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Kirche: 10000 Katholiken, vier Kirchen, eine Gemeinschaft

Kirche

10000 Katholiken, vier Kirchen, eine Gemeinschaft

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    Pfarrer Martin Staub
    Pfarrer Martin Staub

    Mit gemischten Gefühlen haben die Angehörigen aus vier Pfarreien auf den 1. September 2014 geblickt. Das war der Tag, an dem die

    Straub war viele Jahre Regens im Augsburger Priesterseminar. Schon dort habe er den jungen Menschen mit auf den Weg gegeben, dass es mittlerweile die Regel geworden sei, die seelsorgerische Betreuung von mehreren Pfarreien zu übernehmen und die Konzentration auf die wesentlichen Aufgaben zu richten. „Dass wir bei allen anfallenden organisatorischen Aufgaben den lieben Gott nicht aus den Augen verlieren“, sagt Straub und lächelt. „Wir sind ja eine Glaubensgemeinschaft.“ Wichtig war ihm, dass sich die Pfarreien schnell aufeinander zubewegen. Mit langsam angehen lassen war es nicht getan, aber Behutsamkeit war und ist gefragt.

    Straub war es ein Anliegen, dass die Identität der einzelnen Pfarreien nicht nur ihre Berechtigung hat, sondern auch weitergeführt wird. „Wir wollen keinen Einheitsbrei.“ Ein Konzept musste schnell her, zum Beispiel wie man die Erstkommunion in vier Pfarreien gleichzeitig vorbereitet. „Das geht nur mithilfe ehrenamtlicher Helfer. Bei 10000 Katholiken in vier Pfarreien kann der Pfarrer nicht alles alleine machen.“ Aber es sei auch schön, zu sehen, wie das Neue angenommen wird, dass es Menschen gibt, die auch verstehen, warum das alles erforderlich wurde. Lob hält Straub für die kirchlichen Gremien bereit, die sich schnell den neuen Aufgaben zugewandt haben und nicht darauf bestanden, an Gewohntem festzuhalten. „So ist vieles möglich geworden. Ich denke, schon nach einem Jahr sagen zu können, wir haben es geschafft.“

    Es haben sich auch neue Dinge entwickelt. Als Beispiel nennt Straub Klausurtage der Pfarrgemeinderäte aus den vier Pfarreien. Da wird sich Gedanken darüber gemacht, wie heute kirchliches Leben gestaltet werden kann. „Diese Zusammenarbeit ist eine Bereicherung. Schön, dass die Gremien an dieser Zusammenarbeit festhalten wollen.“ Auch die Teams, die in den Kirchen die Kleinkindergottesdienste gestalten, treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch.

    Jede Pfarrei, so Pfarrer Straub, habe ihre eigenen Stärken, die das Ganze bereicherten. In Illerberg werde die Kirchenrenovierung mit großem Engagement von der Gemeinde vorangetrieben. In Bellenberg werde „hervorragende Seniorenarbeit geleistet“. In Vöhringen engagiere sich das Familienforum für Taufvorbereitungen oder Ehejubiläen, und in Illerzell herrsche überhaupt eine familiäre Atmosphäre, „weil sich die ganze Gemeinde mit der Pfarrei identifiziert“. Ganz wichtig für Pfarrer Straub ist, alle vier Pfarreien gleichzeitig im Blick zu haben.

    Welche Leistung die drei Geistlichen – Pfarrer Martin Straub, Pfarrer Antony Pullokaran und Kaplan Daniel Rietzler – erbringen, lässt sich allein an einer Zahl ablesen. In dem einen Jahr der Pfarreiengemeinschaft gab es 120 Beerdigungen.

    Als besonderes Erlebnis sieht Straub die Sternwallfahrt nach Thal. Die Mitglieder der vier Pfarreien machten sich auf den Pilgerweg, „wir haben zusammen die Messe gefeiert. Ja, das war schon ein Höhepunkt, vor allem als die Pilgerschar aus allen Himmelsrichtungen nach Thal auf dem Weg war. Es war ein schönes Bild.“ Dass Gläubige auch Gottesdienste in den anderen Pfarreien der Gemeinschaft besuchen, sei ein Zeichen des Zusammenwachsens. Einmal habe er den Satz „Ja, das dürfen wir ja jetzt, wir gehören ja zusammen“ gehört. Also finde da kein Kirchturmdenken mehr statt. Auch die Ministranten planen inzwischen gemeinsame Aktionen, die über die Pfarrgrenzen hinweg stattfinden. Die Jugend bricht bald gemeinsam nach Padua auf. Und zum Schluss sagt Martin Straub: „Wir suchen gemeinsam einen Weg, um als bekennende Christen in der Gesellschaft christliche Werte zu leben.“ "Kommentar Seite 22

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