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Neu-Ulm: Sparkasse Neu-Ulm/Illertissen macht acht Filialen dicht

Neu-Ulm

Sparkasse Neu-Ulm/Illertissen macht acht Filialen dicht

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    Die Sparkasse wird - so wie hier auf unserem Archivbild zu Zeiten des Baus des Brückenhauses - einige ihrer Schriftzüge versetzen müssen. Acht Filialen werden geschlossen.
    Die Sparkasse wird - so wie hier auf unserem Archivbild zu Zeiten des Baus des Brückenhauses - einige ihrer Schriftzüge versetzen müssen. Acht Filialen werden geschlossen.

    Die Sparkasse Neu-Ulm/Illertissen setzt massiv den Rotstift an. Wie bereits im Vorfeld einer für Dienstag angekündigten Pressekonferenz zu erfahren war, werden die Filialen in Burlafingen, Illerberg, Kellmünz, Obenhausen, Roggenburg, Schwaighofen, Unterelchingen und Wullenstetten geschlossen. Ein Geldautomat bleibt bei diesen Standorten allerdings erhalten. Außerdem wird der Betrieb der mobilen Geschäftsstelle eingestellt. Übrig bleiben somit noch 18 Standorte.

    Damit reagiert die Sparkasse laut der Kundenzeitung Finanzexpress auf ein stark verändertes Kundenverhalten, die voranschreitende Digitalisierung sowie die Auswirkungen der Niedrigzinsphase. Durch die unbezifferten Einsparungen würden die Voraussetzung geschaffen, um im Wettbewerb bestehen zu können. „Die Neuordnung der Geschäftsstellenstruktur ist zwingend erforderlich, um die Leistungsfähigkeit der Sparkasse Neu-UlmIllertissen für den Landkreis

    Alle Geschäftsstellen seien einer detaillierten Analyse unterzogen worden. Dabei habe sich gezeigt, dass die Beratungs- und Serviceangebote von den Kunden nicht in allen Filialen in gleichem Maße abgerufen werden. Deswegen ließen sich betroffene Geschäftsstellen nicht mehr auf einer wirtschaftlichen Basis betreiben – vor allem aufgrund der immer stärkeren Nutzung von internetbasierten Angeboten. Die Nachfrage in den betroffenen Geschäftsstellen rechtfertig weder bauliche Erweiterungen noch die Installation teurer Gerätschaften.

    Ob die Schließung von acht Filialen auch mit weiterem Stellenabbau verbunden ist, war zunächst nicht zu erfahren. Wie berichtet, trennte sich die Sparkasse vor knapp einem Jahr betriebsbedingt von 17 Mitarbeitern. Das hässliche Wort von „Kündigungen“ konnte das öffentlich-rechtliche Kreditinstitut zwar durch großzügige Abfindungen vermeiden, doch der Aufschrei war groß.

    Klar ist: der Personalstand sinkt. 2014 arbeiteten wie berichtet 473 Menschen für die Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen, 2015 waren es nur noch 450. Als Ziel für 2016 formulierte Brugger jüngst einen Personalstand von 440. Die Leidtragenden der Filialschließungen sind – völlig unabhängig von Personalfragen – insbesondere Bürger ohne Internetanschluss sowie Kunden, die aufgrund des Alters oder Behinderungen nicht mehr mobil sind. Diesem Kundenkreis will die Sparkasse künftig verstärkt mit Hausbesuchen entgegen kommen. Und wer keine Möglichkeit habe, mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Sparkasse zu besuchen, dem bieten die Banker einen Taxigutschein an. Ein Anruf im Telefon-Service-Center genüge.

    Einen Zusammenhang zwischen den Geschäftsstellenschließungen und den derzeitigen Fusionsgesprächen mit der Sparkasse Günzburg gebe es nicht. Denn die jeweiligen Geschäftsgebiete würden keine Überschneidungen aufweisen.

    Immobilien, die sich im Eigentum der Sparkasse Neu-Ulm – Illertissen befinden, werden auf die vorhandenen Möglichkeiten eines Verkaufs oder Vermietung geprüft. Bei angemieteten Immobilien wollen die Sparkassenmitarbeiter Gespräche mit den Vermietern führen. Insoweit werden zunächst die Mietverträge weitergeführt und betroffene Filialen durch Umbaumaßnahmen zu SB-Geschäftsstellen verkleinert. „Nach derzeitigem Stand“, so Brugger, sind keine weiteren Schließungen in absehbarer Zeit vorgesehen. Doch sowohl das Filialnetz als auch das SB-Angebot werde laufend einer betriebswirtschaftlichen Prüfung unterzogen.

    Trotz der Schließung von acht Filialen bilde die Präsenz vor Ort nach den Worten Bruggers auch in Zukunft eine wichtige Säule. Alle verbleibenden 18 Geschäftsstellen würden zu einem „Beratungs Center“ aufgewertet und mit „modernster Banktechnik“ ausgestattet.

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