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Illertissen: Vöhlinstraße: Ein kleines Loch mit großer Wirkung

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Vöhlinstraße: Ein kleines Loch mit großer Wirkung

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    Dieses Loch klafft im Belag der Vöhlinstraße: Eigentlich kein Drama – könnte man meinen. Allerdings ist unklar, wie groß die Hohlräume unter der Fahrbahn sind. Und ob die Straße möglicherweise nachgeben könnte.
    Dieses Loch klafft im Belag der Vöhlinstraße: Eigentlich kein Drama – könnte man meinen. Allerdings ist unklar, wie groß die Hohlräume unter der Fahrbahn sind. Und ob die Straße möglicherweise nachgeben könnte. Foto: Jens Carsten

    Dröhnende Baggermotoren und Kies soweit das Auge reicht: An solche Anblicke dürften sich die meisten Illertisser im unteren Teil der Vöhlinstraße bereits gewöhnt haben – seit Wochen wird an den Kanälen gearbeitet, im kommenden Jahr soll der obere Teil der wichtigen Verkehrsachse folgen. Sie wird dann komplett gesperrt. Einen Vorgeschmack darauf bekommen die Verkehrsteilnehmer schon jetzt geboten: Warnbaken sperren an zwei Stellen die Fahrbahn stadteinwärts ab. Mit den regulären Sanierungsarbeiten hat das allerdings nichts zu tun. Viel mehr ist Gefahr im Verzug: Regenfälle haben Teile der Straße unterspült, die

    Wie groß das Malheur in beiden Fällen ist, sei noch nicht abzuschätzen, sagt Bernd Hillemeyr, der im Rathaus für den Bereich Tiefbau verantwortlich ist. In den kommenden Tagen soll das untersucht werden: „Das können wir so nicht lassen“, betont Hillemeyr. Ansonsten seien möglicherweise gravierende Auswirkungen für den Verkehr zu erwarten. An der unteren Schadstelle konnte ein Eisenwerkzeug mühelos in den Fahrbahnbelag eindringen – und zwar etwa 70 Zentimeter tief und ohne merklichen Widerstand, wie Hillemeyr sagt. Das zeige, dass die Straße an dieser Stelle durchaus marode ist. „Das ist eine Gefahr“, sagt der städtische Tiefbauexperte. Auch wenn augenscheinlich „nur“ ein kleines Loch zu sehen ist – da wo das Werkzeug eingedrungen ist. Rotweiße Baken hat die Stadtverwaltung trotzdem gleich aufstellen lassen. Was zu Nachfragen von Bürgern geführt habe: Einige Illertisser wollten wissen, warum man für so einen Schaden einen so großen Aufwand betreibe. Hillemeyr erklärt das Vorgehen der Stadt: „Wir wissen ja nicht, wie groß die Hohlräume untere der Straße wirklich sind.“ Wenn schon ein Werkzeug so tief eindringen könne, sei es grundsätzlich denkbar, dass die Straße bei einem schweren Fahrzeug nachgibt und dieses dann einbricht. Die Lage sei durchaus Ernst: „Eine Seitenstraße hätten wir bei so etwas voll gesperrt“, sagt Hillemeyr. Aber das sei bei der Vöhlinstraße nicht möglich, die eine der am stärksten befahrenen Einfahrtstraßen ist.

    Jetzt muss etwas getan werden: In den kommenden Tagen soll die Straße von den Mitarbeitern einer Baufirma geöffnet werden. Dann werde das Ausmaß der Schäden offenbar, sagt Hillemeyr. Dabei ist Vorsicht geboten – denn im kommenden Jahr steht die umfangreiche Sanierung an. „Zwei mal wollen wir das nicht machen“, sagt Hillemeyr. Man werde zwar großflächig untersuchen, denn die Kommune müsse ihre Pflicht zur Sicherung des verkehrs erfüllen. Das bedeute aber nicht, dass die Arbeiter im betreffenden Gebiet gleich „drei Meter tief rein gehen“, so Hillemeyr.

    Einige Geheimnisse scheint der Untergrund zu hüten: Bei einer Untersuchung per Videokamera wurde ein „totes Kanalrohr“ entdeckt, dass in den städtischen Unterlagen nicht verzeichnet ist. Möglicherweise konnte das Wasser so eindringen, das den Boden unter Straße ausspült. „Aber das ist reine Spekulation“, sagt Hillemeyr. Ein Blick in den Untergrund sei nun deshalb ein nächster wichtiger Schritt.

    Das alles zeige jedoch, dass die Vöhlinstraße dringend überholt werden müsse. Ein Anliegen, das in Illertissen offenbar schon seit längerem gehegt wird. Hillemeyr: „Das wollten schon meine Vorgänger machen.“

    Der Straßenbau ist in Illertissen zuletzt verstärkt ins Zentrum der Entscheidungsträger in Verwaltung und Stadtrat gerückt. Beispiele sind die Sanierungen von Spöck und Vöhlinstraße oder der kostspielige neue Hauptkanal im Saumweg. Lange sei zu wenig unternommen worden, begründete Bürgermeister Jürgen Eisen das Straßenbauprogramm einst. Bei einigen laufenden Projekten müsse sich zeigen, wie es nach der Abschaffung der Ausbaubeiträge finanziell weitergeht. Wie berichtet, gibt es Ärger um bereits geleistete Vorauszahlungen von Anwohnern, etwa bei der Bayernstraße in Jedesheim. "Kommentar

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