Weil der Landkreis Neu-Ulm die Sieben-Tage-Inzidenz von 100 Fällen pro 100.000 Einwohnern überschritten hat, gilt für den Landkreis ab Freitag, 30. Oktober, die Warnstufe Dunkelrot. Diese Maßnahmen gelten noch bis einschließlich Sonntag, 1. November, meldet das Landratsamt – denn ab Montag treten bereits die deutlich schärferen bundesweiten und bayernweiten Maßnahmen in Kraft.
Konkret gilt damit von Freitag bis Sonntag im Landkreis Neu-Ulm:
- Es wird eine Sperrstunde um 21 Uhr in der Gastronomie eingeführt. Ab 21 Uhr darf zum Beispiel an Tankstellen kein Alkohol verkauft werden. Auf öffentlichen Plätzen besteht ab 21 Uhr ein Alkoholverbot.
- Veranstaltungen aller Art werden auf maximal 50 Personen begrenzt. Das gilt für Vereinssitzungen, Parteisitzungen und Zuschauer bei Sportveranstaltungen. Die bisherige Allgemeinverfügung des Landkreises Neu-Ulm für bundesweite Sportveranstaltungen verliert dagegen am Freitag ihre Gültigkeit. Ebenso werden Tagungen, Kongresse und vergleichbare Veranstaltungen, die beruflich oder dienstlich veranlasst sind sowie kulturelle Veranstaltungen und Proben beschränkt. Auch in Kinos dürfen maximal 50 Zuschauer.
- Ausnahmen gelten für öffentlich zugängliche Gottesdienste in Kirchen, Synagogen und Moscheen sowie die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften. Auch öffentliche Versammlungen unter freiem Himmel und in geschlossenen Räumen
- Eine Maskenpflicht für Grundschulen auch am Platz während des Unterrichts wird zum aktuellen Zeitpunkt nicht eingeführt, heißt es aus dem Landratsamt.
- Abgesehen von den oben genannten Änderungen zur Sperrstunde und der Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 50 Personen bei Veranstaltungen bleiben auch bis einschließlich 1. November, die bereits aktuellen Verschärfungen gültig, die mit der Überschreitung der Sieben-Tage-Inzidenz von 35 beziehungsweise 50 in Kraft getreten waren.
Corona-Fälle in den Kommunen: So ist der aktuelle Stand
Die Sieben-Tage-Inzidenz für den Landkreis Neu-Ulm liegt nach Angaben des LGL bei 118,15. Insgesamt sind 1220 bestätigte Fälle gemeldet (plus 58 im Vergleich zum Vortag). Von den bestätigten Fällen sind 944 bereits wieder aus der Quarantäne entlassen, 26 Personen sind verstorben.
Das Landratsamt Neu-Ulm hat angekündigt, ab jetzt einmal in der Woche auch die Zahlen der bestätigten Fälle in den einzelnen Kommunen zu veröffentlichen. Die Veröffentlichung soll in Zukunft immer mittwochs erfolgen.
Corona-Fälle im Landkreis Neu-Ulm, Stand 28. Oktober 2020
Altenstadt: 20 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 3 in Quarantäne
Bellenberg: 37 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 1 in Quarantäne
Buch: 18 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 1 in Quarantäne
Elchingen: 29 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 9 in Quarantäne
Holzheim: 3 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 0 in Quarantäne
Illertissen: 99 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 8 in Quarantäne
Kellmünz: 6 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 1 in Quarantäne
Nersingen: 46 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 14 in Quarantäne
Neu-Ulm: 543 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 109 in Quarantäne
Oberroth: 2 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 1 in Quarantäne
Osterberg: 1 Fall seit Beginn der Pandemie, aktuell 0 in Quarantäne
Pfaffenhofen: 46 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 9 in Quarantäne
Roggenburg: 17 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 6 in Quarantäne
Senden: 142 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 19 in Quarantäne
Unterroth: 8 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 0 in Quarantäne
Vöhringen: 85 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 17 in Quarantäne
Weißenhorn: 77 Fälle seit Beginn der Pandemie, aktuell 19 in Quarantäne
Gymnasium Vöhringen wechselt zum Distanzunterricht
Im Illertal-Gymnasium Vöhringen wurde eine Lehrkraft als bestätigter Fall gemeldet. Deshalb wurden fünf ganze Klassen sowie zwei Teilgruppen als Kontaktpersonen der Kategorie 1 in Quarantäne geschickt. Ebenfalls am Illertal-Gymnasium in Vöhringen wurde in einer weiteren Klasse ein Schüler als bestätigter Fall gemeldet. Ein Zusammenhang mit dem oben genannten Indexfall liegt hier wahrscheinlich aber nicht vor. Als Kontaktpersonen der Kategorie 1 wurden die gesamte Schulklasse sowie zwei Teilgruppen aus anderen Klassen in Quarantäne geschickt. Ab Freitag findet deshalb am Illertal-Gymnasium Distanzunterricht statt. (az/rjk)
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