Die Polizeistation Senden hat eine neue Chefin. Seit Mitte Februar war der Posten vakant, nun leitet die Günzburgerin Stefanie Kraatz die Polizeistation der zweitgrößten Stadt des Landkreises. Was ihr im neuen Job besonders wichtig ist, erklärt sie bei der offiziellen Vorstellungsrunde, bei der auch Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf dabei war.
Stefanie Kraatz war vorher bei der Autobahnpolizei
Nachdem Polizeihauptkommissar Markus Zoller Anfang dieses Jahres verabschiedet wurde, hat es jetzt doch einige Zeit gedauert, bis der Chefposten bei der Sendener Polizei besetzt war. Man habe den Besten beziehungsweise die Beste für den Job finden wollen, erklärt Gerhard Klingler, der die Polizeiinspektion Weißenhorn leitet, an die die Station in Senden angegliedert ist. "Es sind mehrere Bewerbungen eingegangen und wir haben sorgfältig ausgewählt." Am Ende fiel die Entscheidung dann auf ein bekanntes Gesicht: Stefanie Kraatz war nach ihrem Studium zum Aufstieg in die dritte Qualifikationsebene als stellvertretende Dienstgruppenleiterin bei der Weißenhorner Polizei eingesetzt. Dass sie Weißenhorn bereits nach rund sechs Monaten wieder den Rücken kehrte, hatte aber nichts mit den Kollegen dort oder der Stadt zu tun, versichert Kraatz. Bei der Autobahnpolizei Günzburg, wo sie zwischen 2005 und 2010 schon im Streifendienst gearbeitet hatte, konnte sie eine Stelle als Dienstgruppenleiterin annehmen. Damals zog es Kraatz, die auch in Günzburg wohnt, zurück an die alte Arbeitsstelle, jetzt freut sich die 38-Jährige über die ganz neue Aufgabe.
Kraatz hat zudem Erfahrungen bei der Polizeiinspektion in Neu-Ulm sowie im Präsidium in Kempten sammeln können, bevor sie nun die Leitung einer der größten Polizeistationen Bayerns übernimmt. Denn, obwohl das Einsatzgebiet der Polizei Senden nicht so groß ist, ist die Polizei in der immerhin zweitgrößten Stadt des Landkreises mit der ganzen Bandbreite an Delikten und Problemen konfrontiert, die die Polizei beschäftigen, erklärt Kraatz. "Große Brennpunkte gibt es momentan nicht", sagt Kraatz. Besondere Anliegen seien es ihr aber, die Jugendkriminalität so gering wie möglich zu halten und dafür zu sorgen, dass Drogendelikte nicht überhand nehmen.
Neue Chefin will sich für bürgernahe Polizei in Senden einsetzen
Eines der zentralen Anliegen der neuen Polizeichefin ist, für die Menschen in Senden da zu sein. Kraatz sagt: "Für mich ist wichtig, dass die Polizei bürgernah ist, dass die Bürger wissen, sie können jederzeit zu ihrer Polizei kommen." Der Kontakt zu den Menschen ist das, was Kraatz von Anfang an der Arbeit bei der Polizei gereizt hat. Dazu kommt die Abwechslung im Arbeitsalltag, der immer etwas Neues bietet. "Ein Bürojob kam für mich nie infrage", sagt sie. So begann Kraatz gleich nach dem Abitur ihre Ausbildung bei der Polizei, eine Entscheidung, die sie nie bereut hat: "Ich wüsste nicht, was ich anderes machen wollen würde."
Mit dem Anliegen, nah am Bürger zu sein, decke sich die Zielsetzung der Polizeichefin mit ihrer eigenen, sagte Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf. Auch sie freut sich, dass der Posten nun wieder besetzt ist. "Senden ist nicht einfach", sagt sie. Die Bevölkerungsstruktur und das städtische Gebiet auf der einen Seite sowie die ländlichen Ortsteile auf der anderen nennt Schäfer-Rudolf als Faktoren, die die Stadt auszeichnen. Sie freut sich auf die Zusammenarbeit. Schließlich gebe es einige Berührungspunkte zwischen Stadt und Polizei, die auch darüber hinaus gehen, dass sich in Senden beide ein Gebäude teilen.
In den vergangenen Monaten hat Polizeioberkommissar Alwin Endler als stellvertretender Leiter die Führung der Polizeistation Senden übernommen und freut sich nun über die Verstärkung im Team. "Wir sind glücklich über die Personalentscheidung des Präsidiums", sagt Endler. In den ersten Gesprächen mit der neuen Chefin wurde schnell deutlich, dass man auf einer Wellenlänge sei. So könne man nun gemeinsam an die Aufgabe gehen, Senden noch sicherer zu machen.
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