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Landkreis: Die Königsklasse der Landwirtschaft

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Die Königsklasse der Landwirtschaft

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    Gerade muss sie sein und gleichmäßig: die perfekte Furche im Acker. Darum geht es beim Leistungspflügen, das am Wochenende bestaunt werden kann.
    Gerade muss sie sein und gleichmäßig: die perfekte Furche im Acker. Darum geht es beim Leistungspflügen, das am Wochenende bestaunt werden kann. Foto: Willi Baur

    Bezirksentscheid, Landesentscheid und die Europameisterschaft im Oldtimerpflügen: In drei Wettbewerben geht es am Wochenende in Kadeltshofen um die gelungensten Furchen. Am Samstag konnte auf einem Acker unweit des Ortsteils schon mal trainiert werden. Mit überschaubarer Resonanz allerdings: Nur ein paar Lokalmatadore zogen in aller Ruhe ihre Probefurchen, zum Teil kritisch beäugt von nicht minder fachkundigen Betreuern.

    Dass vom Angebot der Veranstalter nicht mehr potenzielle Wettkämpfer Gebrauch machten, war freilich einem triftigen Grund geschuldet: Der vielfach weiten Anreise nämlich, schon für die Teilnehmer an den Bezirks- und Landesentscheiden.

    Von den insgesamt 35 Oldtimerpflügern ganz zu schweigen, die am Wochenende im Rothtal zum 20. Mal in zwei Kategorien ihre Europameister ermitteln wollen.

    Die internationalen Experten, darunter Pflüger unter anderem aus Belgien, Dänemark, den Niederlanden, Schottland, Irland und Nordirland, werden ab Mittwoch vor Ort erwartet.

    Einer aber war schon am Samstag da: Paul Braunwarth aus Langenau, in einer Landwirtschaft aufgewachsen und Hobbypflüger seit rund zehn Jahren. „Bei einer Deutschen Meisterschaft bin ich schon gefahren, aber noch nie bei einer EM“, erzählt der Debütant. Viel ausrichten können werde er angesichts der hochkarätigen Mitbewerber wohl nicht, meint er, „aber mir geht es vor allem um die Erfahrung und den Spaß“. Zumal er den Wettkampf mit geliehenem Gerät bestreiten wird. „Ich habe zwar zwei Oldtimer-Traktoren der Baujahre 1954 und 1955, aber keine geeigneten Pflüge dazu“, sagt Braunwarth, der sich am Samstag erstmals mit dem ungewohnten Fahrzeug vertraut machte. Auch zur Freude der Pflügerrunde Schwaben übrigens, für die er bei den Europameisterschaften starten wird. Wie einige weitere Mitglieder der Vereinigung bei den Bezirksentscheiden.

    Schließlich ist die traditionsreiche Pflügerrunde nicht nur stolz auf ihre Vergangenheit, sondern betreibt auch eine intensive Nachwuchspflege. Wobei die Kunst des Pflügens, früher Teil der landwirtschaftlichen Berufsausbildung, den Vorstandsmitgliedern Johannes Fischer und Tobias Wöhrle zufolge wieder an Bedeutung gewinnt. „Weniger Chemie-Einsatz erfordert mehr zeit- und kostenintensive Bodenbearbeitung“, erläutern die gelernten Landwirte, inzwischen zwar in anderen Berufen tätig, aber ihrem Metier nach wie vor eng verbunden.

    Dabei sei der Pflug nicht nur das erste landwirtschaftliche Gerät des Menschen gewesen, sondern auch heute noch eine ganz spezielle Maschine: „Ist er nicht richtig eingestellt, hat das negative Auswirkungen auf den Spritverbrauch, für die Aussaat und den Ernteertrag“, sagt Fischer.

    Gleichwohl müssten sich Landwirte heute das Pflügen selbst aneignen. „In vielen Betrieben mit der Folge, dass das Sache des Seniors ist, weil es der Junior nicht gelernt hat.“ Natürlich gehe es in der Praxis nicht unbedingt um perfekte und sauber ausgeräumte Furchen wie beim Leistungspflügen, räumen die Experten ein. „Aber ein Grundverständnis für die Maschine Pflug wird bei uns vermittelt.“ Was überaus hilfreich dabei sei, den Einsatz von Pflügen zu optimieren, durch hydraulische Systeme etwa. „Ein wenig übertrieben könnte man das

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