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Landkreis Neu-Ulm: Hier Freude, dort Leid: Was am langen Wahlabend in der Region passierte

Landkreis Neu-Ulm

Hier Freude, dort Leid: Was am langen Wahlabend in der Region passierte

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    Hier Freude, dort Leid: Was am langen Wahlabend in der Region passierte
    Hier Freude, dort Leid: Was am langen Wahlabend in der Region passierte

    Zumindest in einem sind sich CSU und SPD im Stimmkreis Neu-Ulm an diesem Abwend einig: Sie sind enttäuscht vom Wahlergebnis. Das geht aus den Statements von Thorsten Freudenberger, Landtagsabgeordneter Beate Merk (CSU) und Bundestagsabgeordnetem Karl-Heinz Brunner (SPD) hervor. Derweil sind die Grünen in Neu-Ulm Partylaune: Klaus Rederer könnte es wohl über die Liste in den Landtag schaffen. Und die AfD hatte das Ergebnis in der Form erwartet: Es sei eine Strafe für die CSU, die mit ihrere rechtsgerichteten Politik habe "Leute einfangen" wollen, sagt Kandidat Gerhard Großkurth aus Neu-Ulm. Um 21.30 Uhr steht fest: Beate Merk (Neu-Ulm) behält ihr Mandat. Ebenso wie Klaus Holetschek im Stimmkreis Memmingen - und das mit einem bayernweit betrachtet überdurchschnittlich guten Ergebnis.

    Was sonst noch alles passiert an diesem Wahlabend in den Stimmkreisen Neu-Ulm und Memmingen: Hier die regelmäßig aktualisierte Zusammenfassung. Die neuesten Meldungen stehen oben.

    +++Alles ausgezählt: Ein langer Wahlabend geht gegen 23 Uhr langsam zu Ende - zumindest offiziell, denn hier und da dürfte noch bis spät in die Nacht debattiert, analysiert und sicher auch Tacheles gesprochen werden. Die Landtagswahl hat viele Fragen aufgeworfen. Die politische Zukunft von Horst Seehofer als CSU-Vorsitzender ist nur eine davon.

    +++Oberrothist da (22.20 Uhr): Die CSU holt stolze 47,0 Prozent der Zweitstimmen. Bei diesem Ergebnis fühlt man sich ein bisschen an alte Zeiten erinnert. Insgesamt liegt Klaus Holetschek bei 40,7 Prozent, das sind 11,7 Prozent weniger als noch 2013. Fraglich dürfte sein, ob er Bürgerbeauftragter bleibt. Künftig wird wohl ein Koalitionspartner über die Vergabe des Postens mit entscheiden.

    Ohne großen Jubel und nüchtern analysiert Beate Merk von der CSU das Wahlergebnis. Sie will eine bürgerliche Koalition mit den Freien Wählern bilden.
    Ohne großen Jubel und nüchtern analysiert Beate Merk von der CSU das Wahlergebnis. Sie will eine bürgerliche Koalition mit den Freien Wählern bilden.

    +++Das lange Warten auf Oberroth: Um 22.01 Uhr fehlt das Ergebnis noch. Ebenso wie das aus Böhen bei Ottobeuren.

    +++Auch der Stimmkreis Memmingen ist nahezu komplett ausgezählt: Es fehlt zum Beispiel noch die Gemeinde Oberroth(Stand 21.36 Uhr). Auch hier dürfte die Sache klar sein: Klaus Holetschek von der CSU wird das Direktmandat erneut holen. 85 von 88 Stimmbezirken sind ausgezählt, der CSU Landtagsabgeordnete hat bislang 40,4 Prozent der Erststimmen. Bleibt das in etwa so, würde der Bürgerbeauftragte der Staatsregierung besser abschneiden, als viele seiner Kandidatenkollegen der CSU.

    +++Im Stimmkreis Neu-Ulm liegen auch die Zweitstimmenergebnisse vor. Hierbei gibt es keine Überraschungen: Die CSUbekommt 34,64 Prozent und liegt damit etwa im bayernweiten Schnitt. Zweit stärkste Partei sind die Grünen: 20,02 Prozent, Platz drei geht an die AfDmit 12,52 Prozent.

    CSU

    ist Wahlsiegerin im Stimmkreis Neu-Ulm

    +++Auch Weißenhorn ist ausgezählt, der Stimmkreis Neu-Ulm ist komplett. Beate Merk holt das Direktmandat für die CSU,die ehemalige Neu-Ulmer Bürgermeisterin und Ex-Justizministerin holt 34,93 Prozent der Erststimmen. Das sind 25.007. Klaus Rederer von den Grünen liegt bei 19,01 Prozent,Gerhard Großkurth von der AfD 12,65 Prozent. Knapp dahinter: Wolfgang Schrapp aus Bellenberg (Freie Wähler) mit 11,22 Prozent. Es folgt Daniel Fürst (SPD) mit 10,10 Prozent. Johannes Hecht von der FDP bekommt 5,56 Prozent der Erststimmen, Dietmar Österle von der Linken 2,95.

    +++Es steht fest:Weißenhorn ist letzter. Um 21.12 Uhr fehlt im Stimmkreis Neu-Ulm nur noch das Ergebnis aus der Fuggerstadt. Macht aber nichts: Lieber genau gezählt, als falsch lautet die Devise. Das zumindest sagt Kreiswahlleiter Stefan Hatzelmann. Am Ausgang dürfte das Ergebnis aus Weißenhorn auch nichts mehr ändern, Beate Merk liegt ungefährdet bei 34,61 Prozent.

    Große Freunde: Klaus Rederer von Grünen (Mitte) könnte es möglicherweise in den Landtag schaffen
    Große Freunde: Klaus Rederer von Grünen (Mitte) könnte es möglicherweise in den Landtag schaffen Foto: Felix Oechsler

    +++Im Stimmkreis Neu-Ulm geht es bei der Auszählung flott voran, die Wahlhelfer scheinen auf Hochtouren zu arbeiten: Um kurz vor 21 Uhr sind die meisten Kommunen ausgezählt, einschließlich der zweit größten Stadt Senden. Lediglich die Städte Weißenhorn, Beate Merk mit 35,85 Prozent (Stand 20.59 Uhr) sicher. Auf Platz zwei: Klaus Rederer (Grüne) mit 17,19 Prozent, gefolgt von Gerhard Großkurth (13,17 Prozent) von der AfD.

    +++Die CSU-Direktkandidatin Beate Merk ist ebenfalls im Neu-Ulmer Landratsamt. Die dürfte ihren Sitz im Landtag sicher haben, aber Freude sieht anders aus: Ohne Jubel oder Beifall betritt sie den Saal. Zum Resultat der CSU in Bayern sagt sie: "Das Ergebnis lässt mich natürlich nicht kalt, das ist sehr, sehr bitter." Das Abschneiden der CSU müsse nun sorgsam im Parteivorstand analysiert werden. Merk spricht sich für eine bürgerliche Koalition mit den Freien Wählern aus. Zu ihrem persönlichen Wahlergebnis im Stimmkreis Neu-Ulm sagt sie noch nichts (Stand: 20.30 Uhr). Bislang sind nur vier Städte und Gemeinden ausgezählt.

    Die erste Hochrechnung zur Landtagswahl wurde soeben veröffentlicht: Demnach liegt die CSU bei nur 35,5 Prozent und hat ein sattes Minus im zweistelligen Bereich eingefahren
    Die erste Hochrechnung zur Landtagswahl wurde soeben veröffentlicht: Demnach liegt die CSU bei nur 35,5 Prozent und hat ein sattes Minus im zweistelligen Bereich eingefahren Foto: Alexander Kaya

    +++Um 20.28 Uhr sind nach Vöhringenund Holzheimauch Pfaffenhofenund Nersingenausgezählt.

    +++Immer weitere Kommunen veröffentlichen ihre Ergebnisse, zuletzt Holzheim: Auch dort gewinnt CSU-Direktkandidatin Beate Merk mit 41,52 Prozent der Erststimmen. Zweistärkster Mann ist Klaus Rederer von den Grünen (16,38).

    +++Kurz nach 20 Uhr ist der Markt Babenhausen ausgezählt (Stimmkreis Memmingen): Die CSU ist auf Platz eins, mit 40,1 Prozent liegt sie deutlich über dem bayerischen Schnitt. Ebenfalls untypisch: die Freien Wähler liegen mit 16,7 auf Platz zwei. gefolgt von der AfD mit 15,3.

    Verluste für CSU und SPD, ein großer Zugewinn für die Grünen: Im Landratsamt Neu-Ulm verfolgen die hiesigen Politiker die Ergebnisse am Wahlabend.
    Verluste für CSU und SPD, ein großer Zugewinn für die Grünen: Im Landratsamt Neu-Ulm verfolgen die hiesigen Politiker die Ergebnisse am Wahlabend. Foto: Alexander Kaya

    +++Gegen 19.45 Uhr liegt das erste Ergebnis im Stimmkreis Neu-Ulm vor, es stammt aus Vöhringen. Die Erststimmen: Beate Merk erhält 36,69 Prozent der Stimmen, Wolfgang Schrapp als zweit stärkster Kandidat 15,25 Prozent, Klaus Rederer 15,06 Prozent, Gerhard Großkurz von der AfD 12,86 Prozent und Daniel Fürst von der SPD 10,96. Die Wahlbeteiligung in Vöhringen liegt bei 63,43 Prozent, 6110 Menschen haben gewählt.

    Grüne

    : Er könnte es schaffen

    +++Um 19.35 Uhr zeigt sich Klaus Rederer, der Direktkandidat der Grünen aus Neu-Ulm erfreut über das Ergebnis in Bayern. Für ihn könnte es sogar zum Einzug in den Landtag reichen. Er bezeichnete die Chance als "50:50". Das werde aber erst am Montagmorgen feststehen. Das gute Abschneiden der Grünen liege am konsequenten Festhalten an Zielen wie Energiewende, Europapolitik und ökologischer Landwirtschaft, so Rederer.

    Die Grünen in Neu-Ulm sind in Partystimmung: Aufgrund des guten Abschneidens könnte es ihr Kandidat Klaus Rederer in den Landtag schaffen.
    Die Grünen in Neu-Ulm sind in Partystimmung: Aufgrund des guten Abschneidens könnte es ihr Kandidat Klaus Rederer in den Landtag schaffen.
    AfD

    : Ergebnis liegt "im Erwartungsbereich"

    +++Etwa um die gleiche Zeit: Gerhard Großkurth, der Kandidat der AfD, bezeichnet das Ergebnis der AfD in Bayern als "im Erwartungsbereich". Er habe auf einen Stimmenanteil von 9 bis 12 Prozent getippt. Die CSU sei dafür abgestraft worden, dass sie durch ihre rechtsgerichtete Politik habe "Leute einfangen" wollen, so Großkurth. Als er den Saal betritt, ist das Interesse groß: Viele Medienvertreter haben Fragen an ihn.

    AfD in Kirchhaslach zweitstärkste Kraft

    +++Um 19.23 Uhr liegt eines der ersten Ergebnisse aus den Kommunen in der Region vor: Kirchhaslach(Stimmkreis Memmingen) ist ausgezählt. 666 Menschen haben gewählt. Die CSU bekommt 47,2 Prozent, zweit stärkste Kraft ist die AfD mit 19,5 Prozent. Die SPD kommt gerade einmal auf 1,8 Prozent. Die Freien Wähler erhalten 17,5 Prozent, die Grünen 6,0 Prozent und die FDP 4,0 Prozent. Etwa zehn Minuten später ist auch Oberschönegg ausgezählt, und damit eine weitere Kommune aus dem Stimmkreis Memmingen. Die CSU erhält 44 Prozent, die Freien Wähler sind mit 19,8 Prozent auf Platz zwei. Die SPD bekommt nur 1,5 Prozent, die Grünen bekommen 8 Prozent. Die AfD liegt bei 14 Prozent. Die Wahlbeteiligung ist hoch: 591 von 775 Wahlberechtigten haben abgestimmt, das sind über 76 Prozent.

    Erste Hochrechnung führt zu Enttäuschung bei der CSU in Neu-Ulm

    +++18.01 Uhr: Die erste Hochrechnung zur Landtagswahl wird veröffentlicht: Demnach liegt die CSU bei nur 35,5 Prozent und hat ein sattes Minus im zweistelligen Bereich eingefahren. Die SPD verliert deutlich und liegt bei zehn Prozent der Wählerstimmen. Sie hat sich damit mehr als halbiert. Gewinner der Landtagswahl dürften die Grünen mit 18,5 Prozent sein, ebenso wie die AfD - letztere erreichte aus dem stand elf Prozent. Die FDP könnte den Einzug in den Landtag möglicherweise schaffen, laut der ersten Prognose liegt sie bei 5 Prozent. Raus ist wohl die Linke mit 3,5 Prozent. Die Freien Wähler liegen bei 11,5 Prozent. Damit dürften Koalitionen von CSU und Grünen sowie von CSU und Freien Wählern möglich sein. Keine Mehrheit gäbe es nach diesen ersten Zahlen für eine Große Koalition und für eine ohne die CSU und ohne die AfD.

    „Erschüttert“ zeigte sich Bundestagabgeordneter Karl-Heinz Brunner von dem Verlust der SPD: Sie hat weniger als die Hälfte der Stimmen von 2013 erhalten.
    „Erschüttert“ zeigte sich Bundestagabgeordneter Karl-Heinz Brunner von dem Verlust der SPD: Sie hat weniger als die Hälfte der Stimmen von 2013 erhalten. Foto: Alexander Kaya

    +++Seit kurz vor 19 Uhr liegen präzisierte Ergebnisse vor: Die CSU liegt bei 35,2 Prozent, die SPD sogar nur bei 9,8. Die Grünen erhalten 18,6 Prozent der Wählerstimmen in Bayern, die Freien Wähler 11,5 Prozent, die AfD bekommt 11 Prozent und die FDP 5,1. Es sind somit wohl sechs Parteien im bayerischen Landtag vertreten. Im Saal des landratsamts in Neu-Ulm wird das mit interesse verfolgt.

    +++Im Landratsamt Neu-Ulm verfolgen Interessierte die Auszählung und die Hochrechnungen am TV-Bildschirm. Landrat und CSU-Kreisvorsitzender Thorsten Freudenberger äußert sich in einer ersten Stellungnahme „durchaus enttäuscht“ vom Abschneiden seiner Partei. „Das Ergebnis befriedigt in keinster Weise“, sagt er vor Ort im Gespräch mit unserer Redaktion. Allerdings bedeute das Abschneiden, dass mehr als ein Drittel der Wähler hinter der CSU stünden, so Freudenberger. Geht es nach dem CSU-Kreischef, sollten die Koalitionsverhandlungen möglichst bald aufgenommen werden.

    Bundestagsabgeordneter Brunner ist "erschüttert"

    +++Im Neu-Ulmer Landratsamt ist auch Bundestagsabgeordneter Karl-Heinz Brunner (SPD). Er spricht um 18.30 Uhr von einer „bitteren Niederlage“ und von einem „bitteren Ergebnis“. Eine Erklärung zur Ursache will er noch nicht abgeben, sondern erst eine Nacht darüber schlafen, wie er sagt. Danach wolle man das Ergebnis „schonungslos analysieren“. Es zeige sich, dass die Bürger unzufrieden mit der Politik in Berlin seien. Brunner: „Was mich erschüttert, ist, dass die Bürger gegen die Parteien gestimmt haben, die sozialpolitische Inhalte haben.“ (caj)

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