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Kettershausen: Kettershausen bekommt einen hauptamtlichen Bürgermeister

Kettershausen

Kettershausen bekommt einen hauptamtlichen Bürgermeister

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    Unser Bild zeigt das jetzige Gemeindeareal an der Waldstraße in Kettershausen. Rechts ist das Rathaus.
    Unser Bild zeigt das jetzige Gemeindeareal an der Waldstraße in Kettershausen. Rechts ist das Rathaus. Foto: Zita Schmid

    Wird der nächste Rathauschef von Kettershausen hauptamtlich tätig sein oder soll der Posten weiterhin ehrenamtlich besetzt werden? Mit dieser Frage der sogenannten Rechtsstellung des Ersten Bürgermeisters für die kommende Amtszeit von 2020 bis 2026 beschäftigte sich der Kettershauser Gemeinderat bereits bei einer Sitzung im Mai (wir berichteten). Die Entscheidung wurde damals allerdings vertagt. Nun steht fest: Der nächste Bürgermeister wird ein Beamter auf Zeit – und somit hauptamtlich agieren.

    Der Beschluss während der jüngsten Gemeinderatssitzung fiel mit zwei Gegenstimmen. Bürgermeisterin Susanne Schewetzky bekräftigte hier nochmals, dass es eine generelle und von ihrer Person unabhängige Entscheidung für die Zukunft sei, was für die Gemeinde als besser erachtet werde. Wie berichtet, hatte sie im Mai auf Nachfrage erklärt, dass sie sich diesen Posten im Ehrenamt auf Dauer aber nicht mehr vorstellen könne. Die Babenhauser Asylhelfer haben immer noch einiges zu tun. Mehr dazu hier: Asylhelfer haben immer noch viel zu tun

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    Mit möglichen „zwei Richtungen“ strukturierte der Zweite Bürgermeister Markus Koneberg dann die Entscheidungsfindung. Ein ehrenamtlich tätiger Bürgermeister könne zeitbedingt im Prinzip „tun, was nötig ist“, sagte er. Die Gemeinde habe in den vergangenen Jahren allerdings viele Themen angestoßen, die von Grundsatz her nicht nötig gewesen wären, von denen aber hohe Fördergelder zu erwarten sind. Koneberg nannte hier etwa die bevorstehende Dorferneuerung, den Leitgedanken Naturgemeinde oder die Förderinitiative „Innen statt Außen“. Ein hauptamtlicher Bürgermeister, der fünf Tage in der Woche vor Ort sei, könne sich der Umsetzung dieser arbeitsintensiven Ziele zukünftig besser widmen, als ein ehrenamtlicher Rathauschef, der in der Regel noch einen anderen Beruf ausübe, so seine Aussage. Entsprechend größer seien dann aber auch die Erwartungen an einen hauptamtlichen Bürgermeister, räumte Koneberg ein. „Die Arbeit wird nicht weniger“, meldete sich Rat Clemens Winter zu Wort. Schon allein etwa der Haushalt von bald drei Millionen Euro sei dafür ein Indiz. Deshalb habe er seine ursprüngliche Meinung revidiert: Trotz der Mehrkosten für die Besoldung ist seiner Meinung nach ein hauptamtlich tätiger Bürgermeister die bessere Entscheidung.

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    Wie von der Sitzung im Mai berichtet, beträgt der Personalaufwand für einen ehrenamtlichen Bürgermeister pro Jahr gut 50000 Euro. Beim einem hauptamtlichen würde sich der Personalaufwand in Kettershausen auf knapp 92000 Euro belaufen. Man sollte dem Rathauschef „die Zeit zur Verfügung stellen, die er braucht“, sagte auch Rätin Verena Winter und sprach sich für einen Beamten auf Zeit aus. Denn eine kleinere Gemeinde habe nicht automatisch weniger Aufgaben. Die höheren Personalkosten könnte ein Hauptamtlicher beispielsweise durch die Eruierung von Fördergelder wettmachen, während ein Ehrenamtlicher aus Zeitmangel Gefahr laufe, einen möglichen Förderantrag zu verpassen, so die Rätin. „Durch Zeitmangel kann viel Geld verloren gehen“, sagte auch der Gemeinderat Helmut Dietrich. Nicht zu übersehen sei in puncto Zeit zudem die heutzutage sehr aufwendige Bürokratie, so Dietrich. Rat Max Weber bekräftigte seine Einstellung vom Mai. Damals sagte er, dass im Hinblick auf die vielen begonnenen und anstehenden Aufgaben in Kettershausen wohl von einem Vollzeitjob ausgegangen werden müsste.

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    „Ein hauptamtlicher Bürgermeister ist zu teuer für eine kleine Gemeinde wie Kettershausen“, machte hingegen Rat Manfred Herzog seine Meinung deutlich. Wenn sich das Gemeindeoberhaupt auf die „wesentlichen Punkte konzentriert“, sei dies ehrenamtlich machbar. Zusammen mit Rat Christian Allstätter stimmte er gegen einen hauptamtlichen Bürgermeister. Die anderen am Ratstisch, an dem vier Mitglieder des Gremiums entschuldigt fehlten, stimmten mehrheitlich dafür. Das Rechtsstellung des zukünftigen Bürgermeisters hatte wohl auch die Einwohner interessiert, denn die Besucherreihen im Sitzungssaal waren gut gefüllt.

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