wieder Krach in Tiefenbach: Sportverein plant Open Air

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Endlich wieder Krach in Tiefenbach: Sportverein plant Open Air

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    Zur Feier von 100 Jahre SV Tiefenbach veranstaltet der Verein 2020 ein großes Rockfestival.  Stars des Abends sind etwa Bonfire. 2000 Tickets hat der SVT drucken lassen.
    Zur Feier von 100 Jahre SV Tiefenbach veranstaltet der Verein 2020 ein großes Rockfestival.  Stars des Abends sind etwa Bonfire. 2000 Tickets hat der SVT drucken lassen. Foto: Bonfire

    100 Jahre – und kein bisschen leise: Der SV 1920 Tiefenbach feiert im nächsten Jahr seinen bisher größten runden Geburtstag und will es richtig krachen lassen – nicht nur im übertragenen Sinne, sondern ganz wörtlich. Zum Jubiläum stellt der Verein ein Open-Air-Konzert der harten Sorte auf die Beine und hat ihm bereits einen hübsch passenden Namen verpasst: „End Of Silence“ soll das Spektakel heißen, „das Ende der Stille“. Die gab es in Tiefenbach tatsächlich seit Jahrzehnten. Früher wurde in der Mehrzweckhalle gerne mal kräftig gerockt, vor allem wenn die Heavy-Metal-Lokalmatadoren Gravestone den Hallenboden schwingen ließen. Der „Höllenkrach in Tiefenbach“, wie unsere Zeitung 1987 titelte, soll wieder aufleben. Das Datum: der 22. Mai nächsten Jahres. „Warum ein Rockfestival? „Wir wollten etwas machen, das hängen bleibt“, findet der Verein.

    Tiefenbach: Bonfire aus Ingolstadt spielen statt der Lokalmatadore Gravestone

    Dazu hätte der SV Tiefenbach gerne die wiedervereinigten Gravestone engagiert, wie Edi Bannwarth vom Organisationsteam berichtet, doch die Band stand bereits mit der Stadt Weißenhorn in Verbindung. Dort tritt sie am 28. Juni im Stadtpark auf. Doch das brachte die Männer vom SVT nicht ins Stolpern, denn sie fanden in Bonfire aus Ingolstadt einen passenden Ersatz. Die Hardrocker hatten 2016 beim großen Jubiläum der Bellenberger Kultkneipe „Traube“ gespielt und – dieses Wortspiel muss jetzt sein – vor einer gewaltigen Menschentraube im Herzen des Ortes gerockt. Auch wenn von der ursprünglichen Besetzung, die in den 80er-Jahren zur Speerspitze der deutschen Hard-und-Heavy-Bands gehörte, nur noch Gitarrist Hans Ziller übrig ist, so haben Bonfire auch mit jüngerem Personal immer noch genügend Feuer, um eine Menge zum Jubeln zu bringen. Im April wollen sie ein neues Album rausbringen und auf Europatournee gehen.

    Unser Bild vom Organisationsteam zeigt von links: Oliver Klöckler, Edi Bannwarth, Winfried Klöckler und Manfred Becker.
    Unser Bild vom Organisationsteam zeigt von links: Oliver Klöckler, Edi Bannwarth, Winfried Klöckler und Manfred Becker. Foto: Hinzpeter

    Gerade die gewaltige Rockshow beim „Traube“-Jubiläum und die ausgesprochen erfolgreichen Wiedervereinigungskonzerte von ehemals bekannten, aber längst verblichenen Bands wie Gravestone und Stranger aus Senden brachten den Vereinsvorstand darauf, etwas Ähnliches auf die Beine zu stellen: ein Rockfestival mit reiferen Helden für ebenfalls reifere Fans: „Wir wollen gezielt ein älteres Publikum ansprechen. Deshalb ist Einlass erst ab 18“, sagt Bannwarth. Das hat natürlich noch einen weiteren Hintergrund, denn Metal- und Hardrockfans sehen zwar verwegener aus als der gemeine Pop-Hörer, doch sie gelten gemeinhin als ausgesprochen friedlich – was sich jedes Jahr beim gewaltigen Metal-Festival in Wacken beobachten lässt.

    Auch die Taucher stehen beim Open Air in Tiefenbach auf der Bühne

    Bonfire werden im Mai natürlich nicht alleine auf der SVT-Bühne stehen, davor treten noch drei weitere Gruppen auf, allen voran die Taucher. Mit ihrem Wiedervereinigungsauftritt waren sie 2016 nicht ganz unschuldig am gewaltigen Erfolg der „Traube“-Party. Die „Chlorreichen Fünf“ haben bekanntlich eine neue Platte aufgenommen und treten seither fleißig auf. Zum Jahresende unterstützen sie beispielsweise im Rahmen einer kleinen Tournee an drei Abenden die Vollgasrocker Ohrenfeindt aus St. Pauli.

    Ebenfalls laut und herzhaft lieben es 5 Horse Rodeo aus Altenstand, die Dritten im Bunde des SVT-Open-Airs. Auch sie selbstverständlich „Traube“-geprüfte Freunde der hart geschlagenen Stromgitarre. Die meisten Jahre auf dem Buckel hat als Band Scrap Heap. Ihr steht seit den frühen 80er-Jahren der Jedesheimer Gitarrenbauer Rainer Tausch vor, besser bekannt als der „Jimi Hendrix vom Illertal“. Damit ist das Programm sehr Illertal-lastig, was die Organisatoren bewusst so geplant haben. Bannwarth: „Es war uns ganz wichtig, dass die Bands aus der Region kommen, also Rock aus dem Illertal fürs Illertal.“

    Gespielt wird diesmal nicht in der Mehrzweckhalle, sondern auf dem Schulsportplatz zwischen Tennisklub und Schützenverein. 2000 Menschen haben auf dem Gelände Platz – und so viele Karten hofft der Verein auch abzusetzen. Der Vorverkauf hat gerade erst begonnen. Die Tickets gibt es zum moderaten Preis von 25 Euro. Wer sich erst am Auftrittstag entscheidet, muss halt 33 Euro zahlen. Für die Organisation, an der sich die meisten Vereine des Ortes beteiligen, traf es sich gut, dass in Tiefenbach Martin Holl lebt. Er ist mit seiner Firma Hdrei ein anerkannter Profi für Veranstaltungstechnik, hat mit absoluten Weltstars zusammengearbeitet und unter anderem in Wacken dafür gesorgt, dass der Heavy Metal laut und deutlich unters Volk kommt. Er lieferte dem Verein ein perfekt ausgearbeitetes Sicherheitskonzept und wird auch mit seiner Ausrüstung dafür sorgen, dass das SVT-Freiluftfest erstklassig klingt.

    Auch „Die Taucher“ sollen auftreten
    Auch „Die Taucher“ sollen auftreten Foto: Furthmair (Archivbild)

    Und weil es laut werden wird, haben die Organisatoren bereits vorsichtig bei den Nachbarn vorgefühlt – die zu einem guten Teil eh dem Verein angehören. Einer der Anwohner, ein älterer Herr, sagte gar: „Endlich ist da mal was los.“

    Karten für das „End-Of-Silence“-Festival am 22. Mai 2020 gibt es bisher in Tiefenbach im Kauftreff Um’s Eck und in der Raiffeisenbank, in Bellenberg in der „Traube“, in Dietenheim bei Heißmangel Piott und der Metzgerei Joas, in Weißenhorn im Café Promenade, in Altenstadt bei Schreibwaren Zanker und der Raiffeisenbank sowie in Jedesheim im Reisebüro Drescher. Demnächst sollen Karten auch über das Portal Reservix zur Verfügung stehen.

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