Wer sich am kommenden Wochenende in Roggenburg auf die Suche nach Osterdekoration machen wollte, der muss seine Pläne ändern: Wegen der behördlichen Anordnung sagt das Kloster den beliebten Ostermarkt ersatzlos ab. Dieser hätte am Samstag und Sonntag, 14. und 15. März, stattfinden sollen.
In einer Mitteilung des Klosters heißt es: „Damit folgen wir der Anordnung, alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern abzusagen, und hoffen, dass wir dadurch beitragen können, der Ausbreitung des Coronavirus vorzubeugen.“ Die Entscheidung sei den Veranstaltern schwergefallen, jedoch habe die Fürsorge, insbesondere für Familien und ältere Menschen, höher gewogen als die kulturellen, sozialen und spirituellen Aspekte.
In diesen Zeiten gelte es, persönliche Wünsche gegebenenfalls zurückzustellen und sich auf wesentliche Themen des Lebens zu besinnen, teilt das Kloster weiter mit. „Wir laden alle Gäste und Besucher ein, ihre hohe Eigenverantwortung wahrzunehmen und zu prüfen, ob ein Besuch einer Veranstaltung sinnvoll, möglich und notwendig ist.“
Dem Kloster liegt es nach eigenen fern, panisch und voller Angst zu agieren
Dem Prämonstratenserkloster liegt es nach eigenen Angaben fern, panisch und voller Angst zu agieren. „Bodenständig, realistisch und mit gesundem Menschenverstand bemühen wir uns, der aktuellen Situation gerecht zu werden. Unser tägliches Leben wird auch trotz Einschränkungen und Veränderungen weiter gehen – in manchen Teilbereichen anders als bisher, aber nicht weniger herzlich und vertrauensvoll.“
Als Arbeitgeber und als Ortskirche sei es der Klostergemeinschaft wichtig, gemeinsam Sorge dafür tragen, dass communio und actio – Gemeinschaft und Arbeit – auch in Zeiten von gesundheitlichen Gefährdungen in Einklang gehalten werden können. „Wir sind dem Wohlbefinden all derer, die unserer ökonomischen und spirituellen Sorge anvertraut sind, verpflichtet“, teilt das Kloster mit. (az)
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