Startseite
Icon Pfeil nach unten
Illertissen
Icon Pfeil nach unten

Kellmünz: Wasserversorgung: Tut sich Kellmünz mit Altenstadt zusammen?

Kellmünz

Wasserversorgung: Tut sich Kellmünz mit Altenstadt zusammen?

    • |
    Das Brunnenhaus der Kellmünzer Wasserversorgung liegt fast schon malerisch vor der Dorfkulisse. Angesichts hoher Sanierungskosten und erschwerten Bedingungen beider Wassergebiete rückt ein neuer Standort im Staatswald in den Mittelpunkt. Daraus könnte sich eine gemeinsame Wasserversorgung mit Altenstadt ergeben. 
    Das Brunnenhaus der Kellmünzer Wasserversorgung liegt fast schon malerisch vor der Dorfkulisse. Angesichts hoher Sanierungskosten und erschwerten Bedingungen beider Wassergebiete rückt ein neuer Standort im Staatswald in den Mittelpunkt. Daraus könnte sich eine gemeinsame Wasserversorgung mit Altenstadt ergeben.  Foto: Armin Schmid

    Werden die Kellmünzer und die Altenstadter Bürger künftig dasselbe Wasser trinken und nutzen? Um diese Frage ging es unter anderem in der jüngsten Sitzung des Kellmünzer Marktgemeinderats. Dort wurde die Strukturanalyse zur künftigen Kellmünzer Wasserversorgung vorgestellt.

    Klar ist, dass der Kellmünzer Marktgemeinderat kräftig in die Wasserversorgung investieren muss. Im Mittelpunkt steht dabei die Sanierung des Trinkwasserbrunnens und die Ausweisung eines neuen Wasserschutzgebiets. Einerseits konnte Zeit gewonnen werden und andererseits drängt die Zeit für die Umsetzung einer langfristigen Lösung. Laut Planer Alexandro Bianchi konnte die wasserrechtliche Erlaubnis für die Wasserförderung über den bestehenden Brunnen von Ende 2020 auf Ende 2024 verlängert werden. Allerdings steht ein beträchtlicher Planungs- und Umsetzungsaufwand an, der dieses Zeitpolster von vier Jahren schnell dahin schmelzen lässt.

    Künftig wird in Kellmünz mehr Wasser gebraucht werden

    Im Zuge einer Strukturanalyse wurden zahlreiche Alternativen für eine künftige Kellmünzer Wasserversorgung geprüft, die für 30 bis 50 Jahre eine Zukunftsperspektive bieten soll. Deutlich wurde daraus auch, dass der Trinkwasserbedarf aufgrund der steigenden Bevölkerungszahlen in Kellmünz stark ansteigen wird. Bianchi erläuterte, dass in diesem Jahr rund 62.000 Kubikmeter Wasser verbraucht werden. In etwas mehr als zehn Jahren sollen es schon rund 75.000 Kubikmeter sein.

    Einer Sanierung des bestehenden Trinkwasserbrunnens am Standort südlich der Ortschaft konnte der Planer nicht viel abgewinnen. „Die Kosten hierfür sind ähnlich hoch wie bei einem Neubau“. Zudem habe man am bestehenden Standort die Problematik einer höheren Nitratbelastung.

    Gemeinderat: Neues Wasserschutzgebiet für Kellmünz?

    Ein neues Wasserschutzgebiet im Bereich der Staatsstraße 2031 sei ebenfalls schwer umsetzbar. Der noch vorhandene Grundwasserbrunnen der ehemaligen Steinbock-Käserei sei betriebsfähig, könne aber nur als Notbrunnen verwendet werden. Eine Verwendung als Trinkwasserbrunnen sei nicht möglich, da es für diesen Brunnen kein Wasserschutzgebiet gibt.

    Geprüft wurde daher ein Wasserverbund mit den Nachbargemeinden. Das wäre durch ein Verbinden zweier Wassernetze möglich. Eine Vollversorgung der Gemeinde Kellmünz über das Osterberger Wassernetz ist laut Planer nicht möglich. Dies gelte auch für ein Andocken an die Wasserversorgung in Pleß, Dettingen oder dem Erolzheimer Feld. Somit verbleiben letztlich nur drei Möglichkeiten. Kellmünz könnte den Brunnen am bestehenden Standort sanieren, oder selbst einen neuen Brunnen an einem neuen Standort bauen. Der Staatswald wäre hierfür als neues Wasserschutzgebiet geeignet. Geprüft werden könnte zudem, ob Kellmünz in Filzingen an die Altenstadter Wasserversorgung anschließen könnte. Eine Wasserverbundleitung mit dem im Norden gelegenen Markt Altenstadt sei bereits in Planung. Eine Vollversorgung über Filzingen könne aber wohl nicht gewährleistet werden.

    Auch Altenstadt plant Veränderungen bei der Wasserversorgung

    Altenstadt sei ebenfalls dabei, seine Wasserversorgung neu zu strukturieren. Daraus könnten sich Chancen ergeben. Es bleibt die Möglichkeit, dass Kellmünz und Altenstadt eine gemeinsame Wasserversorgung aufbauen und auch ein gemeinsames Wasserschutzgebiet ausweisen. Bürgermeister Michael Obst meinte, dass man diese Option prüfen und die gewonnenen Erkenntnisse aus der Strukturanalyse an den Markt Altenstadt weitergeben wird. Ob es zu einer gemeinsamen Lösung kommen wird, müsse man abwarten.

    Planer Alexandro Bianchi betonte, dass ein Wasserverbund für beide Seiten mehr Sicherheit ergeben würde. Im nächsten Schritt müssten Erkundungsbohrungen gemacht werden, dann würde man erste Rückschlüsse auf die Wassermenge und Wasserqualität schließen können. Damit könnte dann wiederum der ideale Standort für den neuen Brunnen und eine Kostenschätzung ermittelt werden.

    Lesen Sie auch:

    Einlaufbauwerk und Brücke über den Illerkanal bei Au werden saniert

    Bauarbeiten bei Balzheim: Fische sollen auf der Iller besser vorankommen

    Illereichen hat jetzt wieder ein gemeinschaftlich genutztes Kühlhaus

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden