Neun besonders attraktive Wege, sogenannte Premium-Spazierwanderwege, entstehen gerade in den Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg. Drei davon befinden sich in Roggenburg, drei in Weißenhorn. Spätestens bis Ende 2022 sollen alle Wege fertig sein. Roggenburgs Bürgermeister Mathias Stölzle berichtete am Dienstagabend im Gemeinderat vom aktuellen Stand des Projekts, das aus dem EU-Förderprogramm Leader bezuschusst wird.
Vielsagende Namen haben die künftigen Roggenburger Premium-Wege bereits: "Weiherpfade – durchs Roggenburger Klosterland", "Roggenburger Klosterblick - Fuchs-und-Has-Weg" und "Am schönen Osterbach - Ingstetter Rebellenweg" sind die 4,8 bis sechs Kilometer langen Touren in der Klostergemeinde benannt. Sie befinden sich am Roggenburger Weiher, im Ortsteil Schießen und entlang des Osterbachs. Bei der bereits abgeschlossenen Machbarkeitsstudie zum Vorhaben wurden die Strecken als umsetzungsfähig eingestuft und sollen in den nächsten Monaten entsprechend den Kriterien für die Premiumwanderwege ausgebaut werden.
Roggenburg: Die Strecken sind zwischen drei und sieben Kilometer lang
Auch auf Weißenhorner Gemarkung (Bergpark, Waldpark und Biberachzell) befinden sich solche einfachen, aber reizvollen Wandertouren, ebenso im Bereich Ellzee/Waldstetten und in Ichenhausen im Landkreis Günzburg. Träger des Projekts soll der Verein Donautal aktiv sein.
Zu den Kriterien des Premiumsiegels für Spazierwanderwege gehört, dass die Strecken zwischen drei und sieben Kilometer lang sind und auf relativ wenig Raum viele Erlebnisse und harmonische Landschaftseindrücke bieten. Verliehen wird die Auszeichnung vom Deutschen Wanderinstitut, einem Verein mit Sitz im hessischen Marburg, der in Bayern bisher noch keinen Spazierwanderweg prämiert hat. Die Region Neu-Ulm befinde sich im Rennen um die bayerische Erstauszeichnung derzeit im Wettlauf mit dem Chiemgau, berichtete Stölzle.
Die Gemeinde Roggenburg beteiligt sich mit 8690 Euro an den Kosten
Wenn möglich sollen die Wege im Dezember 2021 ausgestattet sein. Installiert werden sowohl eine besondere Beschilderung mit Infotafeln über die Umgebung als auch ein Wegweiser für die Spaziergänger. Dazu kommen an geeigneten Stellen Möbel wie Bänke, Tische, Panoramaliegen oder Stege. Möglich sind auch Mitmachstationen, etwa für Kinder.
Um die Wege später weiterhin in Schuss zu halten, wurden im Jahr 2020 sogenannte Wegepaten gesucht, ehrenamtlich tätige Bürger, die die Strecken im Auge behalten und Schäden melden. Sie werden für die Aufgabe eigens geschult. Die Paten seien in Roggenburg bereits gefunden, berichtete Stölzle. Die Touren sollen außerdem speziell beworben und die Entwicklung von einem Projektmanager für ein bis eineinhalb Jahre begleitet werden.
Roggenburg müsse für die Umsetzung einen Eigenanteil von maximal 8690 Euro aufwenden, teilte Stölzle mit. Denn 60 Prozent der Kosten fließen aus dem Förderprogramm. Die Gemeinderäte stimmten der Investition unisono zu.
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