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Roggenburg: Ein Unternehmer gibt 100.000 Bienen eine neue Heimat

Roggenburg

Ein Unternehmer gibt 100.000 Bienen eine neue Heimat

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    Unternehmer Joachim Lang, Imker Sven Ticks und Frank Schuster von der Firma Beefuture (von links) freuen sich über die beiden Bienenvölker in Unteregg.
    Unternehmer Joachim Lang, Imker Sven Ticks und Frank Schuster von der Firma Beefuture (von links) freuen sich über die beiden Bienenvölker in Unteregg. Foto: Amdreas Brücken

    Imker Sven Ticks zieht vorsichtig einen Rahmen aus dem Bienenstock, um die fleißigen Insekten bei der Arbeit zu zeigen. Rund 100.000 Bienen sollen sich auf der Wiese von Joachim Lang im Roggenburger Ortsteil Unteregg heimisch fühlen. Ticks kann Entwarnung geben: „Wenn sich die Tiere nicht bedroht fühlen, stechen sie auch nicht zu.“ Tatsächlich sind die Bienen, scheinbar unbeirrt von den Zuschauern, damit beschäftigt, ihren wertvollen Saft herzustellen.

    Weniger entspannt wirkt Frank Schuster von der Firma Beefuture aus Weißenhorn, wenn es um das Bienensterben geht. „Das Aussterben der Bienen hätte fatale Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht unserer Erde“, sagt er. Als Hauptgründe dafür, dass es Bienen momentan schwer haben, nennt Schuster die verbreiteten Monokulturen der Landwirtschaft, Schädlinge wie die Varroamilbe und Pestizide, die rücksichtlos versprüht würden. Fachleute schätzen den Rückgang der deutschen Bienenbestände in den vergangenen 40 Jahren von etwa zwei Millionen auf aktuell nur noch 800.000 Völker. Für die preiswerten Honigangebote im Supermarkt hat Schuster nur ein Achselzucken übrig: „Zu 80 Prozent kommt dieser Honig aus dem Ausland und muss aus hygienischen Gründen stark erhitzt werden.“ Die Folge sei, dass die wertvolle Flüssigkeit zwar gut und süß schmecke, aber tatsächlich nicht mehr als dickflüssiges Zuckerwasser sei.

    Lang will seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden

    Sichtlich stolz zeigt Schuster auf die beiden Bienenstöcke, die Beefuture im Garten von Joachim Lang aufgestellt hat. Nur einmal im Jahr soll dort der Honig geerntet werden, während andere Imker in der gleichen Zeit bis zu fünfmal die Produktion der Bienen abgreifen. Der Lohn für die Geduld sei ein Geschmack, der an Vielfalt nicht zu übertreffen sei, sagt Schuster.

    Für Lang, den neuen Besitzer der beiden Bienenstöcke, sind die tierischen Untermieter eine Bereicherung für seine nachhaltige Lebenseinstellung. „Ich will den Worten auch Taten folgen lassen“, sagt er. Als Geschäftsführer der Firma Consinion konzentriert sich Lang auf die Beratung und Entwicklung von Unternehmen und Spezialisten in den Bereichen Technologie und Engineering. Mit dem Umweltprojekt will Lang auch seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden, wie er sagt.

    Die Bienen werden voraussichtlich 30 Kilogramm Honig pro Jahr produzieren

    Der exklusive Honig, etwa 30 Kilogramm werden pro Jahr erwartet, soll für Kunden und Mitarbeiter ein besonderes Geschenk werden, das in keinem Geschäft zu kaufen ist. Zudem setzt Lang auf das hervorragende Image der Bienen: „Der Ruf der fleißigen Tiere ist bestens besetzt.“

    Frank Schuster von Beefuture freut sich über den neuen Standort und ermuntert alle Genießer und Tierliebhaber, ebenfalls Bienen ein Zuhause zu geben. „Dafür ist fast überall Platz“, betont er.

    Einen Artikel über die Firma Beefuture aus Weißenhorn lesen Sie hier: Bremsen neue Völker das Bienensterben?

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