Nach dem verheerenden Brand in Tiefenbach am Samstag werden das Ausmaß der Schäden und die Schwierigkeiten des Einsatzes erst nachträglich deutlich. Offensichtlich war nicht nur die mangelhafte Löschwasserversorgung ein Problem für die hundert Einsatzkräfte der Feuerwehr. Wie zwischenzeitlich von Feuerwehrleuten zu erfahren war, die als erste am Brandobjekt „Im Höhlet“ eintrafen, bestand auch große Gefahr, dass Gasflaschen explodieren könnten.
Nach einem Knall vermutete die Feuerwehr Gasflaschen im Haus in Tiefenbach
Bei der Ankunft der ersten Einsatzkräfte sei ein Anwohner gerade dabei gewesen, mit einem Gartenschlauch erste Löschversuche zu unternehmen. Da die Feuerwehrleute schon auf der Anfahrt einen großen Knall gehört hatten, wurde der Mann nach eventuellen im Brandobjekt gelagerten Gasflaschen gefragt. Als dieser die Frage bejahte, gaben ihm die Feuerwehrleute den Rat, sich sofort in Sicherheit zu bringen. Daraufhin gingen Einsatzkräfte unter schwerem Atemschutz in den Gebäudeteil vor, wo die Gasflaschen gelagert waren.
Zunächst wurden die drei oder vier Propangasflaschen aus sicherer Deckung mit Wasserstrahlen gekühlt und danach konnten sie herausgeholt werden. Teilweise war durch die Strahlungshitze schon die Lackierung abgeschmolzen. Die gefährlichen Objekte wurden dann an einen sicheren Ort abseits gebracht, wo sie weiter gekühlt wurden.
Das Ausmaß des Brandes beim „Im Höhlet“ wird jetzt erst deutlich
Auch die Beschreibung des Brandobjekts wurde erst nachträglich deutlich. In der ersten Alarmmeldung war vom „Vollbrand eines Wohnhauses mit Carport“ die Rede. So hatte vermutlich auch der Notruf über die Integrierte Leitstelle gelautet. Bei den Löscharbeiten stellte sich dann heraus, dass mehrere Gebäudeteile betroffen waren. Insgesamt wurden nach heutigem Wissensstand zwei Wohnhäuser sowie ein Carport und ein großer ausgebauter Schuppen teilweise stark beschädigt. Die beiden letztgenannten Gebäude waren auch als Lager für verschiedenes Inventar ausgebaut, das ebenfalls dem Feuer zum Opfer fiel. Lesen Sie hier, wie der Einsatz ablief: Brand in Tiefenbach: So lief der Großeinsatz ab.
Besonders tragisch ist die Situation für die vom Brand Betroffenen, eine Tiefenbacher Familie mit Kindern. Sie können zwar einen Teil ihres Hauses noch bewohnen, das Feuer hat jedoch viele wichtige Gegenstände zerstört. Der Sendener Verein „Heart for life“ hat bereits am Sonntag eine Spendenaktion für die Familie ins Leben gerufen. Nach Angaben des Vereins habe die Familie schon vor dem Feuer viele Schicksalsschläge und schwere Krankheit durchmachen müssen.
Die betroffene Familie aus Tiefenbach ist in finanziellen Schwierigkeiten
Finanziell sei die Familie nun nicht in der Lage, ihr Haus wieder aufzubauen, eine Brandversicherung gebe es aufgrund verschiedener Umstände nicht. „Leider wurde nun auch die Mama gestern ins Krankenhaus gebracht mit Verdacht auf Herzinfarkt“, heißt es in einem Facebookpost des Vereins, der damit zu Spenden für die Familie aufgerufen hat.
Auch das Leserhilfswerk unserer Zeitung, die Kartei der Not, hat der Familie bereits Soforthilfe angeboten, um über die ersten Tage zu kommen.
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