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Kellmünz: Die Illerbrücke in Kellmünz wird zum Hindernis für Radfahrer

Kellmünz

Die Illerbrücke in Kellmünz wird zum Hindernis für Radfahrer

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    Ein Teil der Kellmünzer Illerbrücke wird abgerissen und neu gebaut. Damit die Bürger dennoch über den Fluss kommen, führt derzeit ein behelfsmäßiger Treppenturm zur Brücke hinauf.
    Ein Teil der Kellmünzer Illerbrücke wird abgerissen und neu gebaut. Damit die Bürger dennoch über den Fluss kommen, führt derzeit ein behelfsmäßiger Treppenturm zur Brücke hinauf. Foto: Zita Schmid

    Können Radfahrer und Fußgänger die Iller zwischen Kellmünz und Kleinkellmünz bald mit dem Floß überqueren? Eine entsprechende Stellenausschreibung haben Witzbolde in der Nacht zum 1. Mai in

    Scherz zum 1. Mai: Tragen bald Sherpas die Räder zur Brücke hoch?
    Scherz zum 1. Mai: Tragen bald Sherpas die Räder zur Brücke hoch? Foto: Zita Schmid

    Es klafft schon eine große Lücke zwischen dem Brückenstück, das abgebrochen und neu gebaut wird, und dem anderen Teil des Brückenbauwerks, dass über die Bahngleise, die Iller und den Illerkanal weiterhin ins württembergische Kleinkellmünz führt. Wie berichtet, wird im Zuge einer umfassenden Baumaßnahme mit dem Ausbau der Kellmünzer Illertalstraße – die gleichzeitig die Staatsstraße 1299 ist – auch die Rampenbrücke erneuert. Die Arbeiten sollen bis Ende Oktober dauern. In dieser Zeit kann das benachbarte Württemberg und die westliche Seite der Iller, wo sich auch die Kellmünzer Sportanlagen befinden, nur zu Fuß über einen vor rund drei Wochen errichteten Treppenturm erreicht werden. Die Rampe neben den Treppen ist schmal und steil. Das Passieren der Brücke mit Fahrrad oder Kinderwagen stellt für viele Kellmünzer und Einwohner der umliegenden Orte ein Problem dar oder ist schlichtweg nicht möglich. Denn Fahrräder und Kinderwägen müssen die schmale Treppe hinaufgetragen werden.

    Bürger klagen über den engen Treppenturm

    Josef Rau ist einer der Bürger, der die Brücke eigentlich regelmäßig nutzt, wenn er mit dem Fahrrad in der Region unterwegs ist. Für ihn hatte diese Behelfslösung von Anfang viele Fehler. Gegenüber unserer Redaktion schreibt er, die Fahrradrinne, in der die Radler ihre Fahrzeuge den Treppenturm hinaufschieben können, sei viel zu schmal. Man bleibe, entweder mit den Pedalen oder dem Lenker, ständig irgendwo an dem Gerüst hängen. Schwierig sei es auch, das Rad durch die Wendeplattformen zu bugsieren, denn sie seien ebenfalls viel zu eng. Was mit normalen Fahrrädern schon eine Herausforderung darstellt, ist mit den viel schwereren E-Bikes fast nicht möglich.

    Dazu kommt, dass der Weg über die Iller nachts nicht beleuchtet ist. Da können auch Fußgänger auf dem engen Treppenturm etwas in Schwierigkeiten geraten.

    Über diese schmale Stiege geht es zur Illerbrücke hinauf.
    Über diese schmale Stiege geht es zur Illerbrücke hinauf. Foto: Zita Schmid

    Viele Kellmünzer müssen die Iller auf dem Weg zu ihrer Sportstunden überqueren, weil sich die Anlagen des örtlichen Sportvereins auf der anderen Seite der Iller befinden. Ob dieser Einschränkung dazu führt, dass die Sport- und Übungsstunden des Kellmünzer Sportvereins schlechter besucht sein werden, darüber kann die Vorsitzende Gabi Grimm noch nichts sagen. Die vergangenen zwei Wochen waren Osterferien – der Sportbetrieb ist in dieser Woche erst wieder angelaufen. Doch es gibt Bedenken: Das Seniorenturnen sei vorsorglich ins Kolpingheim in der Kellmünzer Ortsmitte verlegt worden, sagte Grimm weiter.

    Bauamt: Treppenturm war einzig mögliche Lösung

    Zuständig für die Bauarbeiten und damit auch für den Treppenturm ist das Staatliche Bauamt in Krumbach. Bettina Arnegger erklärte in einer Stellungnahme zu diesem Thema, dass es sich um einen bauzeitlichen, nicht barrierefreien Behelf für den Fußgänger- und Radverkehr handle. „Die Ausbildung eines barrierefreien Aufgangs, ohne Treppen oder Stufen, ist auf Grund der beengten Platzverhältnisse im Baufeld und den angrenzenden baulichen Anlagen der Deutschen Bahn nicht möglich“, so Arnegger weiter. Das heißt, eine Rampe über die man ein Fahrrad zur Brücke hochschieben könnte, hat an dieser Stelle schlichtweg keinen Platz. Die gewählte Variante stellt laut Angerer einen Kompromiss dar, welcher die Querung an dieser Stelle zwar einschränke, aber sie wenigstens den meisten Bürgern möglich mache.

    Diese Behelfsüberquerung soll aber noch etwas verbessert werden, wenn die Abbrucharbeiten beendet sind. So soll eine Beleuchtung mit Bewegungsmelder angebracht werden. Um Ausflugsradlern entlang des Illerradweges eine Querung an dieser Stelle über den Treppenturm zu ersparen, sollen diese „zeitnah in Abstimmung mit den beteiligten Behörden“ mit entsprechenden Hinweisschildern an den nächstgelegen Illerquerungen nördlich und südlich von Kellmünz auf die Situation an der Baustelle aufmerksam gemacht werden. (mit fwo).

    Für Autofahrer ist die Brücke ohnehin komplett gesperrt. Lesen Sie dazu: Gesperrte Brücken und Straßen: Schwere Zeiten für Pendler bei Kellmünz

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