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Krankheit: Landkreis rüstet sich für Coronavirus: Weitere Person in Quarantäne

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Landkreis rüstet sich für Coronavirus: Weitere Person in Quarantäne

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    Wer Fieber hat, soll die Kliniken im Landkreis Neu-Ulm nicht betreten, sondern am Eingang läuten und warten. Dann kommt Fachpersonal, legt dem Patienten einen Mundschutz an und bringt ihn direkt in ein Infektionszimmer. So will die Kreisspitalstiftung das Risiko verringern, dass sich das neuartige Coronavirus verbreitet. Krankheitsfälle sind nach Angaben des Gesundheitsamts weiterhin nicht bekannt. Fünf Personen befinden sich nach Angaben des Gesundheitsamts Neu-Ulm sicherheitshalber in Quarantäne, weil sie gemeinsam mit einem Corona-Patienten aus dem Kreis Göppingen am Samstag um 20 Uhr den Kinofilm „Bad Boys for Life“ im Dietrich-Theater in Neu-Ulm angesehen haben und in der Nähe des Erkrankten saßen – am Freitag hat sich also eine weitere sogenannte Kontaktperson gemeldet. Drei andere werden noch von den Behörden gesucht. Die Betroffenen, die ihre Wohnungen in den kommenden Tagen nicht verlassen dürfen, leben in unterschiedlichen Landkreisen. Weitere Angaben könne man wegen der ärztlichen Schweigepflicht nicht machen, teilt eine Behördensprecherin mit.

    Wer Symptome zeige, solle sich zunächst telefonisch bei seinem Hausarzt melden, sagt Kliniksprecherin Edeltraud Braunwarth. Am Wochenende sei der telefonische Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns mit der Rufnummer 116117 der richtige Ansprechpartner. Und wer dann an eine Klinik weiterverwiesen werde, solle sicherheitshalber vor dem Eingang des Krankenhauses warten. Ein Arzt beurteilt dann nach einem standardisierten Verfahren das Risiko und leitet weitere Schritte ein. In jeder der drei Kliniken ist eine Station festgelegt worden, auf der Verdachtsfälle untergebracht werden. Auf diese Vorgehensweise haben sich die Chefärzte von Donauklinik, Stiftungsklinik und Illertalklinik am Donnerstagabend verständigt.

    Krankenhausmitarbeiter nehmen Proben, die dann je nach Auslastung in Ulm, Ravensburg oder Weingarten ausgewertet werden. Anders als gestern berichtet, werden die Auswertungen also nicht in den Laboren der Kreiskliniken vorgenommen. Bis einschließlich Freitagnachmittag sind in den Krankenhäusern in Neu-Ulm, Weißenhorn und Illertissen zwei Personen auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet worden, berichtet Kliniksprecherin Edeltraud Braunwarth. Das Ergebnis war stets negativ.

    Mundschutzmasken sind in den Apotheken inzwischen Mangelware. Franziska Utzinger führt vier Pharmazien in Nersingen und Neu-Ulm und ist Sprecherin der Bayerischen Landesapothekerkammer für die Landkreise Neu-Ulm und Unterallgäu. Jeder zweite Anruf, berichtet die Apothekerin, betreffe das Coronavirus. Bei Atemschutzmasken und Desinfektionsmitteln gebe es Lieferengpässe, das gelte für alle Apotheken im Landkreis. Sie selbst versorge nach Möglichkeit vorrangig Arztpraxen und berate auch das Personal. In solchen Situationen, betont die Pharmazeutin, zeige sich der Wert der Apotheken. Im Internet würden die am besten schützenden Masken der Typen FFP2 und FFP3 derzeit teilweise für ein Vielfaches des Preises verkauft, den sie in ihren Apotheken verlange. Und eine Beratung bekomme im Netz auch niemand. Utzinger spürt die Sorge vieler Bürger. Die ersten Nachfragen zum Coronavirus habe es Anfang Februar gegeben, als die Nachrichten zu Krankheitsfällen aus China zunahmen. Nach dem Ausbruch in Italien sei die Zahl der Kunden, die deswegen in die Pharmazien kommen, extrem gestiegen. Mit dem Patienten aus dem Kreis Göppingen, der in Neu-Ulm im Kino war, habe es einen weiteren starken Schub gegeben.

    Utzinger und ihre Kollegen beraten Frauen und Männer zu Hygienemaßnahmen – und erklären auch, warum Atmenschutzmasken eigentlich nicht empfohlen werden. „Man müsste sie 24 Stunden am Tag tragen, weil man ja nicht weiß, bei wem man sich anstecken kann“, erläutert Utzinger. Und das sei schlicht unrealistisch. „Wenn man denkt, dass man infiziert ist, dann ist es sinnvoll“, führt sie aus. Dennoch verkauft sie die Masken und hat auch weitere bestellt. „Der Patient hat Angst. Wenn ich ihm die nehmen kann, mache ich das.“ Wegen der Lieferschwierigkeiten der Desinfektionsmittel lässt die Pharmazeutin dieses jetzt selbst herstellen. „Eine Kraft steht den ganzen Tag im Labor. Aber inzwischen werden auch die Grundstoffe knapp“, beschreibt Utzinger. "Diese Woche Seite 27

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