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Landkreis Neu-Ulm/Unterallgäu: Corona lässt die Arbeitslosenquote weiter steigen

Landkreis Neu-Ulm/Unterallgäu

Corona lässt die Arbeitslosenquote weiter steigen

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    Die Zahl der Menschen im Landkreis Neu-Ulm, die keine Arbeit haben, ist erneut gestiegen.
    Die Zahl der Menschen im Landkreis Neu-Ulm, die keine Arbeit haben, ist erneut gestiegen. Foto: Christoph Schmidt/dpa

    Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Neu-Ulm ist im Vergleich zum Vormonat deutlich gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt nach Angaben der Agentur für Arbeit aktuell bei 3,6 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und sogar 1,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

    Laut Werner Möritz, Geschäftsführer Operativ der zuständigen Agentur für Arbeit Donauwörth, sind im Landkreis aktuell 3677 Menschen ohne Arbeit. Im Monat Juni haben sich 782 Menschen neu arbeitslos gemeldet, 428 davon kamen aus einer Erwerbstätigkeit. Im Gegenzug beendeten 652 Personen die Arbeitslosigkeit, davon nahmen 248 eine Beschäftigung auf.

    Kurzarbeit: Die Zahl der Anzeigen wird kleiner

    Möritz: „Die Entwicklung der Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit lässt deutlich die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt erkennen, wobei in den letzten beiden Monaten deutlich weniger neue Anzeigen hinzugekommen sind.“ So sind im Landkreis seit März 2020 bis Mitte vergangener Woche 1695 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld eingegangen. Eine Anzeige werde oft auch vorsorglich und für mehrere Mitarbeitende gestellt, macht Möritz deutlich. Insgesamt beziehen sich die Anzeigen auf 31 569 Personen. Daraus lasse sich aber noch nicht schließen, wie viele Beschäftigte am Ende tatsächlich in Kurzarbeit waren und in welchem Stundenumfang Arbeitszeit ausgefallen ist. Diese Angaben liegen erst mit Zeitverzögerung vor. Und auch der Fachkräftemangel sei trotz Corona weiter vorhanden.

    Gleichzeitig bewegt sich die Nachfrage nach Arbeitskräften im Landkreis Neu-Ulm weiter auf einem niedrigen Niveau. So wurden im Juni nur 180 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das bedeutet einen massiven Rückgang um rund 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Stellenbestand ist im Vergleich zum letzten Jahr rückläufig. Aktuell sind 962 offene Arbeitsstellen gemeldet (minus 52,6 Prozent zum Vorjahr).

    Ausbildungsbereitschaft ist weiterhin groß

    Auf hohem Niveau liege dagegen die Ausbildungsbereitschaft von Arbeitgebern. „Die Betriebe in der Region sehen die Sicherung der Fachkräfte für morgen als wichtige Aufgabe an“, erläutert Möritz. Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres meldeten sich 988 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, das waren 8,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 1 141 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 10,7 Prozent. Ende Juni waren 463 Bewerber noch unversorgt und 465 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.

    Aktuell liegen die neuesten Zahlen zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung vor. Im Dezember 2019, also noch vor Eintritt der Auswirkungen der Corona Pandemie, waren 67 054 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl relativ wenig um 62 oder 0,1 Prozent verändert. Der stärkste Zuwachs ist bei den Beschäftigten mit ausländischer Staatsangehörigkeit (5,5 Prozent), bei den Beschäftigten ab 50 Jahren (2,5 Prozent) sowie bei den beschäftigten Frauen (2,1 Prozent) zu verzeichnen. Die Teilzeitbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent gestiegen. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Verkehr und Lagerei. Am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe.

    Im Allgäu sind weniger Menschen arbeitslos als noch im Mai

    Ein wenig besser sieht die Lage am Arbeitsmarkt im Allgäu aus. Die Agentur für Arbeit Memmingen spricht von einem „Silberstreif am Horizont“. Gut 4500 Frauen und Männer waren aktuell mehr arbeitslos gemeldet als im Juni des vergangenen Jahres. Die Zahl der Menschen, die in Betrieben verkürzt arbeiteten, blieb zwar weiter hoch. Entsprechend ging die Arbeitslosenquote im Monatsvergleich um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent zurück.

    Die Arbeitslosenquote im Landkreis Unterallgäu liegt bei 2,5 Prozent und ist damit nach Angaben der Agentur für Arbeit im Juni um 0,1 Prozentpunkte gesunken. 2 148 Unterallgäuer haben derzeit keinen Job. Von allen 71 Landkreisen und 25 kreisfreien Städten in Bayern hat das Unterallgäu die fünftniedrigste Arbeitslosenquote. (az)

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