Dass der Lärm auf der Autobahn A7 reduziert wird, ist auch vielen Kellmünzer Bürgern ein großes Anliegen. Wie berichtet, sorgte dieses Thema bereits in Illertissen und Altenstadt für Diskussion – nun stand eine Debatte im Kellmünzer Marktrat dazu an. Und nur mit hauchdünner Mehrheit konnte sich der Kellmünzer Marktrat dazu durchringen, einen Grundsatzbeschluss für eine angestrebte Geschwindigkeitsreduzierung auf dem Lesen Sie dazu: Ärgernis A7: Drei Gemeinden kämpfen gemeinsam für ein Tempolimit
Bürgermeister Michael Obst berichtete während der Sitzung, immer mehr Bürger würden den Lärm an der Autobahn als störend empfinden. Aktuell sei deswegen eine gemeinsame Initiative mit der Stadt Illertissen und dem Markt Altenstadt geplant, die eine Geschwindigkeitsreduzierung auf der A7 fordert. Auch Dettingen schließe sich womöglich an, sagte Obst. „Die Dettinger sind schließlich auch stark betroffen.“ Auch interessant, wie Vöhringen mit Rasern umgeht: Raser sollen in Vöhringen ausgebremst werden
Bewohner beschweren sich über Lärmpegel durch Autobahn
Marktrat Christian Saueressig betonte, dass Lärm krank mache. Er brachte deswegen eine Lärmschutzwand oder Flüsterasphalt ins Spiel. „Das wäre effektiver“, meinte er im Vergleich zu einer Geschwindigkeitsreduzierung. Für ein Tempolimit spreche hingegen, dass der Lärmpegel relativ schnell reduziert werden könnte. Allerdings sei bei einer Reduzierung auf 120 Stundenkilometer bei den Lastwagen keine Verbesserung in Sicht. Lesen Sie auch, was es mit dem Bahnübergang auf sich hat: Nach Sanierung des Bahnübergangs: Muss Kellmünz mehr zahlen?
Marktrat Thomas Obermüller sprach sich gegen eine Geschwindigkeitsbeschränkung aus. Und Rat Norbert Zucktriegel fügte an, Raser ließen sich durch ein Tempolimit ohnehin nicht aufhalten. Er favorisierte eine bauliche Lärmschutz-Alternative.
Alternativen: Lärmschutzwand und Flüsterasphalt
Wegen des Abstands zur Autobahn meinte Rat Manfred Funke, dass ein Tempolimit im Kellmünzer Bereich kaum Besserung bringen werde. Bei den stärker betroffenen Gemeinden Dettingen, Filzingen oder Illereichen aber schon. Deshalb werde er dafür stimmen.
Als Begründung für eine Geschwindigkeitsreduzierung könne laut Bürgermeister die gestiegene Unfallhäufigkeit und die andauernden Staus auf der A7 dienen. Während der Staus auf der Autobahn seien auch die Staatsstraße 2031 und die Ortsdurchfahrten der anliegenden Gemeinden verkehrstechnisch stark belastet, sagte daraufhin Marktrat Gerhard Steur. Auch interessant: Altenstadter haben Verkehrslärm satt
Um nun wichtige Zahlen und Daten zum Thema Lärmentwicklung zu erhalten, könnten die Kommunen ein Fachbüro für Verkehrsrecht beauftragen, meinte Bürgermeister Michael Obst. Allerdings sollten keine Kosten auf die Gemeinde zukommen, sagte Marktrat Manfred Funke.
Die Räte fassten mit nur sieben zu sechs Stimmen einen knappen Beschluss für einen Vorstoß zur Geschwindigkeitsreduzierung auf 120 Stundenkilometer. Zusammen mit Illertissen, Altenstadt und gegebenenfalls Dettingen soll die Verwaltung nun einen Antragsentwurf verfassen und in einer der nächsten Marktratssitzungen vorstellen.