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Neu-Ulm/Günzburg: Brauchtum in Corona-Zeiten: Jetzt herrscht Klarheit in der Maibaum-Frage

Neu-Ulm/Günzburg

Brauchtum in Corona-Zeiten: Jetzt herrscht Klarheit in der Maibaum-Frage

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    Um das Aufstellen von Maibäumen zu Zeiten von Corona gab es zuletzt einige Unsicherheit. Nun scheinen zumindest die Vorgaben geklärt.
    Um das Aufstellen von Maibäumen zu Zeiten von Corona gab es zuletzt einige Unsicherheit. Nun scheinen zumindest die Vorgaben geklärt. Foto: Peter Kneffel, dpa (Symbolbild)

    Ist das Maibaum-Aufstellen erlaubt oder nicht? Diese Frage hat viele Vereine beschäftigt, die sonst in den Gemeinden für diese Tradition zuständig sind. Unterschiedliche Lesarten der Landratsämter Neu-Ulm und Günzburg hatten zuletzt für Unsicherheit gesorgt. Jenny Schack, Pressesprecherin des Landratsamts Günzburg, kann nun Licht in die Sache bringen.

    Der Landkreis Günzburg hatte vor wenigen Tagen in einer Pressemitteilung und auf seiner Facebookseite darauf hingewiesen, dass die Tradition des Maibaumstellens durchaus dieses Jahr fortgesetzt werden kann - wenn auch im durch die Pandemie bedingten sehr eingeschränkten Rahmen. Maibaumfeiern oder Zuschauer beim Aufstellen des Maibaums sind ausdrücklich nicht erlaubt, machte Jenny Schack gegenüber unserer Redaktion nochmal deutlich.

    Eine Anfrage des Landratsamtes Dillingen beim Bayerischen Gesundheitsministerium habe jedoch ganz klar gezeigt, was möglich ist. Die Antwort, die auch das Günzburger Landratsamt bekommen hat, ermögliche das Maibaumstellen in kleinerem Umfang. "Einfach gesagt dürfen es diejenigen machen, die sonst auch dafür zuständig sind", so die Pressesprecherin. Also zum Beispiel Feuerwehren oder andere örtliche Vereine. Auch Firmen können das Maibaumaufstellen übernehmen - und selbstverständlich auch die Mitarbeiter des kommunalen Bauhofs. Für das erforderliche Vorbereiten und das Aufstellen greifen dabei die derzeitige Beschränkung der Personenzahl und Hausstände nicht, teilt die Regierung von Schwaben dazu mit. "Die rechtliche Beurteilung des Maibaumaufstellens erfolgt unter dem Vorbehalt, dass die Rechtslage sich bis zum 1.5. 2021 möglicherweise ändert.“

    Maibaum-Aufstellen: Darum brauchen die Vereine einen Auftrag der Gemeinde

    Dass dabei eine Beauftragung seitens der Gemeinde für die Maibaum-Aufsteller vorliegen muss, habe nichts mit der Pandemie zu tun, so Jenny Schack. "Das ist eine versicherungstechnische Sache, die schon seit mehreren Jahren gilt." Der Hintergrund: Sollte beim Aufstellen irgendetwas passieren, sind die Helfer dadurch abgesichert.

    In einer Zeit, in der durch Corona so viel ausfallen müsse, sollen zumindest Maibäume in kleinerer Form aufgestellt werden dürfen, als schönes Zeichen für die Menschen in den Orten. So sieht es das Landratsamt Günzburg. Deshalb habe man die Möglichkeiten abgeklopft und die Informationen an die Kommunen und Vereine weitergeleitet, sagt Jenny Schack. "Die Rückmeldungen, die wir bekommen haben, waren sehr positiv." Natürlich habe es auch Kritik daran gegeben, dass sich das Landratsamt in der derzeitigen Situation (der Landkreis Günzburg hat am Dienstag den Inzidenzwert 300 überschritten) ausgerechnet mit dem Maibaumaufstellen befasse und es erlaube. Dennoch findet Jenny Schack es schade, wenn aufgrund der Kritik Maibäume nicht aufgestellt werden sollten.

    Günzburg hat alle Maibaumaktionen abgesagt

    Die Große Kreisstadt Günzburg sagte bereits alle Maibaumaktionen im Stadtgebiet ab - weniger aufgrund der Kritik als wegen der stark gestiegenen Sieben-Tages-Inzidenz. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig: „Selbstverständlich ist uns in Günzburg die Pflege des Brauchtums ein Herzensanliegen und wir feiern gerne Feste und feste. In der derzeitigen Lage finden wir jedoch, dass die wunderbare bayerische Tradition unserer Maibäume zurückstecken muss und das verkraftet sie und wir auch ein zweites Jahr. Diese Entscheidung mag dem ein oder anderen missfallen - wir sehen es im Rathaus als wichtig an, eine klare Position zu vertreten.“

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