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Osterberg: Was sich im Osterberger Wald ändern wird

Osterberg

Was sich im Osterberger Wald ändern wird

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    Der Osterberger Gemeindewald ist eine wichtige Einnahmequelle für den Ort. 150000 Euro pro Jahr will die Kommune mit ihrem Forst verdienen.
    Der Osterberger Gemeindewald ist eine wichtige Einnahmequelle für den Ort. 150000 Euro pro Jahr will die Kommune mit ihrem Forst verdienen.

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    Doch die Forstwirtschaft steht auch vor Herausforderungen. Mit dem neuen Wirtschaftplan sollen Schwierigkeiten wie Stürme, Borkenkäfer-Befall oder durch den Klimawandel bedingte lange Trockenperioden besser zu meistern sein. Durch solche Ereignisse sei in der Vergangenheit viel Schaden im Osterberger Wald angerichtet worden, sagt Forstwirt Klaus-Peter Jung. So wird im neuen Forstwirtschaftsplan die Umtriebszeit von 100 bis 120 Jahren auf 80 bis 90 Jahre gesenkt. Das heißt, dass die Holzernte bei der Fichte, dem schwäbischen Brotbaum, schon ab einem Alter von 80 Jahren einsetzten soll. „Damit lässt sich das Risiko reduzieren“, sagt Jung. Junge Bäume seine widerstandsfähiger gegen Schädlinge und die Witterung. Die Stämme wären dann zwar nicht so dick, aber das wolle die Holzindustrie ohnehin nicht mehr. Zudem könne man bei rechtzeitiger Durchforstung auch bei 80 Jahren Lebensdauer starke Fichten hervorbringen. Forstoberrat Josef Graf vom Amt für Landwirtschaft und Forsten betonte, dass in diesem Fall auch der Ertrag früher einsetzt.

    Stark zu schaffen machen der Fichte Trockenheit und Hitzeperioden. Zukünftig sollen daher im Osterberger Wald mehr Tannen, heimische Stieleichen, Bergahorn und Erlen angepflanzt werden. Vor rund 20 Jahren betrug der Fichtenanteil noch 82 Prozent. Heute liegt der Bestand noch bei 69 Prozent.

    Der Bestand der Stieleiche hingegen sei von 3,5 auf mehr als 5 Prozent angewachsen. Größere Bestände des in 140 Parzellen eingeteilten Gemeindewalds sind mehr als 60 Jahre alt. Diese Bestände sollen nun schneller und planmäßig geerntet werden. Wichtig sei, dass danach fachgerecht aufgeforstet wird. Den größten Schaden im Osterberger Wald richten nicht Stürme an, sondern der Borkenkäfer. Durch den jährlich wechselnden Wasserhaushalt wird die Fichte nach Auskunft von Klaus-Peter Jung geschwächt und kann sich nicht mehr ausreichend gegen den Käfer wehren. Durch mehr Baumarten und insbesondere mehr Laubbäume soll der Wald stabiler werden. „Hoffen wir, dass uns Sturm und Käfer keinen dicken Strich durch die Rechnung machen“, sagte Josef Graf während der Übergabe des auf 20 Jahre angelegten Forstwirtschaftsplans.

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