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Kommentar: Echte Narren feiern anders

Kommentar

Echte Narren feiern anders

Rebekka Jakob
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    Die Illertaler Wasserbätscher haben es jetzt erstmal hinter sich: Der Fasnachtsumzug am vergangenen Samstag, der erste in der Region, ist als erster im Landkreis Neu-Ulm über die Bühne gegangen. Für die Illertisser Organisatoren heißt das: Jetzt kann das eigentliche Faschingsvergnügen beginnen, mit Besuchen bei anderen Umzügen und Veranstaltungen in der Region. Denn der Umzug, an dem etwa 3500 Hästräger teilgenommen und den 3000 Zuschauer gesehen haben, ist nicht nur richtig anstrengend für die Verantwortlichen, sondern auch richtig teuer.

    Die Narrenzunft bezahlt jedes Jahr ein Großaufgebot von Mitarbeitern einer privaten Sicherheitsfirma. Kräfte, die zusätzlich zur schon stark vertretenen Polizei für eine friedliche Feier sorgen sollen. Bei der Party selbst hat das geklappt, doch drum herum hatten die Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun, wie ein Blick in den Polizeibericht vom Wochenende deutlich zeigt.

    Man mag sich nicht vorstellen, wie der Samstag gelaufen wäre, wenn die Polizei weniger stark präsent und die Security nicht so zahlreich vor Ort gewesen wäre. Und das wird sicher auch in den kommenden Wochen der Fall sein, wenn anderswo im Landkreis bei Umzügen gefeiert wird. Die echten Faschingsfreunde in der Region, die tatsächlich eine Tradition bewahren und die fünfte Jahreszeit feiern wollen, sind die Leidtragenden bei diesem Spiel.

    Sollten Ärger und Aufwand weiter wachsen, wird es besonders für die Ehrenamtlichen zunehmend schwerer werden, sich und andere für die Gaudi zu begeistern. Schon jetzt kehren viele Zuschauer den Umzügen den Rücken. Schade, wenn alkoholisierte Randalierer den Ruf des friedlichen Faschings zerstören. Begeisterte wie die Illertaler Wasserbätscher brauchen stattdessen die Unterstützung wahrer Faschingsfreunde, die bei den Umzügen beweisen, dass es auch so geht: Echte Narren feiern nämlich anders. Vielleicht auch mit dem ein oder anderen Schluck Alkohol, aber mit Maß und Ziel und vor allem: ohne Gewalt.

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