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Illertissen: Wird das ehemalige Gasthaus Adler in Illertissen bald saniert?

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Wird das ehemalige Gasthaus Adler in Illertissen bald saniert?

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    In diesem Gebäude neben dem Illertisser Rathaus befand sich früher die Gaststätte Adler. Es gehört historischen Dorfkern von Illertissen.
    In diesem Gebäude neben dem Illertisser Rathaus befand sich früher die Gaststätte Adler. Es gehört historischen Dorfkern von Illertissen.

    Illertissen Von außen sieht das hellblaue Gebäude an der Illertisser Hauptstraße gar nicht so schlecht aus. Neben dem Rathaus wirkt es vielleicht etwas unscheinbar. Von innen allerdings bietet sich ein ganz anderes Bild des Adler-Gebäudes, das so genannt wird, weil sich dort früher das Gasthaus Adler befand.

    Innen ist vielen marode

    Heute sind Teile des Hauses marode und baufällig. Weil sich der Grund darunter abgesetzt hat, ist der Boden schief, das Mauerwerk hat im Laufe der Jahre Risse bekommen. Der Leiter des Illertisser Hochbauamts, Florian Schilling, spricht außerdem von zahlreichen Stolperfallen, einem veralteten Grundriss und zu schmalen Türen. Von der Barrierefreiheit, wie sie heutzutage von öffentlichen Gebäuden erwartet wird, ist das Haus weit entfernt. Alles in allem ein Zustand, der für eines der ältesten Gebäude der Stadt nicht angemessen ist. Darüber sind sich auch die Illertisser Stadträte einig. Das Gremium würde das Gebäude gerne sanieren lassen.

    Das Adler-Gebäude gehört zum historischen Ortskern Illertissens

    Hochbauamtsleiter Schilling unterstreicht die historische Bedeutung des Hauses. „Es ist zusammen mit dem Rathaus, der Krone und dem Haus, in dem sich jetzt die Bäckerei Semmler befindet, eines der Gebäude, die den ursprünglichen Dorfkern von Tissen, wie es damals hieß, gebildet haben.“ Wann genau das Adler-Gebäude erbaut wurde, lässt sich nicht sicher belegen. Fest steht jedoch, sagt Schilling, dass es vor 1800 gebaut worden sei. Und auch ein berühmter Sportler war in dem Haus schon zu Gast. Boxlegende Max Schmeling hatte den Boxfreunden Illertissen dort einen kurzen Besuch abgestattet.

    Auch die Regierung von Schwaben hält das Gebäude für sanierungswürdig. Sie hat die Stadtverwaltung auf ein Förderprogramm des Freistaats hingewiesen, das eine Sanierung möglich machen könnte. Denn die ist teuer. Schillings ersten, vorsichtigen Schätzungen zufolge könnte sie 1,5 bis zwei Millionen Euro kosten. Mit dem von der Regierung von Schwaben vorgeschlagenen Förderprogramm „Integration im Quartier“ könnten rund 70 Prozent der Sanierungskosten abgedeckt werden. Der Stadtrat hat nun einstimmig beschlossen, sich für das Programm zu bewerben. Denn die Zeit drängt. Den Fördertopf gibt es nur noch dieses und nächstes Jahr. „Das bedeutet für uns: Entweder wir machen das jetzt oder gar nicht mehr“, sagt Schilling.

    Förderung gibt es nur für Gebäude mit integrativer Nutzung

    Der Freistaat hat die Förderung mit Integration im Quartier an bestimmte Bedingungen geknüpft. Bezuschusst wird nur die Sanierung von Gebäuden, die dann als Begegnungsstätte für Bürger dienen. Die Nutzung soll die Bereiche Integration, Kultur oder Bildung betreffen. Aktuell wird das Adler-Gebäude von der Arbeiterwohlfahrt genutzt. Im ersten Stock ist außerdem das Elbogener Heimatmuseum untergebracht, in dem die Geschichte der Heimatvertriebenen dargestellt wird.

    Die Stadtverwaltung will das Gremium, das am Ende über die Vergabe der Fördermittel entscheidet, mit einem neuen Nutzungskonzept für das Adler-Gebäude überzeugen. Künftig sollen die verschiedenen Vereine der Stadt das Haus für Treffen, Proben oder Sonstiges nutzen können. „Vielen Vereinen fehlen geeignete Räume“, sagt Schilling. „Durch einen Belegungsplan soll das Adler-Gebäude von möglichst vielen Gruppen genutzt werden können.“ Auch verschiedene Kurse könnten dort veranstaltet werden.

    Sanierung auch ohne diese Förderung?

    Bewerbungsschluss für das Förderprogramm ist der 15. März. Rund einen Monat später sollte fest stehen, ob die Stadt mit Geldern aus dem Topf rechnen kann. Darauf hoffen nun alle. Denn, wie Stadtrat Ansgar Bauer (Freie Wähler) sagte: „Das Gebäude so zu sanieren, wie es sein muss, das schaffen wir als Stadt in Eigenregie nicht.“ Auch Helga Sonntag, die Fraktionsvorsitzende von ÖDP, AB und Grünen, sprach sich deutlich für eine Sanierung des Gebäudes aus: „Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir den Adler erhalten können, auch wenn wir nicht in die Förderung kommen.“

    Wie gut die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung stehen, kann Schilling nicht genau einschätzen. Für den Regierungsbezirk Schwaben stehen pro Jahr 4,5 Millionen Euro aus dem Fördertopf zu Verfügung. Es kommen also nur drei bis vier Projekte zum Zug, erklärt Schilling. Doch wenn die Regierung von Schwaben dem Entscheider-Gremium die Pläne für das Adler-Gebäude wie versprochen vorschlägt, könnte es schon klappen.

    Thema im Stadtrat war auch die Grundsteuer:

    Die Illertisser müssen eine höhere Grundsteuer zahlen

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