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Martas Heimspiel

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Martas Heimspiel

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    Sängerin Marta Jandová zeigte Körpereinsatz im rappelvollen Ulmer Roxy. Im Hintergrund: Thorsten Mewes. Der gebürtige Neu-Ulmer mit dem Spitznamen "Wurmi" gründete die Band 1993. Foto: Helmstädter
    Sängerin Marta Jandová zeigte Körpereinsatz im rappelvollen Ulmer Roxy. Im Hintergrund: Thorsten Mewes. Der gebürtige Neu-Ulmer mit dem Spitznamen "Wurmi" gründete die Band 1993. Foto: Helmstädter Foto: Helmstädter

    Damit hat es sich aber schon mit den Gemeinsamkeiten von "Popstars" und der seit 17 Jahren tourenden Band mit Ulmer Wurzeln. Die Happy machten im rappelvollen Roxy am Dienstag da weiter, wo sie am Montagabend im Studio von Stefan Raab vor einem möglicherweise verwunderten Millionenpublikum aufhörten: beinharter Rock fern jeglichen Bemühens um fernsehtaugliche Massenkompatibilität. "Es ist schön, wieder zu Hause zu sein", sagte Marta, die mit ihrer Band um den Gitarristen Thorsten Mewes, Ralph Rieker (Bass) und Jürgen Stiehle (Drums) dort einst Mitte der 90er ihr erstes größeres Konzert hatte. Viel ist passiert seitdem, doch Die Happy bleiben sich treu.

    Wobei die Songs des neuen Albums "Red Box" zu der besonders treuen Sorte gehören: Ausflüge in poppige Gefilde sind dort Mangelware, dafür dominieren wieder mehr die Riffs von Thorsten Mewes. "Dance for you tonight" - der Song, den sie auch bei "TV Total" als Entschädigung für eine durch Martas zahlreiche TV-Auftritte verursachte Konzertabsage spielen durften - ist eine dieser grandiosen Nummern, die deutlich machen, dass Die Happy immer noch in der Spitzengruppe der Rock-Bundesliga spielen.

    Große Momente, wenn eine bestens aufgelegte Marta salutiert, während die Band marschartig die Gitarren bearbeitet. Noch größere, wenn dann Marta ihrer Erkältung trotzt und voller Hingabe von verrotteten Herzen und der Befriedigung von Leidenschaft singt. Aus dem Destiny´s Child-Song "Survivor" holt Marta derart genial eine Rocknummer raus, dass das poppige Original dagegen blass erscheint. Zwei Stunden zelebrieren die Ulmer Lokalhelden mit internationalem Anspruch voller Spielfreude die musikalischen Stationen ihrer Karriere. Das Publikum tobt, pogt und johlt. Selbst dann, wenn Marta gar nicht auf der Bühne steht: "Wir hatten so viele Tage im Proberaum ohne sie", sagt Thorsten Mewes. Und raus kam eine Variante von "Cocaine", die zeigte, dass auch der Bandgründer mit dem Mikro auf der Bühne bestehen kann. Aus der Not geboren: Er sei sich ja nicht sicher gewesen, ob Marta je wieder komme.

    Sie kam natürlich wieder. Auch gestern. Und ging nicht von der Bühne, ohne ihre 800 größten Fans mit der Die Happy Hymne "Supersonic Speed" in die Nacht zu entlassen. Die konnten sicher sein, bei Martas Heimspiel ihr wahres Wesen zu Gesicht bekommen zu haben: eine liebenswerte, stimmgewaltige Rampensau, die im Herz Rockstar und kein Popstar ist.

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