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Landkreis: Was bei Küchenchefs auf den Teller kommt

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Was bei Küchenchefs auf den Teller kommt

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    Bei Jürgen Willer, Küchenchef und Inhaber vom Gasthof Krone in Illertissen, bleibt an Heilig Abend die Küche kalt.
    Bei Jürgen Willer, Küchenchef und Inhaber vom Gasthof Krone in Illertissen, bleibt an Heilig Abend die Küche kalt. Foto: Brücken

    Im Gasthaus Krone in Illertissen bleibt am Heiligen Abend die Küche kalt. Aber auf schlichte Hausmannskost will sich Jürgen Wilcher, Inhaber und Küchenchef, nicht beschränken. Sein Speiseplan liest sich anspruchsvoll: Kapaun, ein spezieller Hahn mit außergewöhnlich zartem Fleisch, dazu Vulkanspargel – eine fast in Vergessenheit geratene Pflanze sowie Rosmarinkartoffeln kommen auf den Tisch. Als Vorspeise hat sich Wilcher Griesbacher Forellen aus der fürstlichen Fischzucht von Faber Kastell ausgedacht.

    Für Freunde und Verwandte steht heute Abend die Türe offen. Etwa 20 Personen werden erwartet, sagt Willer. Doch allzu ausgiebig werden die Gastleute an Heilig Abend nicht feiern können. Denn in der Krone wartet die nächste Schicht schon in den frühen Morgenstunden. Dann kommen die ersten Enten in den Ofen. Dabei hilft die Familie zusammen. Von festlicher Stimmung ist dann nicht mehr viel zu merken: Einen ganz normalen Arbeitstag erwartet der Kronewirt. Nach den Feiertagen kommt Wild in verschiedenen Varianten auf den Tisch. Und viel Fisch. Nach 30-jähriger Erfahrung weiß der Gastwirt, dass dann der große Ansturm vorbei ist: „Die Leute wollen nach den kalorienreichen Feiertagen lieber etwas kürzer treten.“

    Bratwürste und Kartoffelsalat stehen heute auf der ganz privaten Speiskarte von Wolfgang Ländle, dem Küchenchef im Weißenhorner Gasthof Löwen. Nach ungezählten Weihnachtsfeiern in Weißenhorns guter Stube, bei denen er edelste Speisen kredenzte, versteht es Ländle als Luxus, wie er sagt, dass an den Feiertagen die Küche im Löwen kalt bleibt. Stattdessen sei es schon Tradition, dass heute seine Eltern zum Kochlöffel greifen. Ausnahmsweise definiert er Genuss mal nicht im Zusamenhang mit seinen Geschmacksrezeptoren: „Hauptsache es macht wenig Arbeit.“

    Doch nicht der ganze Heilige Abend bedeutet Pause für die Ländles. Am Vormittag steht die Mannschaft hinter dem Herd und kocht für einen guten Zweck. Und zwar gerne, wie Ländle betont. Die evangelische Kirchengemeinde lädt auch diesem Jahr wieder alle Menschen, die nicht alleine sein wollen, zum gemeinsamen Festessen am Heiligen Abend ein. Auf der Speiskarte steht „Mediterrane Hähnchenbrust mit Gemüse der Saison“.

    Im Restaurant Feyerer in Senden setzt Küchenchef Markus Kreutle am Heiligen Abend im zweiten Jahr auf die „Ente to go“, die Ente zum mitnehmen. „Ein Angebot, das von unseren Kunden gerne angenommen wird“, sagt der Wirt. Die Idee dahinter ist ein festliches Weihnachtsessen mit Ente oder Gans, dazu Soße und Blaukraut, vorbereitet oder servierfertig zum Mitnehmen. „Viele Leute wollen gerade am Heiligen Abend zuhause gut essen aber keinen großen Aufwand betreiben.“ Kreutle rechnet mit etwa 60 Portionen, die am 24. Dezember über die Theke gereicht werden.

    Im Hause Kreutle selbst bleibt das Essen dagegen schlicht, wie der Küchenchef sagt: „Wahrscheinlich gibt es Leberkäse und die Schwiegermutter macht Salate dazu.“ Hauptsache wenig Arbeit lautet das Motto für die private Menükarte.

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