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Illertissen: Ungebetene Gäste machen sich in Illertissen rar

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Ungebetene Gäste machen sich in Illertissen rar

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    Wer Opfer von Einbrechern wird, hat möglicherweise lange Zeit mit den Folgen zu kämpfen: Die psychischen Belastungen sind hoch. In Illertissen sind die Fälle zuletzt gesunken. Das hat mehrere Gründe.
    Wer Opfer von Einbrechern wird, hat möglicherweise lange Zeit mit den Folgen zu kämpfen: Die psychischen Belastungen sind hoch. In Illertissen sind die Fälle zuletzt gesunken. Das hat mehrere Gründe. Foto: Alexander Kaya

    Einbrecher haben die Vöhlinstadt weiter fest im Visier: Wer die Zahl der Fälle von 2016 und 2017 vergleicht, könnte zu dieser Einschätzung kommen. Gerade mal ein Delikt weniger als im Jahr zuvor wurde registriert. Doch in dieser Hinsicht gibt die Kriminalstatistik nicht die tatsächliche Situation wieder, sagt Jürgen Salzmann, der Pressesprecher der Illertisser Polizei. Viel mehr müssten die Zahlen der Wintermonate verglichen werden – denn in der sogenannten dunklen Jahreszeit würden die meisten Einbrüche verübt. Und hier stimmen die Werte die Ermittler durchaus optimistisch: Von Oktober 2016 bis März 2017 hatten Kriminelle im Zuständigkeitsbereich der Illertisser

    Außerdem kann die hiesige Polizei weitere Erfolge vermelden: Wer in Illertissen oder der Umgebung Straftaten verübt, kommt meistens nicht ungestraft davon, die Aufklärungsquote liegt bei stolzen 70,8 Prozent (plus 2,9). In der Vöhlinstadt könnten sich die Menschen durchaus sicher fühlen, stellt Franz Mayr, der Leiter der Polizeiinspektion fest. Ob die hohe Quote zu halten ist, sei jedoch fraglich. So schlägt sich in der Statistik nieder, dass im vergangenen Jahr im Falle des sogenannten „Kirchensprayers“ eine Serie von insgesamt 16 Sachbeschädigungen in Vöhringen aufgeklärt wurde. Ein junger Mann hatte, wie berichtet, Schmierereien an der Schule, Privatgebäuden und mehreren Kirchen angebracht. Der Sachschaden: rund 34000 Euro. Der Täter wurde gefasst.

    Ähnlich erging es zwei Einbrechern, die in einem Haus auf frischer Tat ertappt wurden. Das gelang, weil ein aufmerksamer Nachbar der Polizei seine verdächtigen Beobachtungen gemeldet hatte. Die Eindringlinge konnten noch vor Ort festgesetzt werden. Das ist ein Fall, den Salzmann und Mayr als Beispiel für den Erfolg der Gegenmaßnahmen im Kampf gegen Einbrecher werten. Jene waren von den Sicherheitsbehörden bayernweit ergriffen worden, nachdem die Zahl der Einbrüche im vergangenen Jahr im ganzen Freistaat sprunghaft angestiegen war. In Memmingen wurde eine regionale Sonderkommission gegründet. In Illertissen selbst patrouillierten die Ordnungshüter vermehrt in Wohngebieten und ermutigten die Bürger in Gesprächen zu größerer Wachsamkeit.

    Das zeigte offenbar Wirkung: Das „Sammelsurium“ an Maßnahmen habe zum Erfolg geführt, sagt Polizeichef Mayr. Langweilig wird es den Beamten in der Vöhlinstadt trotz sinkender Einbruchszahlen nicht: Im Jahr 2017 wurden 1564 Straftaten registriert, 44 mehr als im Vorjahr. „Wir sind eine hoch belastete Dienststelle“, sagt Mayr mit Blick auf das Arbeitspensum seiner Kollegen. Das liege an der Nähe zum Großraum Ulm: Immer mehr Menschen zögen nach Illertissen oder in die Umgebung – was auch eine Art von Kriminalität mit sich bringe, die typisch für größere Städte sei. Dazu gehörten Gewalt auf offener Straße und Autoaufbrüche. Diese sogenannte Straßenkriminalität war im Bereich der Illertisser Polizei zuletzt rückläufig: 205 Fälle wurden bearbeitet, 2016 waren es 297. Und es gab weniger Diebstähle im öffentlichen Raum (114 statt 174). Das sei darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2016 ein „Automarder“ sein Unwesen getrieben hatte. Alleine 30 Taten seien auf das Konto des Mannes gegangen, so Salzmann. Im vergangenen Jahr gab es keine derartige Serie.

    Gesunken ist die Zahl der Rauschgiftdelikte (100 statt 131). Wenn Bürger illegale Betäubungsmittel dabeihatten, waren es meistens Cannabisprodukte (55 Fälle).

    Weiterhin sehr aktiv sind Betrüger, die vor allem das Internet für ihre Maschen nutzen: 210 Fälle nahm die Polizei in Illertissen auf (plus acht). Viele Delikte tauchen in der hiesigen Statistik allerdings nicht auf, weil die Tatorte nicht in der Region liegen. Dennoch müssen die Ermittler zunächst vor Ort tätig werden, was ihnen viel Arbeit beschert. Doch Leiter Mayr ist zufrieden: „Wir haben genug Personal, um alles zu bewältigen und für Sicherheit zu sorgen.“

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