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Kettershausen: Kettershausen will sich verändern

Kettershausen

Kettershausen will sich verändern

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    Um die B300 drehten sich Wortmeldungen der Bürger. Das Bild zeigt eine Kreuzung in Bebenhausen, die im Zuge der Dorferneuerung umgestaltet werden soll.
    Um die B300 drehten sich Wortmeldungen der Bürger. Das Bild zeigt eine Kreuzung in Bebenhausen, die im Zuge der Dorferneuerung umgestaltet werden soll.

    Es tut sich etwas in Kettershausen. Diesen Eindruck erhielten die etwa 130 Besucher der Bürgerversammlung, die im neuen Bürgerhaus in Mohrenhausen stattfand. Denn sie bekamen eine Fülle an Informationen zu abgeschlossenen und laufenden Projekten. Ein Auszug aus dem Bericht der Bürgermeisterin Susanne Schewetzky:

    Projekte 2018: Der Anbau der neuen Krippe an den Kindergarten war ein Projekt des vergangenen Jahres. „Es ist gut, dass wir sie gebaut haben“, sagte Schewetzky. Beide Einrichtungen seien voll belegt. Die endgültige Abrechnung liege noch nicht vor. Derzeit werde jedoch von zehn Prozent höheren Kosten als geplant ausgegangen, sprich gut 680000 Euro (veranschlagt waren rund 620000 Euro).

    Mit viel ehrenamtlichem Einsatz sind die Kneippanlage und das Bürgerhaus in Mohrenhausen sowie ein Spielplatz an der Grundschule entstanden. Das Engagement der Bürger mit insgesamt rund 6000 freiwilligen Arbeitsstunden bewertete die Bürgermeisterin als„tolle Leistung für eine kleine Gemeinde“. Ein Erfolg sei auch die Premiere des Naturgemeindetags gewesen. Er solle künftig alle zwei Jahre stattfinden.

    Laufende Projekte: Für den zusätzlichen Tiefbrunnen als „zweites Standbein“ der Wasserversorgung wurden inzwischen eine Grundwassermessstelle gebohrt und ein Leistungspumpversuch durchgeführt. Das Thema hatte die Gemeinde seit mehreren Jahren beschäftigt, bevor im März 2018 die Entscheidung für einen zweiten Brunnen gefallen war. Zum Vorteil für die Gemeinde, so Schewetzky. Angesichts staatlicher Förderrichtlinien, die seit dem Jahresende gelten, könne die Gemeinde mit Zuschüssen rechnen.

    Da Ende 2020 der Genehmigungsbescheid für das Wasserrecht ausläuft, muss die Kläranlage ertüchtigt werden. Der Gemeinderat habe sich für eine moderne SBR-Anlage (SBR steht für Sequentielle Biologische Reinigung) entschieden, informierte Schewetzky. An Gesamtkosten würden 900000 Euro veranschlagt. Rund eine halbe Million Euro an Fördergeldern seien in Aussicht gestellt worden. Im Herbst soll die Ausschreibung starten.

    Im Rahmen des staatlichen Förderprogramms „Digitales Klassenzimmer“ soll die Grundschule Dokumentenkameras, Bildschirme und Laptops erhalten. Auch der Glasfaseranschluss soll vorangetrieben werden. Die Schule selbst hat sich als „Umweltschule“ mit Projekten zu Müllvermeidung sowie insektenfreundliche Gärten und Artenvielfalt beworben.

    Positionierung als Naturgemeinde: Am Projekt Grünlandstrategie Günztal nehmen inzwischen 14 Betriebe teil. Zu 2,9 Kilometern Randstreifen an Gewässern und 16,4 Hektar Heuwiesen kamen zwei Hektar neue Extensivweide dazu.

    Im Rahmen der Bewerbung als Umweltschule haben Grundschüler entlang des „Glückswegs“ Obstbäume gepflanzt, die alte Birnen- und Apfelsorten tragen sollen.

    Kettershausen beteiligt sich am Wettbewerb „Gütesiegel Heimatdorf 2019“. Zwei Gemeinden pro bayerischem Regierungsbezirk werden ausgezeichnet und erhalten je 50000 Euro Preisgeld. Die Bürgermeisterin informierte, dass Kettershausen zu den vier Finalisten gehöre. Am 28. Mai stehe ein Besuch der Preiskommission an.

    Dorferneuerung (DE) in Bebenhausen und Kettershausen: Man sei bei den Vorbereitungen „richtig gut vorangekommen“, berichtete Wilhelm Daurer vom Planungsbüro. Derzeit befinde sich die Gemeinde in der sogenannten Vertiefungsplanung; der erstellte Maßnahmenkatalog werde gerade geprüft. Das Konzept beinhaltet ihm zufolge 47 Maßnahmen in den Bereichen Raumplanung, Grünökologie und Grünordnung. Wie bereits berichtet, gehören dazu etwa die Entschärfung der Verkehrssituation im südlichen Bebenhausen und Fußwegverbindungen westlich des Ortes. Schwerpunkte stellen auch Platz- und Straßenbereiche am Pfarrhaus, an der Waldstraße, Leder- und Kirchstraße sowie der Badeweiher dar. Das Anwesens Ilg, das zur neuen Ortsmitte werden könnte, wurde mit Blick auf etwaige Zuschüsse ebenfalls in den Maßnahmenkatalog aufgenommen. Nach wie vor sei hierbei noch keine Entscheidung gefallen, betonte Daurer.

    Die Kosten für alle Maßnahmen belaufen sich auf gut 4,2 Millionen Euro, wobei das DE-Programm die Hälfte abdecke. Daurer unterstrich nochmals, dass man bei der Umsetzung von einem Zeitraum von bis zu zehn oder 20 Jahren spreche. Verteilt auf die Jahre, seien es für die Gemeinde tragbare Kosten, befand der Planer. Die Vertiefungsplanung solle Mitte 2019 abgeschlossen sein. Eine Infoversammlung samt förmlicher Anordnung der DE sei für die zweite Jahreshälfte vorgesehen. Beratungs- und Fördermöglichkeiten für private Vorhaben gebe es voraussichtlich ab Anfang 2020.

    Bürgerfragen: Die Bürgerfragen drehten sich ausschließlich um die Verkehrssituation an der B300. Ein Bürger monierte den schlechten Fahrbahnbelag, wünschte sich eine Erneuerung und das nicht erst innerhalb der DE-Phase. Laut Schewetzky und Daurer hat das Staatliche Straßenbauamt schon Kenntnis von der Problematik. Ein anderer Zuhörer wollte wissen, wieso eine Ortsumgehungsstraße kein Thema der DE sei. Die Bürgermeisterin erklärte, dass Kettershausen nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wurde – und dies daher auch kein Teil des DE-Konzepts sei. Daurer ergänzte, dass die notwendigen Verhandlungen mit wohl vielen Grundstückseigentümern von vornherein als nicht erfolgversprechend gesehen wurden. Ein Bürger schlug ein Tempolimit an der

    15 Gemeinden – von Günzach bis Kettershausen – bilden künftig eine staatlich anerkannte Öko-Modellregion. Mehr dazu, lesen Sie hier:

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