Es sind nicht nur die Turnschuhe in Knallorange und der Ohrring, die Oliver Föhr etwas vom gewohnten Bild eines Seelsorgers unterscheiden. Wenn er Andacht hält, gelten keine strengen liturgischen Vorgaben. In einem Raum, in dem sonst zum Beispiel Tischtennis gespielt wird, leuchten dann LED-Strahler ein großes Kreuz bunt an und Föhr spricht die Anwesenden gerne direkt an, nennt sie „Liebe Schwestern und Brüder“. Dass alles anders läuft – egal ob bei Seelsorgegesprächen, Bibelkreis oder Andacht – liegt daran, dass sein Hauptwirkungsort ein „Anders-Ort“ ist, wie er es mit dem Namen einer Fachzeitschrift ausdrückt: Föhr ist Gefängnisseelsorger in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Memmingen.
Memmingen