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Kirchhaslach: Was den Reiz des Mariensingens ausmacht

Kirchhaslach

Was den Reiz des Mariensingens ausmacht

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    Das Bild zeigt den Mittelschwäbischen Frauendreigesang beim Mariensingen, darunter die Organisatorin der Veranstaltung, Marianne Altstetter (links).
    Das Bild zeigt den Mittelschwäbischen Frauendreigesang beim Mariensingen, darunter die Organisatorin der Veranstaltung, Marianne Altstetter (links). Foto: C. Bader

    Wenn eine Veranstaltung seit vielen Jahren stattfindet, gerät sie in Gefahr, weniger beachtet zu werden. Nicht so das Mariensingen in Kirchhaslach. Denn das stets in neuer Besetzung servierte Programm überrascht jedes Jahr mit anderen Facetten. Am Sonntag fand es zum 40. Mal statt (mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier: Musik zur Ehre der Gottesmutter in Kirchhaslach)

    In Scharen kamen die Besucher zur Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt – aus unterschiedlichen Beweggründen. „Meine Schwester hat von dieser kirchlichen Konzertstunde so geschwärmt, dass ich sie auch einmal erleben möchte“, erzählte eine Mindelheimerin. Eine andere Besucherin sagte, dass sie sich bewusst dafür entschieden habe, den Sonntagnachmittag einmal ruhig und besinnlich zu verbringen. Marianne und Walter Förster sind aus Holzschwang ins Greuth gefahren und erklärten: „Wir singen beide in der örtlichen Chorgemeinschaft. Da unsere Dirigentin heuer beim Mariensingen mitwirkt, sind wir natürlich auch da.“ Ein Besucherpaar aus Klosterbeuren sagte, dass es sich „diese einmalige Stimmung“ seit Jahren nicht entgehen lasse.

    Nachdem das Bläserensemble Altstetter das Konzert mit den Klängen eines „Rondeau“ eröffnet hatte, lud Pfarrer Joachim Dosch zum Gedenken an Fritz Fahrenschon ein. Der vor Kurzem verstorbene Organist, Chorleiter und Komponist aus Babenhausen hat das Mariensingen vor 40 Jahren ins Leben gerufen und insgesamt 35 Mal organisiert (mehr dazu lesen Sie hier: .Er lebte für die Musik: Fritz Fahrenschon ist verstorben). 2014 hat er diese Aufgabe an Marianne Altstetter übergeben. Die Sopranistin, Stimmbildnerin und Gesangslehrerin war bereits als Mädchen bei der Veranstaltung dabei. „Auch wenn es jedes Jahr schwieriger wird, vor allem Stubenmusikgruppen zu finden, werde ich das Mariensingen in der jetzigen Form so lange wie möglich am Leben erhalten“, versprach sie. Denn: „So eine schöne Tradition bricht man nicht.“

    Pfarrer Dosch lenkte die Blicke der Besucher auf ein Deckenfresko, das die Gottesmutter umgeben von Kriegsschiffen darstellt. Inständiges Rosenkranzgebet habe 1571 bei der Seeschlacht von Lepanto dazu beigetragen, dass die christlichen Mittelmeermächte einen überraschenden Sieg über das osmanische Reich erzielt hatten, sagte er. Das jedes Jahr am ersten Sonntag im Oktober begangene Rosenkranzfest sei von Papst Pius V. gestiftet worden, um Dank dafür auszudrücken.

    Mehr als eine Stunde lang konnten die Besucher der Programmfolge lauschen. Gestaltet wurde sie vom Männergesangvereins Hegelhofen, den auf Zither, Hackbrett und Flöte musizierenden „Hagenrieder Zupfnudeln“ sowie dem Mittelschwäbischen Frauendreigsang. Von der Empore aus steuerte Dominik Herkommer Melodien auf der Schwarzbauer-Orgel und Marianne Altstetter klangvolle Marienweisen bei. Zum Schluss stimmte das Publikum in den Lobpreis ein.

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