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Landkreis Neu-Ulm: Anton H. Konrad zog es schon früh in die Bibliothek

Landkreis Neu-Ulm

Anton H. Konrad zog es schon früh in die Bibliothek

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    Landrat Thorsten Freudenberger bei der Feierstunde mit Christl und Anton H. Konrad.
    Landrat Thorsten Freudenberger bei der Feierstunde mit Christl und Anton H. Konrad. Foto: Ralph Manhalter

    Sportliche Betätigung und geistigen Ausgleich – beides fand Anton H. Konrad in den Nachkriegsjahren in Roggenburg . Ein aktiver Schwimmer sei er gewesen und Mitglied der Wasserwacht, berichtet der gebürtige Illertisser. Diese habe in den Nachkriegsjahren regelmäßig am

    Bei einer Feierstunde am Mittwoch würdigten Landrat Thorsten Freudenberger und der Bezirksheimatpfleger von Schwaben , Peter Fassl , die zahlreichen Verdienste des 82-Jährigen. Zahlreiche Freunde und Weggefährten waren der Einladung in das Landratsamt Neu-Ulm gefolgt. Der Jubilar wurde begleitet von seiner Frau Christl und seinen beiden Söhnen. Musikalisch untermalt wurde die Feierstunde vom Weißenhorner Musiklehrer Erwin Steger auf der Gitarre.

    Landrat Thorsten Freudenberger und Bezirksheimatpfleger Peter Fassl würdigen Konrads Verdienste

    Die Kombination aus einer Ausbildung zum Buchhändler und einem Studium der Kunstgeschichte ermöglichten es Konrad , seiner Leidenschaft nachzugehen und im Jahr 1961 in das Verlegen von Kunst- und Kulturbüchern einzusteigen. Bereits vier Jahre später zog der Verlag von Neu-Ulm nach Weißenhorn . Als das dortige alte Schulhaus der Spitzhacke zum Opfer fallen sollte, ergriff Konrad die Gelegenheit und erwarb das klassizistische Gebäude, um dort nach eingehender und fachmännischer Restaurierung künftig seinen Firmensitz einzurichten.

    Das erste herausgegebene Buch trug den Namen „Barock um Ulm “, was gleichsam als Motto für das künftige Verlagsprogramm gelten konnte. In fast jeder bayerischen Buchhandlung gebe es eine Ecke für „bavarica“ , also Literatur zu altbairischer Kunst und Kultur, gibt Festredner Fassl zu bedenken, in Augsburg jedoch habe man eine „suevica“ eingerichtet, welche der schwäbischen

    Dabei wurden die Grenzen der unmittelbaren Umgebung schon längst durchbrochen: Ortsmonografien aus Oberbayern finden sich im Portfolio des Verlags ebenso wie Geschichtsreihen aus Altwürttemberg und eine feine Kollektion von Kirchenführern. Konrads Bücher zeichnen sich Fassl zufolge dadurch aus, dass sie auf unterschiedlichem, aber stets hochwertigem Papier gedruckt werden und gestochen scharfe Fotos aufweisen. Freudenberger ergänzte, dass es neben Verlag und angeschlossener Buchhandlung aber noch weitere Standbeine des unermüdlichen Kreisheimatpflegers gebe. Außer der Mitwirkung bei der Wiederbesiedlung des Klosters Roggenburg zählt insbesondere der heutige malerische Anblick der Weißenhorner Altstadt zu den bleibenden Verdiensten Konrads. Zudem zählte der frisch ernannte Heimatpfleger im Jahr 1970 zu den Gründungsmitgliedern des Vereins für Heimatpflege in Illertissen .

    Auch als Weißenhorner noch eng mit Illertissen verbunden

    Dass Konrad trotz schon langjähriger Residenz in Weißenhorn der Vöhlinstadt immer noch sehr verbunden ist, zeigte sein Einsatz für die Wiedererrichtung der Turmkuppel auf dem Schloss. Allerdings habe er es nie ganz verwunden, dass nach der Kreisreform 1972 sein „bisheriges Revier Babenhausen “ abgezweigt wurde, gibt Konrad mit einem Schmunzeln zu verstehen.

    Heimatpflege will erhalten und gestalten, mahnte Freudenberger bei der Festansprache. Er selbst habe als Student der Geschichtswissenschaften in Augsburg Konrads Bücher in einer dortigen Buchhandlung begeistert betrachtet. Seit Jahren ruht Konrads Promotionsarbeit über den Weißenhorner Maler Franz Martin Kuen unvollendet in der Schublade. Zu sehr hatte ihn der Geschäftsalltag in Anspruch genommen. Vielleicht wirft der 82-Jährige ja nun noch mal einen Blick darauf. Das Weiterbestehen des Verlages ist nämlich gesichert: Sohn Christoph übernahm zu Jahresbeginn die Leitung. So wird es auch in Zukunft qualitativ hochwertige Bücher und Drucke aus dem Hause Konrad geben – keine Massenware, aber edle Nischenprodukte.

    Mehr über Anton H. Konrad und seinen Verlag in Weißenhorn lesen Sie hier:

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