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Nachkriegs-Bürgermeister Max Weinhart wird 100

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Nachkriegs-Bürgermeister Max Weinhart wird 100

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    Max Weinhart, von 1946 bis 1947 Bürgermeister in Illertissen, nimmt Geburtstagsglückwünsche von Rose Tomici entgegen. Foto: zg
    Max Weinhart, von 1946 bis 1947 Bürgermeister in Illertissen, nimmt Geburtstagsglückwünsche von Rose Tomici entgegen. Foto: zg Foto: zg

    Dass die Ära des gelernten Kaufmanns als Gemeindeoberhaupt nicht länger währte, lässt sich durch die besonderen Umstände der Nachkriegszeit erklären. Der Chronik "1000 Jahre Illertissen" ist zu entnehmen, dass Max Weinhart im Februar 1946 vom Gemeinderat zum Bürgermeister gewählt und durch die amerikanische Militärregierung am 9. April 1947 "mittels Bekanntgabe im Rundfunk" wieder abgesetzt worden war. Weinhart erinnert sich: "Die Zeit war nur kurz, denn auf einmal wollten mich die Amis nicht mehr haben." Dass er die eigene Amtsenthebung aus dem Radio erfahren musste, habe ihn sehr gekränkt, wissen auch die Söhne Paul und Hans Weinhart. Spätere Nachforschungen in den Archiven führten zu englischsprachigen Texten. Deren Übersetzung machte offenkundig, dass die Amerikaner Missverständnissen erlegen waren und Weinharts Loyalität infrage gestellt hatten. Dennoch ist

    Im Elternhaus befinden sich heute die Dogan-Stuben

    Geboren wurde der Jubilar am 19. Januar 1911 als Sohn von Karl und Fanny Weinhart in Illertissen. Das Elternhaus an der Hirschkreuzung hatte sein Großvater und Konditormeister Maximilian Weinhart gebaut. Es beherbergte Konditorei und Kolonialwarengeschäft, später ein Gasthaus und nach dem Verkauf durch die Familie dient es heute als Domizil der Dogan-Stuben.

    Max Weinhart war Schüler des Kollegs und besuchte das Keppler-Gymnasium in Ulm, wo er Abitur machte. Seine kaufmännische Ausbildung erhielt er in Bremen. Im Jahr 1945 hatte er geheiratet und um 1950 in der Färberstraße sein eigenes Heim errichtet. Beruflich konnte er bei der Firma Kurz Fuß fassen und war für den Holzhandel verantwortlich. Im Jahr 1960 siedelte die Familie nach Neu-

    Max Weinhart hat sechs Söhne, drei Enkel, einen Urenkel, die mit ihm feiern wollen. Seit vergangenen Herbst lebt er in einem Seniorenheim in Ulm, davor ging's noch mit familiärer Unterstützung im eigenen Haus. Lange Zeit organisierte der Senior selbst für seine Altersgruppe Treffen und Ausflüge oder spielte den Reiseleiter. Inzwischen schätzt er es, in netter Gesellschaft von solchen Programmen zu profitieren.

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