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Klosterbeuren: Klosterbeurer drängen auf neues Baugebiet

Klosterbeuren

Klosterbeurer drängen auf neues Baugebiet

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    Auf diesem Gelände im Süden von Klosterbeuren könnte ein neues Baugebiet entstehen – doch es gibt Hürden.
    Auf diesem Gelände im Süden von Klosterbeuren könnte ein neues Baugebiet entstehen – doch es gibt Hürden. Foto: Sabrina Schatz

    Einige junge Erwachsene sind am Donnerstagabend zur Bürgerversammlung in die Alte Schule in Klosterbeuren gekommen, um ihre Sorgen – teils auch Frust – mitzuteilen. Sie wollen ein Eigenheim bauen und auch künftig in dem Babenhauser Ortsteil leben. Doch statt Gruben auszuheben und Mauern zu ziehen, können die potenziellen Häuslebauer bislang nur eines: nämlich warten.

    Die Marktgemeinde tut sich schwer, Flächen als Bauland auszuweisen. Seitdem das Neubaugebiet „Am Krautgarten“ im Norden von Klosterbeuren vor einigen Jahren ausgewiesen wurde, hat sich wenig getan. So monierte ein Bürger: „Land auf, Land ab werden Baugebiete ausgewiesen. Und bei uns müssen die jungen Leute, die eigentlich im Ort bleiben wollen, wegziehen, um endlich bauen zu können.“ Von einigen Seiten wurde der Vorwurf laut, die

    Doch bei dem besagten Gebiet zwischen Kirchstraße und Wiesenbach ist die Marktgemeinde auf Hürden gestoßen. Knackpunkt ist das Wasser, genauer: sogenannte Retentionsflächen, die im Falle eines Hochwassers als Überflutungsflächen genutzt werden. Bevor die Marktgemeinde die Fläche als Bauland ausweisen kann, muss ein Konzept zur Gewässerentwicklungs und -rückhaltung vorliegen. Dabei handelt es sich um eine Betrachtung aller Gewässer dritter Ordnung, also etwa Bachläufe. Die Erstellung eines solchen Konzepts sei ohnehin notwendig, auch für Babenhausen.

    Das Wasserwirtschaftsamt in Kempten (WWA) braucht das Konzept, um die Genehmigungen für ein Bauland auszustellen. Laut Göppel hätte der Auftrag zur Erstellung bereits im vergangenen Jahr vergeben werden sollen. Alles sei vorbereitet gewesen. Doch dann seien die Richtlinien verschärft worden und man habe noch einmal nacharbeiten müssen. Zudem seien die zuständigen Büros, die solche Aufträge bearbeiten, oft ausgelastet.

    In der kommenden Marktratssitzung, also fast ein Jahr später, steht nun die Auftragsvergabe auf der Tagesordnung. In etwa einem Vierteljahr will die Gemeinde dann erneut mit dem WWA sprechen, ob die Flächen nun bebaubar seien oder nicht. „Wir brauchen die Genehmigungen“, sagte Göppel den Klosterbeurern. „Wir können nicht mehr als versuchen, Druck zu machen.“

    Den Einwohnern dauert das zu lange: „In fünf Jahren will ja schon wieder die nächste Generation bauen. Denkt man da nicht an die Zukunft?“, fragte ein Bürger. Göppel verwies darauf, dass bereits nach Alternativen gesucht werde. Demnach könne theoretisch ein weiteres Baugebiet im Norden des Ortes entstehen – im Anschluss an das Baugebiet „Am Krautgarten“. Hierzu fehle aber ein Ratsbeschluss, so Göppel. Ein Bürger fragte, wieso sich die Marktgemeinde angesichts des Wassser-Problems nicht gleich den Flächen im Norden zuwende. Hierzu sagte Göppel, dass Teile des Marktrats das Gebiet im Süden wegen der Nähe zum Ortskern – etwa zur Kirche und zur Alten Schule – bevorzugten. Zudem nannte der Rathauschef ein weiteres Ziel: Leerstände und freie Flächen innerorts zu nutzen und zu beleben. Anwesende Bürger schlugen das Pfarrheimgelände vor. Wie Göppel auf Nachfrage sagte, gebe es bereits Gespräche mit der Kirchenverwaltung.

    Andere Optionen kämen derzeit nicht in Frage: Gespräche mit einem Grundstückseigentümer seien gescheitert, dem nahe der Blumenstraße Flächen gehören, welche für eine Zufahrt zum potenziellen Baugrund benötigt würden. Für Flächen in Hanglage im Westen und Osten von Klosterbeuren ließen sich wiederum nur schwer Genehmigungen bekommen.

    Neben möglichen Neubaugebieten wurden in der Bürgerversammlung weitere Themen rege diskutiert: Die Lastwagen, die derzeit verstärkt zum Ziegelwerk und damit durch den Ort rollen sowie die Pläne für ein Dorfgemeinschaftshaus (Bericht folgt).

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