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Jubiläumsfeier: Gründung in einer sturmbewegten Zeit

Jubiläumsfeier

Gründung in einer sturmbewegten Zeit

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    Michael Bucher
    Michael Bucher

    Bellenberg „Ein mächtiges Blühen und Gedeihen zum Wohle der Gemeinde“ wünschte der damalige Bürgermeister Konrad beim Gründungsakt des

    Die Geschichte des Veteranen- und Soldatenvereins hat einst der ehemalige Rektor der Bellenberger Volksschule, Johann Kloß, anlässlich des 60. Jubiläums im Jahr 1982 zusammengetragen. Mit säuberlicher Handschrift hielt er in einer Chronik die einzelnen Stationen fest. In seinem Vorwort schreibt er: „Diese

    Der Bellenberger Michael Bucher gründete einstmals den Soldaten- und Veteranenverein nur wenige Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1922. Das Gründungsprotokoll vermerkt, dass sich ihm sofort 36 weitere Männer anschlossen. Dort sind auch die Grundsätze des Vereins festgehalten: Neben der Pflege der notwendigen Kameradschaft in einer „schweren so sturmbewegten Zeit“ und der Neubelebung der Liebe zum Vaterland, will sich der Verein auch für die Förderung der Interessen der Kriegsbeschädigten sowie der Hinterbliebenen Gefallener oder Gestorbener einsetzen.

    Vereinslokal war das Gasthaus zum Lamm

    Fortan trafen sich die Mitglieder regelmäßig im ehemaligen Gasthaus zum Lamm. Nur drei Wochen nach seiner Gründung tritt der Verein dem Bayerischen Kriegerbund bei.

    Was in der Zeit zwischen 1931 und 1955 genau im Vereinsleben geschah, ist unklar: Im Beschlussbuch sind die jeweiligen Seiten herausgerissen. Auch Chronist Johann Kloß konnte den Inhalt nicht rekonstruieren. Reinhold Stetter, Zweiter Vorsitzender, vermutet, dass die Seiten wegen des Verbots des Vereins im Nationalsozialismus fehlen. Erst 1955 kommt es zu einer Wiedergründung durch Matthias Bürzle.

    Seitdem organisiert der Vorstand regelmäßig Teilnahmen an Kriegerwallfahrten in der Region und nimmt rege am Vereinsleben in Bellenberg teil. Die Versammlungen finden inzwischen in den Bürgerstuben statt.

    Im Jahr 1967 schließlich weihten die Mitglieder das Kriegerdenkmal an der Kirche „Unsere liebe Frau vom Rosenkranz“ ein. Dort findet am Sonntag auch das Totengedenken statt.

    Bei seiner Gründung wünschte sich Michael Bucher „zwischen dem nun neu gegründeten und den schon bestehenden Vereinen das bestmögliche Einvernehmen“. Dieser Wunsch hat sich bis heute bewahrheitet. „Der Verein nimmt in der Gemeinde lebhaften Anteil am Gemeinwohl“, sagt Reinhold Stetter. Auch Kurt Bucher, Zweiter Bürgermeister, lobte bei der Jahreshauptversammlung vor drei Wochen, dass sich der Verein in die Dorfgemeinschaft immer gut einbringe.

    Ein Wermutstropfen bleibt: Der Verein kämpft mit Nachwuchsproblemen. „Der Altersdurchschnitt ist sehr hoch“, sagt Reinhold Stetter. Allein zehn Mitglieder erlebten noch den Zweiten Weltkrieg an den Fronten. Doch Neueintritte junger Leute gab es in den vergangenen Jahren kaum. Auch wenn es inzwischen keine Regelung gibt, einmal gedient zu haben.

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