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Theater: Am Mittwoch um fünf

Theater

Am Mittwoch um fünf

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    Der Klassiker unter den Sketchen - Hannes (Hans-Peter Span) und der Bürgermeister (Edmund Klingler). Da sitzt jeder Gag punktgenau.
    Der Klassiker unter den Sketchen - Hannes (Hans-Peter Span) und der Bürgermeister (Edmund Klingler). Da sitzt jeder Gag punktgenau. Foto: Fotos: Ursula Katharina Balken

    Vöhringen Finanzkrise hin, Euro-Rettung her, solange es die Theaterabende der MundArt-Gruppe gibt, ist die Welt noch in Ordnung – jedenfalls in Illerzell. Dieses Mal ist das Programm „Wenn oin was druckt!“ überschrieben. Was an der Gruppe in jedem Jahr neu fasziniert, ist nicht nur die Spielfreude, die alle Mitwirkenden auszeichnet. Es sind vielmehr die verschiedenen Talente und Temperamente, die das Publikum mitreißen.

    Da braucht’s kein Casting, es reicht, wenn Thomas Kaim als Spielleiter auf den ersten Blick weiß, wen er mit welcher Rolle zu besetzen hat. Es ist immer ein Volltreffer. Wie zum Beispiel der fromme Don Camillo (Wolfgang Straub) stets im Clinch mit dem kommunistischen Bürgermeister Peppone (

    Sie alle sind im Wirklichkeit Freunde des Bauern, die alle Tricks anwenden, um ihn von seiner Liebe zu Wein und Bier abzubringen. Vor allem aber tun sie eines: Sie alle luchsen ihm Geld ab, weil er angeblich im Vollrausch die Moneten nur so zum Fenster rausgeworfen und Ungemach angerichtet hat. Und es ist leicht, den Bauern zu überzeugen. Er hat nämlich einen Filmriss.

    Auf Erfolg abonniert ist das Duo Hans-Peter Span und Edmund Klingler als Hannes und der Bürgermeister. Ein bisschen stand das echte TV-Paar (Braig/Hartmann) Pate, aber es wurde nicht einfach kopiert. Der Sketch „Glocka putza“ bleibt illerzellerisch individuell. Die Überraschung des Abends aber waren die Junioren Lisa Lämmle, Nina Habres, Timo Keller und Chris Mertl. Mit dem Stück „Shakespeare ist cool“ machten sie den leicht abgewandelten Spruch wahr „wie die Alten sungen, so spielen auch die Jungen“. Das Quartett war einfach topp in seiner Persiflage auf die Klassik. Die richtige Musik kam vom Duo „Lodders“, die genau das passende Mosaiksteinchen für diesen heiteren Abend waren. Unentbehrliche Texthilfe war als Souffleuse Renate Kober und für die Technik war Klaus Kober zuständig.

    Was die Gruppe MundArt bestens versteht, sind die winzigen Details, die die Aufführungen so sehens- und liebenswert machen. Wenn der Boandlkramer über die Kulisse hinweg in die Szene auf der Bühne blickt oder wenn Don Camillo auf seine Weise mit dem Herrgott spricht – das ist einfach gut gemacht.

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