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Illerzell: Auf Wiedersehen Bayern – Aloha Hawaii

Illerzell

Auf Wiedersehen Bayern – Aloha Hawaii

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    Caroline Braun aus Illerzell freut sich schon auf das Jahr im Ausland: Das Parlamentarische Patenschafts-Programm schickt sie nach Kaneohe auf Hawaii.
    Caroline Braun aus Illerzell freut sich schon auf das Jahr im Ausland: Das Parlamentarische Patenschafts-Programm schickt sie nach Kaneohe auf Hawaii.

    Freunde, die am Strand Cocktails aus halben Kokosnüssen trinken oder die sich an der französischen Atlantikküste auf dem Surfbrett versuchen: So sehen momentan viele Bilder auf Facebook oder Instagram aus. Einige Bekannte sind im Urlaub. Meist ein bis drei Wochen, dann geht es wieder zurück in den Alltag. Für die Illerzellerin Caroline Braun wird es ab August ganze zwölf Monate lang Sonne, Strand und Meer geben – denn sie macht ein Austauschjahr auf Hawaii.

    Genauer gesagt: in Kaneohe. Dort wird die Kauffrau für Büromanagement ein Semester auf das College gehen. Ungefähr 20 Minuten braucht sie dort von der Kleinstadt mit dem Auto in die hawaiianische Metropole Honolulu. Am College darf sie drei Kurse belegen: Zwei davon müssen berufsbezogen sein. Ein weiterer Kurs ist frei wählbar. Dafür hätte die 19-Jährige schon einen Favoriten: „Ich hab gesehen, dass man einen Hula-Tanzkurs machen kann. Das wäre lustig.“ Bis Ende Dezember hat Braun Unterricht. Danach muss sie einen Job im Bereich Büromanagement suchen. „Ich hoffe, dass ich über Kontakte am College eine Arbeit finde“, erzählt sie. Zusätzlich zu Arbeit und College muss die Illerzellerin auch 40 Stunden gemeinnützige Arbeit nach dem Auslandsjahr vorweisen. Am liebsten würde sie in einem Obdachlosenheim aushelfen.

    In Kaneohe ist die 19-Jährige bei einer Gastfamilie untergebracht. Die Familie hat ihr bereits ein Foto geschickt. Darauf ist ein junges Paar zu sehen. „Mein Gastvater ist gerade mal 33 Jahre alt und surft“, sagt Braun und lacht. Er und seine Frau haben vor ein paar Jahren selbst an dem gleichen Austauschprogramm teilgenommen. Bei der Gastfamilie wird die Illerzellerin ein ganzes Jahr verbringen. „An Weihnachten wird es bestimmt komisch, wenn es dann heiß ist und die Sonne vom Himmel brennt.“ In knapp zwei Wochen geht die Reise los.

    Möglich macht ihr das das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) des Deutschen Bundestages. Das Programm ist speziell auf junge Berufstätige und Auszubildende ausgerichtet. Braun macht gerade eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement an der Handwerkskammer in Ulm. „Das Stipendium ist perfekt für mich“, erzählt die 19-Jährige. Sie bewarb sich im vergangenen September. Es war bereits drei Tage vor Fristende, als die 19-Jährige ihre Bewerbung geschickt hatte. „Damals hatte ich schon ziemlichen Stress.“

    Der Andrang für das PPP ist groß. Rund 400 bis 500 Bewerber gibt es, aber gerade mal 75 junge Erwachsene bekommen das Stipendium. Im November vergangenen Jahres musste die junge Kauffrau dann zum Bewerbungsgespräch nach Bonn. Dort wurden ihr Allgemeinwissen und ihre Englischkenntnisse geprüft. Zudem musste sie auch im persönlichen Gespräch überzeugen. „Auf einmal wurde die Unterhaltung auf Englisch geführt“, erinnert sich die 19-Jährige. Für sie sei das aber kein Problem: „Ich lese englische Bücher und schaue Serien im Original, da trainiert man ein bisschen.“ Doch nach dem Tag in

    Noch war aber nicht klar, wohin es für die junge Frau geht. Dass es die USA werden, war sicher. Es hätte ihr dort aber alles blühen können: von glühender Hitze und Wüste in Texas bis hin zu der pulsierenden Metropole New York. Braun erinnert sich: „Ich sagte damals zu meiner Betreuerin: ,Alaska wäre okay, auf dem Festland ist es mir egal, wo ich hinkomme. Hawaii wäre der Jackpot.‘“ Den Traum, auf

    Viele Nächte wird sie nicht mehr in ihrem Zimmer im Haus der Eltern verbringen. Am 8. August fliegt Braun mit den anderen Stipendiaten zuerst von Frankfurt nach New York. Dort finden drei Orientierungstage statt. Viel Organisatorisches muss noch geklärt werden. Denn einfach ein Jahr lang in einer Hängematte am Strand von Honolulu zu faulenzen, geht nicht. Die Stipendiaten sind verpflichtet, das erste halbe Jahr am College zu lernen und danach eine Arbeitsstelle zu finden. Langsam steigt die Nervosität bei der jungen Kauffrau. Sie ist aber der Ansicht: „Ein Jahr unter Palmen, Sonnenschein und am Meer – ich glaub da darf ich mich nicht beschweren.“

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