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Premiere: Wie erwartet: Knuplesch gegen Wöhner

Premiere

Wie erwartet: Knuplesch gegen Wöhner

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    Sie streiten sich um Direkt-Kandidaturen in der SPD: David Knuplesch (links) und Karl-Martin Wöhner (zweiter von rechts) für die Landtagswahl, Hilde Feurich-Kähn (rechts) und Sabine Krätschmer für den Bezirkstag.
    Sie streiten sich um Direkt-Kandidaturen in der SPD: David Knuplesch (links) und Karl-Martin Wöhner (zweiter von rechts) für die Landtagswahl, Hilde Feurich-Kähn (rechts) und Sabine Krätschmer für den Bezirkstag. Foto: Ralph Patscheider

    Illertissen Die heimischen Genossen verspüren Aufwind und wollen dabei sein, wenn die bayerische SPD mit Christian Ude an der Spitze bei den Landtagswahlen im Herbst 2013 die Regierungsbank erklimmt. Und zwei von ihnen wollen in der ersten Reihe mitkämpfen – als Direktkandidat der Sozialdemokraten im Stimmkreis Neu-Ulm. Kreisvorsitzender David Knuplesch und der

    Offenes Bewerbungsverfahren

    „Das ist neu“, erklärte stellvertretender Kreisvorsitzender Ulrich Schäufele (Pfuhl), zum offenen Bewerbungsverfahren. Die SPD wolle nicht mehr hinter verschlossenen Türen die Sache regeln und den Mitgliedern anschließend den einen Kandidaten präsentieren. Jetzt kämpfen die Interessenten öffentlich gegeneinander, werben - wenn gewünscht – in jedem der 17

    Das geschieht nicht nur bei der Suche nach einem Landtagskandidaten, sondern auch auf Bezirksebene. Sabine Krätschmer aus Nersingen-Straß und Hilde Feurich-Kähn aus Pfaffenhofen wollen SPD-Kandidatin für den Bezirkstag werden.

    Feurich-Kähn ist 52 Jahre alt, verheiratet, hat drei Kinder und steht dem SPD-Ortsverein Pfaffenhofen seit zehn Jahren vor. Sie ist Markträtin und stellvertretende Kreisvorsitzende. Selbst in etlichen Organisationen, wie dem Bund Naturschutz, für Jugend wie für Senioren im Einsatz, glaubt sie: „Wir brauchen eine aktive Gesellschaft.“

    Sabine Krätschmer stammt aus einer SPD-Familie, wie sie sagt. Die Finanzbeamtin ist 50 Jahre alt, verheiratet und hat eine Tochter. Sie ist Gemeinderätin, sitzt seit 1996 im Kreistag und seit mindestens 25 Jahren im SPD-Kreisvorstand. Wie bei einer Finanzbeamtin zu erwarten, liege einer ihrer Schwerpunkte bei den Finanzen. Sie kümmere sich aber auch um Soziales und sei ehrenamtliche Jugendrichterin gewesen.

    Knapp 40 Genossen hatten den Weg zum Unterbezirksausschuss im Gasthaus Schlossbräu in Illertissen gefunden. Darunter befanden sich auch Gäste, wie Altenstadts Zweiter Bürgermeister Ernst Wüst. Altenstadt und auch Buch gehören zum Stimmkreis Memmingen. Die dortigen Genossen haben für die Landtags- und Bezirkstagswahl andere Kandidaten aufzustellen. Einige von ihnen wollten sich aber den Auftakt der Machtkämpfe im Stimmkreis Neu-Ulm nicht entgehen lassen.

    Richtig kämpferisch wurde es auch im mit Spannung erwarteten Ringkampf um die Landtagskandidatur nicht. Knuplesch und Wöhner bekamen von den Sitzungsleitern Kasim Kocakaplan, Sascha Vespermann und Schäufele je fünf Minuten Redezeit eingeräumt. Beide Präsentationen dauerten länger, Zeit für Seitenhiebe auf den Gegner blieb offenbar aber nicht.

    So richtig gestutzt haben die Zuhörer nur, als Karl-Martin Wöhner erklärte, er sei von Parteifreund Karl-Heinz Brunner aufgefordert worden, sich um die Landtagskandidatur zu bewerben. Schließlich gilt Illertissens Ex-Bürgermeister Brunner als Knupleschs politischer Ziehvater. „Die Aussage hat mich überrascht“, bekannte ein Versammlungsbesucher. Ein anderer Genosse spekulierte: „Der Brunner hat mit Knuplesch noch andere Pläne auf Kreisebene.“ Brunner selbst, der in der Versammlung zu dem Thema geschwiegen hatte, erklärte auf Anfrage. Er habe gespürt, dass Wöhner zwar wollte, aber zögerte, und deshalb lediglich zu ihm gesagt: „Dann bewirb Dich doch um die Kandidatur.“ Brunner fühlt sich nach eigener Aussage tatsächlich als Ziehvater des noch jungen Kreisvorsitzenden Knuplesch und fürchtet, er könnte politisch verheizt werden.

    Zwei aus einem Ortsverein

    Der Ziehsohn sieht das anders: Er will mit Ude um die Regierungsbank im Landtag kämpfen. Der 30-jährige Illertisser, ist jung verheiratet, wohnt jetzt in Neu-Ulm und gehört – wie Wöhner – inzwischen dem dortigen Ortsverein an. Er ist noch als Schüler 1999 in die SPD eingetreten und will seither die Politik nicht einfach nur beobachten, sondern mitgestalten. 2003 übernahm Knuplesch die Führung der Jusos im Kreis, 2008 wurde er stellvertretender Landesvorsitzender der SPD-Jugendorganisation. Inzwischen ist er Beisitzer im Bezirksvorstand der schwäbischen SPD. Er hat sein Informatik-Studium abgeschlossen und arbeitet inzwischen wissenschaftlich.

    Ingenieur Karl-Martin Wöhner, 52, ist Institutsbetriebsleiter an der Hochschule Neu-Ulm. Er stammt aus Schleswig-Holstein, hat zwei erwachsene Kinder und ist seit 2002 Mitglied der SPD. Davor gehörte er der Gruppierung „Bürger Pro Neu-Ulm“ an. Er agiert, wie er sagt, auch politisch „mit Herz und Verstand“. Seit 2002 sitzt Wöhner im Stadtrat in CSU überstimmen wollen, muss ich FDP, Freie Wähler und Grüne mit uns unter einen Hut bringen.“ Das sei schon gelungen, etwa im Kampf gegen eine Erhöhung der Kindergarten-Gebühren, sagte er.

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