Illertissen-Au In festlichem Rahmen hat der Krieger- und Soldatenverein Au bei schönstem Herbstwetter sein 100-Jähriges gefeiert. Dazu gaben ihm die 25 dem Kreisverband Illertissen angehörigen Vereine mit den Fahnenabordnungen die Ehre, sodass der Festzug vom Pfarrzentrum zum Kriegerehrenmal einem Fahnenmeer glich.
Ein Gedenkgottesdienst im Auer Pfarrzentrum leitete die Jubiläumsfeier ein. Darin sprach Kaplan Michael Ehrle die Schrecken des Krieges an und mahnte zu einem steten friedlichen Miteinander, das schon in der Familie beginnen sollte. Die Musikkapelle mit Dirigent Werner Ohmayer umrahmte den Festgottesdienst und führte den langen Festzug an, der zum Kriegerehrenmal führte.
Dort hielt der amtierende Vorsitzende Franz Drabert eine Gedenkansprache, legte einen blumengeschmückten Kranz nieder und würdigte das Opfer der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege. Unter den Klängen vom „guten Kameraden“ senkten sich die Fahnen zum Gruß. Böllerschüsse hallten über das Gelände an der Heinrich-Mack- Straße.
Mit feierlicher Musik begann der einstündige Festakt in der Weikmann-Halle, den Vorsitzender Drabert eröffnete. Sein besonderer Gruß galt den Vereinen des Kreisverbandes mit Ehrenvorsitzendem Valentin Mayer aus Jedesheim und den Ehrenmitgliedern des Vereins.
Die Grüße der Stadt und des Stadtrates Illertissen überbrachte Bürgermeisterin Marita Kaiser. Sie betonte, dass sich der Verein stets erneuere und damit jung und zeitgemäß erhalte. „Was Krieg wirklich im Alltagsleben heißt, das können sich heute die meisten in Deutschland Lebenden nur noch ansatzweise vorstellen. Krieg erfahren zu haben, das prägt jeden für sein ganzes Leben. Doch ebenso vergisst niemand die große, tiefe Kameradschaft, die die Soldaten verband. Die gemeinsame Erfahrung und das Andenken an die gefallenen Kameraden war das auslösende Moment zur Gründung der Veteranenvereine.“ Die Bürgermeisterin überreichte als Geburtstagsgeschenk dem Verein den städtischen Krug mit Gravur.
Glückwünsche des Kreisverbandes entbot Vorsitzender Meinrad Langenwalter aus Jedesheim. Er erinnerte an die Opfer deutscher Bundeswehrangehöriger in Afghanistan. „Friede und Aussöhnung zwischen den Völkern ist das Leitmotiv unserer Vereine, damit sich das Leid der Vergangenheit nicht wiederholt“, betonte er.
Im Kulturring stets ein sehr aktives Mitglied
Der Vorsitzende des Kulturrings Au, Martin Binder, erwähnte, dass der Verein seit der Gründung des Kulturrings Au festes und aktives Mitglied sei. „Der Kulturringstadel wäre wahrscheinlich nicht in diesem sanierten und ausgebauten Zustand, wenn nicht der Krieger- und Soldatenverein den Anstoß zum Umbau gegeben hätte. Der Verein hatte Geld auf der hohen Kante, schoss finanzielle Mittel zu und der Kulturstadel wurde mit ein Mittelpunkt des Dorfes“, sagte Binder.
Einen Blick in die Vereinschronik gewährte Claus Rogg. Er ging dabei besonders ausführlich auf die Weihe der neuen Vereinsfahne im Jahr 1981 ein, sprach die Sammlungen für die Kriegsgräberfürsorge und Fahrten zu Soldatenfriedhöfen an. Die 1914 geweihte, alte Fahne befindet sich als Leihgabe im Heimatmuseum in Illertissen. Die Blaskapelle unterhielt die Versammelten in der Halle auch nach dem Festakt noch mit flotter Musik.